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FC Bayern, BVB, Schalke & Co. - der Bundesliga Check nach der Länderspielpause - Teil I

Bundesliga-Check: Besinnliche Weihnachten oder brennt der Baum?

Der FC Bayern und Borussia Dortmund müssen aktuell zu Borussia Mönchengladbach aufschauen. Quelle: getty/picture alliance
Image: Der FC Bayern und Borussia Dortmund müssen aktuell zu Borussia Mönchengladbach aufschauen. Quelle: getty/picture alliance

Nach der Länderspielpause steht der Endspurt in der Hinrunde der Bundesliga an. Bis Weihnachten wollen sich die Klubs in eine gute Position für das neue Jahr bringen. Sky Sport beleuchtet im großen Bundesliga-Check die Situation bei allen 18 Bundesligisten.

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH:

Die Saison begann unter dem neun Trainer Marco Rose holprig. Nur vier Punkte holte die Borussia aus den ersten drei Spielen. Doch nun trägt die Arbeit von Trainer Marco Rose Früchte. Gladbach gewann sieben der letzten acht Ligaspiele und steht seit dem 7. Spieltag auf Platz eins.

Rose hat es geschafft, die Spieler ins Boot zu holen und sie zu überzeugen. Sein System funktioniert nur, wenn alle mitziehen - und die Spieler ziehen mit. Die Mannschaft glaubt an sich und ist ein echtes Team. Auch die Spieler, die mal draußen sitzen, hängen sich voll rein. Auf dem Transfermarkt hatten Rose und Sportchef Max Eberl ein sehr gutes Händchen. Der für neun Millionen Euro aus Guingamp geholte Marcus Thuram und der von Rose aus Salzburg mitgebrachte Stefan Lainer (12,5 Millionen Euro) gehören zu den absoluten Leistungsträgern und den Top-Transfers der Bundesliga.

Das Spiel gegen den FC Bayern am 7. Dezember wird der große Gradmesser für Roses Team. Die Borussia kommt als Tabellenführer, hat aber bisher gegen die Spitzenteams aus Leipzig und Dortmund verloren. Die Gladbacher haben aber auf jeden Fall das Zeug dazu, bis zum Saisonende in der Spitzengruppe zu bleiben.

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Restprogramm bis zur Winterpause: Union (A), Freiburg (H), Bayern (H), Wolfsburg (A), Paderborn (H), Hertha (A)

RB LEIPZIG:

Zuletzt wettbewerbsübergreifend vier Siege in Folge, mit einem Torverhältnis von 20(!) zu drei. Die Schwächephase Ende September/Oktober scheint Leipzig überwunden zu haben. Relativ entspannt thront man auf Platz 1 der CL-Tabelle und auch Platz zwei in der Bundesliga (vor Dortmund und Bayern) wird in Sachsen als Erfolg gewertet. Auch das Restprogramm in der Bundesliga lässt die Rasenballer nicht erschüttern: 4 der Gegner stehen momentan auf Platz 13 oder schlechter. Die Knackpunkte bis zu den Feiertagen werden mit Sicherheit die Spiele gegen Hoffenheim und Dortmund sein - gewinnt man sie, sollte sogar der Angriff auf die Tabellenführung möglich sein.

Restprogramm: Köln (H), Paderborn (A), Hoffenheim (H), Düsseldorf (A), Dortmund (A), Augsburg (H)

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FC BAYERN:

Die Bayern haben es in dieser Saison nicht geschafft, eine Konstanz und vor allem defensive Stabilität in die Mannschaft und die Spiele zu bekommen. Vor der Saison waren die Verantwortlichen guter Dinge, das mit den Neuzugängen eine unbeschwerte Saison möglich sein wird.

Trotz der Neuzugänge Hernandez und Pavard ist es Niko Kovac nicht gelungen, eine funktionierende Einheit auf den Platz zu bekommen. Zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, Schwächen im Umschaltspiel in die Defensive und die ungewöhnliche Flut an Gegentoren haben die Stimmung gegen Kovac aufkommen lassen.

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Die Verletzungsmisere in der Defensive (Süle und Hernandez) haben sicherlich zusätzlich dazu beigetragen, dass keine Stabilität in die Hintermannschaft der Bayern gekommen ist. Aber zu viele Veränderungen in der Abwehrkette haben nicht dazu beigetragen, dass Automatismen sich einspielen konnten!

Zudem hat Kovac mit unglücklichen Aussagen in der Öffentlichkeit Teile der Mannschaft gegen sich aufgebracht. Dieses Gesamtkonstrukt hat dann zur Entlassung von Kovac geführt. Mit Hansi Flick wurde der Co-Trainer inthronisiert und hat es in kürzester Zeit geschafft, die Mannschaft zu stabilisieren. (Piräus und BVB)

Zumindest bis mindestens Winter hat Flick nun die Möglichkeit die Mannschaft weiter zu formen und möglichst zurück an die Tabellenspitze zu führen. Und vielleicht auch darüber hinaus?!

Restprogramm: Düsseldorf (A), Leverkusen (H), Mönchengladbach (A), Bremen (H), Freiburg (A), Wolfsburg (H)

SC FREIBURG:

Es hat den Breisgauern gut getan, vor der Saison nicht die ganze Mannschaft verkauft haben zu müssen. Stattdessen haben sie sich qualitativ mit Spielern wie Grifo und Schmid sogar enorm verstärkt und spielen zurzeit groß auf.

Doch die Zeit bis Weihnachten hat es in sich, denn spielte der SC bisher vorwiegend gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, geht es nun vor allem gegen die Beletage: Bayern, Leverkusen, Gladbach, Schalke und Wolfsburg sind neben der Hertha die kommenden Gegner. Bleibt Freiburg auch danach so weit oben, sind sie definitiv ein Anwärter auf die internationalen Plätze.

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Es wäre aber wenig überraschend, sollte der SC in den kommenden Wochen Federn lassen. Die Nerven verlieren wird in Freiburg deswegen niemand und das hängt nicht zuletzt mit der Zielsetzung zusammen: Im schlimmsten Fall nämlich sind die bisher erzielten 21 Punkte einfach nur wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Restprogramm: Leverkusen (A), Mönchengladbach (A), Wolfsburg (H), Hertha (A), Bayern (H), Schalke (A)

TSG HOFFENHEIM:

Der Umbruch war riesig, die Vorzeichen schlecht. Nach erwartet durchwachsenem Saisonstart brachte der Sieg bei den Bayern die Wende. Seitdem schwebt Hoffenheim auf Wolke sieben, gewinnt auch Spiele, in denen sie unterlegen sind. Dabei wird in Zuzenhausen jedoch niemand auf die Idee kommen, die Championsleague als Ziel auszurufen. Insgeheim wissen sie auch, dass die Mannschaft aktuell etwas über ihren Verhältnissen spielt.

Deswegen gilt es, aus dem Positivlauf noch so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Dennoch sorgen das Punktepolster, die Abwesenheit von Druck und das Selbstbewusstsein für die nötige Ruhe, die Mannschaft weiterzuentwickeln und weiter zu stabilisieren. Beste Voraussetzungen, der Stabilität in den Ergebnissen auch Stabilität in Leistung folgen zu lassen. Bei Nagelsmann war es oft andersherum.

Ein sorgenfreies Weihnachtsfest dürfte aber schon jetzt so gut wie gesichert sein.

Restprogramm: Mainz (H), Düsseldorf (H), Leipzig (A), Augsburg (H), Union (A), Dortmund (H)

BORUSSIA DORTMUND:

Die Stimmung beim BVB ist nach der 0:4-Niederlage beim FC Bayern und vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger SC Paderborn an einem entscheidenden Punkt: wenn das Team jetzt nicht regelmäßig punktet, ordentlich spielt und aus der Champions League fliegt, wird es einen Dortmunder Krisenwinter geben.

Für das Winter-Transferfenster plant der BVB wohl einen Neuzugang im Sturm. Der Ex-Münchner Mario Mandzukic und der französische Weltmeister Olivier Giroud sollen Kandidaten sein. Ganz klar dazu geäußert haben sie sich die Dortmunder Bosse aber noch nicht.

Restprogramm: Paderborn (H), Hertha (A), Düsseldorf (H), Mainz (A), Leipzig (H), Hoffenheim (A)

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SCHALKE 04:

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FC Schalke 04 trifft auf Werder Bremen: Schalke-Trainer Wagner über Einsatzchancen von Nastasic

Nach der letzten Saison, die mit der ungewohnten Abstiegsangst ihre Spuren hinterlassen hat, ist Schalke in der aktuellen Spielzeit unter Trainer David Wagner kaum wiederzuerkennen. Die Mannschaft ist voll im Soll und spielt ansehnlichen Fußball, es fehlt aber ein echter Stürmer vorne in der Box, der knipsen kann. Mit einem echten Goalgetter wären Spiele, wie gegen Köln, Dortmund oder Düsseldorf wohl gewonnen worden, Schalke hätte durchaus sechs Punkte mehr auf dem Konto haben können.

Hinzu kommt das Verletzungspech, welches die Königsblauen in der jetzigen Phase mit einer vollen Breitseite erwischt hat: Salif Sane und Benjamin Stambouli, die zusammen eins der besten Abwehr-Duos gebildet haben, fallen lange aus, der Ersatz ebenfalls. Schalke spielt also mit nur noch einem gelernten Innenverteidiger. Dies wird schwer zu kompensieren sein.

Die beiden härtesten Aufgaben bis zur Winterpause warten mit den Auswärtsspielen in Leverkusen und Wolfsburg. Als Ziel war intern ein einstelliger Tabellenplatz ausgegeben worden. Angesichts der bisherigen Leistungen sollte dieses Ziel zum Jahresende ein Platz zwischen sechs und acht sein, und das ist auch durchaus möglich. Mit einem echten Stürmer und ohne so großes Verletzungspech wäre sogar ein Sprung unter die ersten Vier nicht unrealistisch gewesen.

Restprogramm: Bremen (A), Union (H), Leverkusen (A), Frankfurt (H), Wolfsburg (A), Freiburg (H)

BAYER LEVERKUSEN:

"Wenn Bayern mal stolpert, dann müssen wir da sein", meinte Rudi Völler vor ein paar Jahren mal.

Doch mittlerweile ist ganz egal, wer stolpert, Leverkusen ist einfach nicht da, wenn es woanders brennt. Bayer hat, wie immer genug mit sich selbst zu tun. Zwar ist Leverkusen auch unter Peter Bosz in der Lage, mitzuspielen, Ballbesitz zu haben, Tore zu erzielen...,aber eben nicht auf konstant hohem Niveau.

Offensiv ist Leverkusen stark besetzt, auch den Weggang von Brandt werden sie auf Sicht kompensieren, Demirbay und Amiri brauchen noch Zeit. Aber vor allem auf den Außenverteigerpositionen sind sie zeitweilig nicht konkurrenzfähig. Weiser und Wendell haben zu viele Aussetzer, setzen zu wenig Akzente, dadurch fehlt oftmals die Stabilität. Fehlen dann verletzungsbedingt auch die personellen Alternativen (Bender, Sinkgraven) stößt Leverkusen an Grenzen.

Wieder ist es so, dass Bayer gerade gegen die Topteams bis dato zu wenig holt (BVB 0:4, Hoffenheim 1:1, Leipzig 1:1, Gladbach 1:2), trotz allem sind sie noch in Schlagdistanz. Die Frage ist: mit was gibt man sich in Leverkusen zufrieden? Und wieweit ist man bereit , intern den Druck zu erhöhen? In einer Saision, in der die Bayern etwas anbieten.

Restprogramm: Freiburg (H), Bayern (A), Schalke (H), Köln (A), Hertha (H), Mainz (A)

EINTRACHT FRANKFURT:

Die Eintracht hat es geschafft, den Verlust der „Büffelherde" um Haller, Jovic und Rebic zu kompensieren und weiterhin durch Europa zu ziehen. Das ist mehr, als viele der Eintracht vor der Saison zugetraut hätten. Objektiv gesehen jedoch sind die Hessen zur Zeit Mittelmaß: Acht Punkte Abstand zur Tabellenführung, genauso viele bis zum Relegationsplatz.

Die Wochen bis zur Winterpause werden also wegweisend sein, denn auch Überwintern in der Europa League ist nach der bitteren Niederlage in Lüttich am Wackeln. Dennoch, die Eintracht hat es immerhin selbst in der Hand, die Marschroute für das nächste Jahr vorzugeben. Aktuell liegen Top, Flop und Mittelmaß extrem nah beieinander.

Restprogramm: Wolfsburg (H), Mainz (A), Hertha (H), Schalke (A), Köln (H), Paderborn (A)

Weiter gehts zum zweiten Teil des Bundesliga-Checks mit Köln, Union, Werder & Co.

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