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Heimstarke Gladbacher bleiben erster BVB-Verfolger - Ginter schwer verletzt

Das Ergebnis rückte nach dem Abpfiff in den Hintergrund. Die schwere Gesichtsverletzung von Matthias Ginter und die Sorge um den Weltmeister von 2014 überschatteten den 4:1 (2:1)-Erfolg von Borussia Mönchengladbach gegen Kellerkind Hannover 96. Über die Rückkehr auf den zweiten Tabellenplatz konnte sich bei den Fohlen im ersten Moment keiner freuen, vielmehr waren alle mit ihren Gedanken bei Ginter.

Der 24-Jährige war während der Partie in ein Mönchengladbacher Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er zuvor bereits in Anwesenheit seiner Ehefrau Ehefrau Christina und seiner Eltern minutenlang im Krankenwagen behandelt worden war. Die Blessur hatte sich Ginter in der 37. Minute bei einem Zusammenprall mit Noah Joel Sarenren Bazee, der wenig später ebenfalls vorzeitig das Feld verlassen musste, zugezogen.

"Matthias ist im Krankenhaus. Das sah nicht so gut aus, aber mehr kann ich noch nicht sagen", sagte Borussia-Trainer Dieter Hecking anschließend bei Sky. Zuvor hatte sein Team die beeindruckende Heimserie fortgesetzt und war dadurch erster Verfolger von Spitzenreiters Borussia Dortmund geblieben. Für Gladbach war es im sechsten Spiel der sechste Saisonsieg im Borussia-Park. Die Niedersachsen blieben auf Relegationsplatz 16 hängen.

Die Tore für Gladbach erzielten Thorgan Hazard (7.), Michael Lang (44.), Kapitän Lars Stindl (58.) und Denis Zakaria (77.). Hannover war durch Bobby Woods bereits nach 22 Sekunden in Führung gegangen. Sehr zum Ärger von Hecking, dessen Vertragsverlängerung bis 2020 der Klub am Freitag bekannt gegeben hatte. Letztlich war der Sieg jedoch kaum in Gefahr.

"Wir haben nach dem frühen Rückstand geordnet weitergespielt und haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir das noch besser gemacht und verdient gewonnen. Wir sind im Moment sehr zufrieden", sagte Stindl bei Sky.

Die Gladbacher schliefen nur kurz nach dem Anpfiff, als Wood schon nach den ersten sechs Ballkontakten der Partie das bislang schnellste Saisontor erzielte. Schon beim SC Freiburg (1:3) hatte Gladbach ein Gegentor in der ersten Minute kassiert. Diesmal verlängerte Niclas Füllkrug den Ball per Kopf in den Lauf seines Sturmpartners Wood.

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Hannovers Trainer Andre Breitenreiter setzte trotz des Ausfalls von Ihlas Bebou (Oberschenkel) auf ein System mit zwei Spitzen. Der Togolese war wie der brasilianische Olympiasieger Walace (Streptokokken-Infekt) angeschlagen von seiner Länderspielreise zurückgekehrt. Die offensive Ausrichtung zahlte sich aus - bis Hazard Gladbachs erste Chance zu seinem achten Saisontor nutzte.

Der Belgier hätte das Spiel schon nach zehn Minuten drehen können, scheiterte aber an Füllkrug, der zurückgeeilt war. Dennoch hatten die Gastgeber längst die Kontrolle übernommen. Gefährlich wurde es aber erst wieder kurz vor der Pause: Der Schweizer Lang erzielte sein erstes Tor für Mönchengladbach, nur wenige Minuten nachdem der Zusammenstoß zwischen Ginter und Sarenren Bazee die 48.692 Zuschauer hatte verstummen lassen.

Hecking muss bereits wochenlang auf Ex-Weltmeister Christoph Kramer (Muskelbündelriss) verzichten. In der Offensive hat er dagegen die Qual der Wahl. Gegen Hannover ließ er zunächst Raffael auf der Bank. Dafür traf Stindl volley nach einer Flanke vom starken Hazard. Einzig der bislang so treffsichere Franzose Alassane Plea blieb lange unauffällig. Dennoch erzielten die Gladbacher, die im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen ließen, auch im elften Heimspiel nacheinander mindestens zwei Tore.

SID cp jz ma

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