Eintracht Frankfurt News: Adi Hütters Kampf gegen Unruhe zur Unzeit
Analogie zur Büffelherde? Hütters Kampf gegen Unruhe zur Unzeit
02.04.2021 | 22:27 Uhr
Eintracht Frankfurt spielt eine sehr gute Saison. Doch ausgerechnet vor dem Schlüsselspiel in Dortmund rücken andere Dinge in den Vordergrund.
Eintracht Frankfurt gastiert am Samstag bei Borussia Dortmund (LIVE & EXKLUSIV ab 15:30 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 2) zum vielleicht vorentscheidenden Spiel im Kampf um Platz vier. Die Eintracht könnte bei einem Sieg das Polster auf den BVB auf sieben Punkte ausbauen.
Hütter muss Spekulationen kommentieren
Trotz guter sportlicher Ausgangslage bestimmen andere Themen die Schlagzeilen am Main. Vieles dreht sich dieser Tage um Gerüchte sowie um immer neue Meldungen rund um das Führungspersonal. Sport-Vorstand Fredi Bobic möchte weg, Sportdirektor Bruno Hübner wird den Verein definitiv verlassen. Und jetzt kommen - ausgerechnet vor den wichtigsten Spielen der Saison - auch wieder Spekulation um Trainer Adi Hütter und ein mögliches Engagement bei Borussia Mönchengladbach auf.
Der Coach wirkte auf der Pressekonferenz am Gründonnerstag etwas angefressen: "Soll ich mich jetzt jeden zweiten, dritten Tag hier hinstellen, etwas kommentieren oder dementieren oder sonst etwas. Ich bin zu 100 Prozent fokussiert auf unsere Aufgabe", meinte der Österreicher und wiegelte das Gerücht ab.
Hütter will Wort halten
"Ich kann bestätigen, dass ich zu dem stehe, was ich gesagt habe", so Hütter. Damit beruft er sich auf eine Aussage, die er im Februar bei Sky90 traf. "Mit Spekulationen beschäftige ich mich gar nicht. Ich habe einen Vertrag bei Eintracht Frankfurt, fühle mich wohl und deswegen gibt es jetzt erstmal keine Diskussion", erklärte der Coach damals. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag legte er noch einen kleinen Seitenhieb in Richtung der Medien nach. "So viel ich weiß, ist Xabi Alonso Trainer in Gladbach", sagte ein grinsender Hütter.
Das Kommentieren von Spekulationen ist mittlerweile zu einer der Hauptaufgaben des SGE-Trainers auf Pressekonferenzen geworden. Er verweist auch diesmal auf die jüngste Vergangenheit.
Bobic und Silva als Beispiele
"Als das mit Fredi Bobic in der Zeitung stand, haben wir auch sehr gut reagiert als Mannschaft. Wir haben es klar angesprochen. Ich muss dann immer wieder gewisse Geschichten hervorrufen. Bei Andre Silva weiß ich nicht, wo der schon überall spielt: bei Atletico, bei Barcelona, usw. Er ist immer noch hier. Manche Spieler würden keine Leistung mehr bringen, Andre Silva zeigt sie trotzdem, schießt Tore, ist unbekümmert, denkt gar nicht, was im Sommer ist. Es geht jetzt ausschließlich um diese Saison", betont Hütter.
Die nächsten Wochen haben es für die Frankfurter in sich. Nach dem Duell in Dortmund empfängt die SGE den VfL Wolfsburg, ehe es Ende April in Leverkusen zum dritten direkten Aufeinandertreffen mit einem Rivalen um die Königsklassen-Plätze kommt. Der April ist der Monat der Wahrheit für die SGE.
Hinteregger fällt aus
Vor der Partie in Dortmund plagen die Eintracht Personalprobleme in der Abwehr. Martin Hinteregger wird definitiv ausfallen, das bestätigte Hütter am Donnerstag. Der 28-Jährige hatte bereits die vergangenen beiden Partien verpasst. Da auch Makoto Hasebe gelb-gesperrt fehlt, dürfte Stefan Ilsanker gegen den BVB den zentralen Part in der Dreierkette übernehmen.
Die Hessen stehen an einem Scheideweg und die Partie im Signal Iduna Park ist ein Schlüsselspiel. Mit einem Sieg beim BVB könnte Frankfurt das Tor zur Champions League weit aufstoßen, die für die nahe Zukunft essenziell wäre. Leistungsträger wie Andre Silva oder auch Evan N'Dicka wecken schon jetzt Begehrlichkeiten und sind wohl nur mit der Königsklasse zu halten.
Parallelen zur letzten Saison der Büffelherde
Verliert die Eintracht allerdings in Dortmund, droht der "Absturz" in Richtung Europa League und ein ähnlicher Umbruch wie 2019, als Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic, die sogenannte Büffelherde, den Verein verließ.
Die Parallelen sind frappierend. Auch damals war die Eintracht Anfang April noch als Vierter auf Champions-League-Kurs, bis zum Saisonende wurden die Hessen auf Rang sieben durchgereicht. Das gilt es diesmal unbedingt zu verhindern. Das weiß auch Hütter. "Wenn man einen 400-Meter-Lauf sieht, sind wir nach 300 Metern gut dabei. Wir wollen uns aber bis zur Ziellinie oben festbeißen."