Eintracht Frankfurt News: Markus Krösche setzt für den Erfolg auf junge Talente
Die neue Philosophie der Eintracht: Mit jungen Talenten zum Erfolg
14.07.2021 | 14:41 Uhr
Für Eintracht Frankfurt steht eine Spielzeit mit Dreifachbelastung an, unterstützen können die vielen Top-Talente, deren Dienste sich der Verein gesichert hat. Steckt dahinter eine neue Philosophie?
Seit Anfang Juni 2021 ist Markus Krösche Sportvorstand von Eintracht Frankfurt und der 40-Jährige legte direkt tatkräftig los: Mit den Transfers von unter anderem Jesper Lindström, Fabio Blanco, Ali Akman (kam noch unter Fredi Bobic) und Rafael Santos Borre gehört der Verein zu den Aktiveren auf dem Transfermarkt.
Auffällig ist, dass die Eintracht vor allem große Talente unter Vertrag genommen hat, die den künftigen Erfolg des Vereins maßgeblich nach vorne treiben sollen: Offensivmann Lindström ist 21 Jahre jung, Fabio Blanco 17, Diant Ramaj und Ali Akman 19. In allen Fällen setzte sich die SGE gegen teils hochkarätige Konkurrenz durch, weil man sich einen guten Ruf erarbeitet hat. Wie plant die Eintracht aber nun mit den Youngstern?
Spagat zwischen jetzigen Zielen und einer erfolgreichen Zukunft
Für jeden Verein ist der Spagat zwischen Gegenwart und Zukunft anspruchsvoll, wie Krösche im Interview mit Sky betont: "Bei der Kaderplanung müssen wir mehrere Dinge beachten: Wir müssen unsere jetzigen Ziele erreichen und dürfen nicht nur in die Zukunft schauen." Sein Plan sehe daher vor, "junge Talente frühzeitig an uns zu binden und sie mit unserer Spielweise vertraut zu machen."
Für Frankfurt ist wichtig, auf europäischer Bühne Erfolg zu haben und parallel in der Bundesliga nicht den Anschluss an die Spitzenplätze zu verlieren - der DFB-Pokal komplettiert die Dreifachbelastung. Um diese zu meistern und sie auch in den kommenden Spielzeiten wieder zu erreichen, müsse man dem Team junge Spieler hinzufügen, "die Fähigkeiten besitzen, die wir für unser Spiel benötigen". Die Spieler müssen allerdings erst eingegliedert werden, um ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können.
So plant Krösche die Eingliederung bei der Eintracht
Der eine Schritt ist die Verpflichtung von passenden Spielern, der andere die richtige Integration. Dass junge Talente wie Blanco nicht direkt ihr ganzes Potenzial ausschöpfen können, versteht sich von selbst. Auf einer Pressekonferenz betont Krösche daher, dass sie "alle Zeit" hätten, um sich an den Verein und die Bundesliga zu gewöhnen. Er ergänzt gegenüber Sky Sport, dass eine neue Stadt, ein neuer Verein und eine neue Liga immer eine Umstellung darstellen - für jeden Spieler, besonders aber für junge.
Diese Ankündigung gelte selbstverständlich für alle Top-Talente, an erster Stelle stehe daher das Lernen. Zum Lernen gehören auch die Testspiele der Saisonvorbereitung, von denen das erste gegen den SV Wehen Wiesbaden mit 1:3 verloren ging. Da einige Stammspieler geschont wurden, gab der neue Trainer Oliver Glasner jungem Personal wie Akman eine Chance, sich an Abläufe zu gewöhnen. Doch neben den sportlichen Zielen der Transfers gibt es auch noch andere.
Auch wirtschaftliche Perspektiven sind Grund für die Transfers
Die Verantwortlichen müssen in alle Richtungen planen und auf alles vorbereitet sein. Krösche gibt zu, dass der Fokus selbstverständlich auch auf wirtschaftlichen Aspekten liege. Neben dem eigenen Vorteil müsse man "Marktwerte generieren und Transfererlöse erwirtschaften".
Bei einer weiteren und erfolgreichen Ausbildung von Top-Talenten in der Bundesliga treibe man deren Marktwerte nach oben und könne mit eventuellen Transfers Profit aus den frühzeitigen Verpflichtungen ziehen. So kann der Kader nach und nach auf ein höheres Niveau geführt und die angestrebten Ziele weiterhin verfolgt werden. Die Beispiele Luka Jovic und Sebastien Haller gelten als Paradebeispiele der jüngeren Frankfurter Historie.
Eine Wechselwirkung gegen Abgänge von Leistungsträgern
Führt man regelmäßig neue Talente an das Spielsystem und an die Bundesliga heran und überträgt man ihnen nach und nach mehr Verantwortung, kann man langfristig auf einen breiteren Kader setzen. Zwar könnte selbst ein solches Aufgebot namhafte Abgänge nicht eins zu eins ersetzen, doch die Wahrscheinlichkeit ist auf diese Weise um einiges höher.
Auch die von Krösche angesprochenen wirtschaftlichen Perspektiven würden es der Eintracht einfacher machen, erwartbare Wechsel von Leistungsträgern mit gleichwertigen Zugängen auszugleichen. Besonders, da der Klub immer wieder mit solchen Abgängen zu kämpfen hat.
Bildergalerie: Die Neuzugänge der Bundesliga mit zugehöriger Trikotnummer
Steckt hinter der Taktik auf Dauer auch ein Ersatz für Filip Kostic?
Nachdem Andre Silvas Transfer zu RB Leipzig öffentlich wurde, hat Krösche reagiert und den Kolumbianer Rafael Santos Borre für vier Jahre an die Eintracht gebunden. Da sich außerdem hartnäckig Gerüchte um einen Abgang von Leistungsträger Filip Kostic halten, könnte die neue Philosophie auch mittel- und langfristig ein Weg sein, auf solche Abgänge vorbereitet zu sein. Krösche betont zwar, dass man für die kommende Saison "Stand jetzt" mit dem 28-Jährigen plane, gibt aber auch zu: "Ausschließen kann man nie etwas."
Er kennt schließlich das schnelllebige Fußballgeschäft, bereits im Juni hatte Sky über das Interesse von Inter Mailand und eine grundsätzliche Einigung berichtet. Leistungseinbrüche, die solchen Abgängen gewöhnlich folgen, sollen verhindert werden. Um die neue Philosophie der Eintracht in Krösches Worten zusammenzufassen, reicht ein Satz: "Wir möchten für die Zukunft gut gerüstet sein."
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