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FC Bayern: David Alaba glänzt in der Rolle des Innenverteidigers

Vom Spaßvogel zum Abwehrboss: Alabas Wandlung bei Bayern

David Alaba hat sich beim FC Bayern zum Führungsspieler entwickelt.
Image: David Alaba hat sich beim FC Bayern zum Führungsspieler entwickelt.  © Getty

David Alaba brilliert beim FC Bayern seit Monaten als Abwehrchef und erhält Lob von allen Seiten. Die Prophezeiung eines ehemaligen Bayern-Trainers scheint sich zu erfüllen.

David Alaba weist mit einer Körpergröße von 1,80 Meter nun wahrlich kein Innenverteidiger-Gardemaß auf, doch beim 1:0-Sieg im Topspiel gegen Borussia Dortmund sorgte eine Statistik für Aufsehen. Der Österreicher gewann alle seine Luftzweikämpfe (drei von drei). Zum Vergleich: Der 1,91 Meter große Mats Hummels hatte bei seinen drei Kopfballduellen immer das Nachsehen.

Bereits vor dem Auftritt im Signal Iduna Park bescheinigte Trainer Hansi Flick dem 27-Jährigen eine hervorragende Entwicklung auf der Position des Innenverteidigers. Diesen Eindruck bestätigte Alaba in herausragender Manier. Er hatte von allen Feldspielern die beste Passquote (95,4 Prozent) und beim FC Bayern die meisten klärenden Aktionen (fünf).

Alaba ist Bayerns bester Zweikämpfer

"Alaba ist ein Spieler, der nicht nur hinten seine Aufgabe zu hundert Prozent erledigt, sondern auch mit seiner Geschwindigkeit Räume zumacht und Bälle abläuft, die der eine oder andere nicht mehr schaffen würde", analysiert Lothar Matthäus in seinem Podcast "Herz der Mannschaft" die Stärken von Bayerns neuem Abwehrchef. Aus Sicht des Sky Experten ist Alaba sogar der "beste Innenverteidiger der Bundesliga". Die Zahlen geben ihm Recht.

Seit seiner Versetzung ins Zentrum ist Alaba mit 63 Prozent gewonnenen Zweikämpfen Bayerns bester Zweikämpfer. Jerome Boateng, sein häufigster Partner, kommt in dieser Zeit auf 61 Prozent. Bemerkenswert ist dabei, dass Alaba fast ohne Fouls auskommt (nur sechs insgesamt) und nicht einmal die Gelbe Karte gesehen hat.

Alabas Leistungsdaten als Innenverteidiger

Spiele 19
Ballaktionen / 90 Min. 99
Pässe / 90. Min. 87
Passquote 92 %
Zweikampfquote 63 %

Dabei verlief sein Start im Abwehrzentrum alles andere als perfekt. In der Hinrunde wurde er bei der 1:5-Niederlage in Frankfurt erstmals als Innenverteidiger aufgeboten. Seither hat er auf dieser Position keine Minute in der Bundesliga mehr verpasst und überzeugt als dynamischer Antreiber.

Alaba als Antreiber und Kommandogeber

Kein Spieler hatte in dieser Saison so viele Ballführungen wie er (650) und kein anderer Spieler erzielte mit seinen Ballführungen einen so großen Raumgewinn wie der Österreicher (insgesamt über 4400 Meter). Flick schätzt dazu vor allem sein besonderes Spielverständnis, seine Ruhe am Ball und seine herausragende Spieleröffnung.

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Alabas sportliche Qualitäten waren hinlänglich bekannt, doch er ist auch als Persönlichkeit gereift und nicht mehr nur der Strahlemann, der gute Laune verbreitet. "Er führt die Mannschaft, gibt Kommandos. Das bekommt man in der Stille des Stadions noch mehr mit und freut mich sehr. Denn so etwas fordere ich auch von meinen Spielern ein, dass sie sich gegenseitig coachen", sagte Flick.

Den Anspruch, ein Führungsspieler zu werden, hatte Alaba schon immer. Diesem konnte er links hinten aber nicht gerecht werden. Nun hat er den Sprung in die Zentrale geschafft, auch wenn er am liebsten noch weiter vorne auf der Sechs spielen würde.

Abwehrchef, heimlicher Spielmacher, Kommandogeber - mit Alaba hat der Rekordmeister einen Innenverteidiger, "den man vor der Saison ganz sicher nicht auf der Rechnung hatte", glaubt Matthäus. Dabei prophezeite Pep Guardiola schon 2015 zu seiner Bayern-Zeit, dass Alaba "ohne Zweifel einer der besten Innenverteidiger der Welt werden kann".

Verlängert Alaba seinen Vertrag?

Unter Guardiola lief Alaba erstmals als Innenverteidiger auf, konnte dessen Vorhersage in den vergangenen Jahren aber nicht erfüllen, weil er auf der linken Seite benötigt wurde. Dort hat sich mit dem jungen Alphonso Davies nun aber eine verheißungsvolle Alternative festgespielt.

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FC Bayern: Präsident Herbert Hainer spricht exklusiv mit Sky über den aktuellen Stand der Vertragsverlängerungen mit David Alaba und Thiago (Videolänge: 36 Sek.).

Die künftige Position der bayrischen Allzweckwaffe dürfte auch eine entscheidende Rolle bei den Vertragsverhandlungen spielen. Alabas Vertrag läuft 2021 aus, die Gespräche über ein neues Arbeitspapier laufen.

Flick ist sich bewusst, dass Alabas Entwicklung auch anderen europäischen Top-Vereinen nicht verborgen geblieben ist, doch er hat ein großes Anliegen: "Ich wünsche mir, dass so ein Spieler, der bei Bayern ausgebildet wurde, weiterhin ein Teil des FC Bayern ist."

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