FC Barcelona: Nach Transfers von Christensen und Kessie bastelt Barca am Kader
Barca bastelt am neuen Kader: Titel im Visier
07.07.2022 | 21:54 Uhr
Der FC Barcelona verkündete pünktlich zum Vorbereitungsstart die Transfers von Franck Kessie (25) und Andreas Christensen (26). Dabei soll es aber nicht bleiben. Die Verantwortlichen basteln weiter an einem Kader, der endlich wieder Titel in die Hauptstadt Kataloniens bringen soll.
Der Kader des FC Barcelona für die neue Saison nimmt allmählich Form an: Was inoffiziell bereits länger bekannt war, wurde am vergangenen Montag verkündet: Kessie (AC Mailand) und Christensen (FC Chelsea) wechseln ablösefrei und unterschreiben jeweils Verträge bis 2026. Mittlerweile wurde das Duo auch offiziell im Camp Nou vorgestellt.
Kessie und Christensen sind nach dem Transfer von Wunderkind Pablo Torre (19) die Neuzugänge Nummer zwei und drei. Kommen sollen aber noch weitere Stars, damit die Barca wieder auf Titeljagd gehen kann.
Christensen & Kessie sind nur der Anfang
Denn in den vergangenen drei Spielzeiten gab es lediglich einen einzelnen Titel zu feiern. Als Lionel Messi in der Saison 2020/21 noch das Camp Nou verzauberte, gewann Barcelona die Copa del Rey, den spanischen Pokal. In der Saison davor und danach waren die Katalanen leer ausgegangen - was sich nun ändern soll.
Christensen soll helfen, die Defensive zu stabilisieren, und ist in der Innenverteidigung fest eingeplant. Anders als Klub-Ikone Gerard Pique. Der Weltmeister von 2010 soll nämlich in seiner Rolle als Abwehrchef abgelöst werden und künftig nur eine untergeordnete Rolle spielen, wie Trainer Xavi ihm in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt haben soll.
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Bei Kessie ist die Situation anders. Der Transfer des Ivorers, der im zentralen Mittelfeld spielt, beeinflusst nicht zwangläufig die Zukunft von Frenkie de Jong (25). Beide könnten auch zusammen in der Zentrale auflaufen. Der wuchtige, athletische Kessie unterstrich seine Torgefährlichkeit in der Serie A mit 41 Treffern in 204 Einsätzen. De Jong hingegen ist eher in der Rolle des Spielmachers zuhause, der das Spielfeld aus einer leicht zurückgefallenen Position kontrolliert. Das schätzt auch sein ehemaliger Trainer Erik ten Hag, der ihn zu Manchester United holen will.
Wie sieht die Zukunft von de Jong aus?
Von einem Transfer will Barca-Präsident Joan Laporta aber nichts wissen: "Wir haben nicht vor, ihn zu verkaufen und der Spieler, so wirkt es auf mich, will auch bleiben. Er fühlt sich bei Barca wohl und ich werde das tun, was in meiner Macht liegt, damit Frenkie bleibt", erklärte Laporta. Man wisse von Vereinen, die ihn haben wollen, "es ist nicht nur United", ergänzte der Barca-Boss kürzlich.
Ob Laportas generelle Absage ernst gemeint war, oder auch aus verhandlungstaktischen Gründen getätigt wurde, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass Barca durch den Abgang von de Jong weitere Millionen kassieren könnte. Die Red Devils sollen laut übereinstimmenden Medienberichten bereits 65 Millionen Euro plus Bonuszahlungen geboten haben. Offenbar zu wenig für die finanzgeschwächten Katalanen, die abseits davon über 200 Millionen Euro durch den langfristigen Verkauf von TV-Rechten eingenommen haben.
Weitere Stars sollen kommen
Geld, dass Barcelona dringend benötigen würde, um auf dem Transfermarkt handeln zu können, denn laut Medienberichten möchten die Blaugrana Bernardo Silva von Manchester City verpflichten. Man soll sich sogar bereits über persönliche Konditionen einig sein, da der Portugiese offenbar unbedingt zur Barca möchte. Silvas Trainer Pep Guardiola soll darüber bereits in Kenntnis gesetzt worden sein.
"Silva ist ein sehr wichtiger Spieler.Ich denke, dass er bei uns bleiben möchte", sagte Guardiola, "aber ich habe auch schon oft gesagt, dass ich keine Spieler im Team haben will, die selbst nicht Teil der Mannschaft sein wollen. Unsere Intention ist, dass er bei uns bleibt."
Ein Wechsel des Offensivspielers erscheint eher unrealistisch. Silva steht in Manchester bis 2025 unter Vertrag, die Ablöseforderung dürfte an die 100 Millionen Euro gehen. Barca ist wohl vorerst nur zu einer Zahlung von 40 Millionen Euro bereit. Hier ist das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen.
60 Millionen Euro: Barca wohl mit Raphinha einig
Etwas anders gestaltet sich die Situation offenbar bei Raphinha von Leeds United. Hier sollen sich die Katalanen laut Medienberichten in einem Duell gegen den FC Chelsea durchgesetzt haben. Während Barca bereits seit Monaten mit dem Spieler einig sein soll, ist man es nun wohl auch mit dem Klub des Brasilianers: Leeds soll 60 Millionen Euro für den 25-Jährigen erhalten. Jedoch wird Barca diese offenbar in Raten von jeweils 20 Millionen Euro bezahlen. Der Rechtsaußen selbst wird wohl ein Gehalt von sechs Millionen Euro Netto beziehen.
Auf die gleiche Summe soll man sich mittlerweile auch mit Ousmane Dembele geeinigt haben, der laut spanischen Medien vor einer Vertragsverlängerung bis 2024 steht und mit Raphinha zusammen den rechten Flügel bilden soll. Zusätzlich zu den sechs Millionen Euro Nettogehalt soll Dembele noch 1,5 Millionen Euro durch Boni erhalten können. Leer ausgehen wird bei dieser Verlängerung außerdem Dembeles Berater Mousso Sissoko. Barcas Angebot an Dembele soll nämlich niedriger als noch im Winter sein und deswegen auch keine Provision für Sissoko enthalten, der sich zum aktuellen Zeitpunkt verpokert zu haben scheint.
Akzeptiert ist das Angebot nämlich noch nicht, wie Laporta kürzlich mitteilte: "Es ist eine wirtschaftliche Angelegenheit, er hat weder zu- noch abgesagt. Mit den Beratern herrscht Kontakt. Wenn er die Konditionen akzeptiert, die wir angeboten haben, dann wird er bleiben. Wenn nicht, dann eben nicht." Dennoch spricht aktuell vieles für eine Einigung.
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Lewandowski-Poker dauert an
Ein weiteres und aus deutscher, bzw. Münchener Sicht das populärste Transferziel der Katalanen ist Robert Lewandowski. Der Pole will den FC Bayern verlassen und nach Barcelona wechseln. Nach Sky Informationen haben die Katalanen eine Offerte eingereicht, die inklusive Bonuszahlungen an der 50-Millionen-Euro-Marke kratzen soll. Denkbar ist ein Angebot von 45 Millionen Euro plus Extrazahlungen beim Erreichen bestimmter Ziele. Bayern will jedoch Minimum 50 Millionen Euro für den polnischen Top-Torjäger, weshalb sich Laporta diesbezüglich zuletzt deutlich zurückhaltender ausdrückte:
"Ich würde es bevorzugen, mich zurückzuhalten, denn er ist ein Spieler des FC Bayern. Wir wissen, dass er öffentlich bekundet hat, dass er zu Barça kommen will und uns schmeichelt das sehr. Aber wir haben Respekt vor Bayern München, einen der besten Klubs der Welt. Wir respektieren uns." Auch in der Lewandowski-Saga ins das Ende noch offen. Immerhin bestätigte Laporta am Donnerstag, dass man auf eine Antwort der Münchner warte.
Aber auch abseits der möglichen Zugänge muss sich Barcelonas Kader nicht verstecken und wurde durch die ablösefreien Transfers von Kessie und Christensen bereits sinnvoll verstärkt. Mit dem beeindruckenden 4:0-Sieg bei Real Madrid hat Xavis Team schon in der vergangenen Saison gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt.
Zeigt die Mannschaft solche Leistungen nun konstanter und wird dem Strategen Xavi noch besseres Spielermaterial zur Verfügung gestellt, kann der FC Barcelona auch wieder um die großen Titel mitspielen.
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