Durststrecke beendet: Uth verleiht Schalke neuen Mut
Beim 3:1-Heimsieg über Hannover 96
04.11.2018 | 19:15 Uhr
Der FC Schalke 04 überwindet beim 3:1 gegen Hannover 96 seine Torflaute und atmet tief durch. Auch bei einem Neuzugang platzt der lang ersehnte Knoten.
Auf die Erlösung folgte ein Dank in Form einer tiefen Verbeugung, dann hallten "Uth, Uth, Uth"-Sprechchöre von den Rängen: Satte 1083 Minuten musste Mark Uth auf dieses Glücksgefühl warten, ehe er gegen Hannover 96 seinen Premierentreffer im S04-Dress bejubeln durfte.
"Die Fans waren sehr geduldig mit mir. Das konnte ich dann heute zurückzahlen", sagte der Angreifer, der den 3:1-Endstand herstellte. Dabei hatte er seine eigene Geduld schon beinahe verloren, wie er am Sky Mikrofon später zugab: "Wenn mich Albornoz da noch abgrätscht, hätte ich in der Kabine alles kurz und klein geschlagen."
Dazu kam es nicht, stattdessen belohnte er sich endlich für seinen erneut unermüdlichen Einsatz. Gegen die Niedersachsen war der umtriebige Stürmer an fast jeder gefährlichen Offensiv-Aktion beteiligt und holte auch den umstrittenen Strafstoß zur Schalker Führung heraus.
Strittiger Elfmeterpfiff sorgt für Wirbel
96-Torwart Philipp Tschauner, der Uth im Strafraum gefoult haben soll, schätzte den Elfmeterpfiff als Konzessionsentscheidung ein. "Ich hatte das Gefühl, dass er nach zwei strittigen Situationen glaubte, gegen uns entscheiden zu müssen."
Der 33-Jährige bezog sich auf zwei Aktionen aus der ersten Halbzeit, als Schiedsrichter Markus Schmidt ein Tor von Uth wegen einer Abseitsstellung aberkannte und einen Elfmeterpfiff nach einem Hinweis des Video-Assistenten zurücknahm.
Dagegen verwies der "Gefoulte" beim Anblick der Bilder auf den Videoschiedsrichter. "Der kann ja eingreifen, wenn er es anders sieht", so Uth. Da die Intervention ausblieb, konnte Nabil Bentaleb die Schalker Flaute in der Bundesliga nach 273 torlosen Minuten beenden.
Uth: "Muss weiter nach oben gehen"
Bis dahin blieben die Knappen vor allem in der Offensive einiges schuldig, weshalb auch die Unruhe auf den Rängen von Minute zu Minute zunahm. Das registrierte auch Domenico Tedesco: "In der ersten Halbzeit hatten wir eine geduldige Ballzirkulation. Da ist es logisch, dass das Publikum ungeduldig wird."
Am Ende zahlte sich aber die Geduld aus. Nicht nur für die Knappen und Uth, sondern auch für Breel Embolo. Der zuletzt viel gescholtene Stürmer erzielte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich postwendend die erneute Führung und brachte die Königsblauen wieder zurück auf die Siegerstraße.
Schalke kämpft sich mit vorerst kleinen Schritten aus dem Keller, aber "es muss weiter nach oben gehen", forderte Uth und ergänzte: "Wir haben jetzt drei Punkte gesammelt, aber nicht viel Zeit zu regenerieren." Immerhin verlor Schalke von den letzten sieben Pflichtspielen nur eine Partie.
Bereits am Dienstag geht in der Champions League mit dem Heimspiel gegen Galatasaray (live und exklusiv ab 20:55 Uhr im Einzelspiel auf Sky Sport 2 HD oder in der Original Sky Konferenz auf Sky Sport 1 HD) weiter. Dann wollen Uth und Co. mit frischem Selbstvertrauen den nächsten Schritt Richtung Achtelfinale machen.