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FC Bayern: Die 100-Tage-Bilanz von Hansi Flick

100 Tage Flick und Bayern: Im "Mia-san-mia"-Stil zur Rekordquote

Hansi Flick ist seit 100 Tagen Trainer des FC Bayern.
Image: Hansi Flick ist seit 100 Tagen Trainer des FC Bayern.  © Imago

Hansi Flick fungiert seit 100 Tagen als Cheftrainer des FC Bayern. Seine Zwischenbilanz fällt nicht nur zahlenmäßig überzeugend aus. Die entscheidenden Argumente für eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus muss er aber noch liefern.

Am 3. November des vergangenen Jahres trat Hansi Flick die Nachfolge von Niko Kovac an. Der 54-Jährige war ursprünglich für zwei Spiele vorgesehen, dann wurde das Engagement bis Weihnachten und schließlich bis zu diesem Sommer ausgeweitet.

Es waren Entscheidungen, die die Bayern-Bosse nicht bereut haben dürften, auch wenn das torlose Remis im Spitzenspiel gegen RB Leipzig gleich zwei Premieren hervorgebracht hat. Unter Flicks Leitung teilte der Rekordmeister erstmals die Punkte und blieb ohne eigenen Torerfolg. Die Bilanz des Kovac-Nachfolgers lässt sich nach drei Monaten dennoch mehr als sehen.

100 Tage als Bayern-Cheftrainer: Das ist Flicks Bilanz

Pflichtspiele 15
Siege 12
Unentschieden 1
Niederlagen 2
Tore (pro Spiel) 48 (3,2)
Gegentore (pro Spiel) 11 (0,7)
Siegquote 80 %

Hainer: "... dann gibt es keine Alternative"

Mit zwischenzeitlich sechs Bundesliga-Siegen in Serie machten die Bayern sieben Punkte auf RB Leipzig gut und eroberten Platz eins. Insgesamt verlor Flick nur zwei seiner 15 Pflichtspiele und die äußerst unglücklich (jeweils 1:2 gegen Leverkusen und in Gladbach). Beachtlich: Mit 80 Prozent weist er die beste Siegquote aller Cheftrainer in der Bayern-Historie auf.

"Wenn er weiter so gewinnt, dann gibt es keine Alternative", sagte FCB-Präsident Herbert Hainer zuletzt bei einem Fanklub-Besuch über Flicks Zukunft und bezeichnete dessen Arbeit als "exzellent". Aber nicht nur die Zahlen sprechen für Flick.

Flick stabilisiert die Defensive

Der ehemalige Co-Trainer des deutschen Bundestrainers Joachim Löw hat das im Herbst verloren gegangene "Mia-san-mia"-Gefühl wiederbelebt. "Der Optimismus ist zurück und sie spielen wieder dominanten Ballbesitzfußball", analysiert Sky Reporter Torben Hoffmann. Die Spielweise schlägt sich in Toren nieder: Unter keinem anderen Trainer trafen die Bayern so häufig wie unter Flick (im Schnitt 3,2 Tore pro Spiel).

Neben der Offensive hat es Flick in der Rückrunde zudem geschafft, die Defensive zu stabilisieren. Kassierte der FCB unter Kovac in der laufenden Saison noch 1,6 Gegentore pro Spiel, sind es unter Flick nur noch 0,6 - und das trotz erheblicher Personalnot.

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Augenscheinlich ist auch, dass Flick im Umgang mit den Spielern den richtigen Ton trifft. Sein Führungsstil kommt gut an. "Er hat Spieler wieder besser gemacht wie Thomas Müller, Thiago und David Alaba und er hat Spieler weiterentwickelt wie Alphonso Davies, der hinten links brilliert", fasst Hoffmann zusammen.

Coutinho als kleiner Makel

Wenn es überhaupt etwas zu beanstanden gibt, dann die Tatsache, dass auch Flick noch keine ideale Position für Philippe Coutinho gefunden hat. Doch diese Personalie wird nicht über seine Zukunft als Bayern-Trainer entscheiden. Es kommt wie so oft darauf an, wie viel Silberware die Münchner auf dem Rathausbalkon vorzeigen werden.

"Flick wird daran gemessen, wie weit er in den drei Wettbewerben kommen wird", sagt Hoffmann. Das Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf das Abschneiden in der Champions League. Ein frühes Aus und die ansehnliche Bilanz der 100 Tage würde zur Nebensache verkommen. Das weiß auch Flick.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

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