FC Bayern: Löst sich Neuer Nübel Problem von selbst?
Neuer-Nübel-Konflikt: Löst sich das Problem von selbst?
03.01.2020 | 22:30 Uhr
Eine mögliche Verpflichtung von Alexander Nübel könnte für den FC Bayern zum Problem werden, bei dem der Rekordmeister auf Zeit spielen könnte.
Der Wechsel von Alexander Nübel vom FC Schalke 04 zum FC Bayern ist sehr wahrscheinlich. Das glaubt auch Sky Reporter Marc Behrenbeck. "Es fehlen noch Kleinigkeiten. Die Vereine konnten und wollten es noch nicht final veröffentlichen, aber es wird passieren. Das Ding geht nicht mehr schief. Es ist ausverhandelt, es ist auch per Handschlag beschlossene Sache", meint Behrenbeck.
Nübel soll neuer Neuer werden
Die Bayern holen also womöglich das größte deutsche Torwarttalent. Das wäre erstmal kein Problem, hätten sie nicht schon die aktuelle deutsche Nummer eins unter Vertrag: Manuel Neuer.
Der viermalige Welttorhüter dürfte sich nur ungern auf die Bank setzen und Nübel den Vorzug gewähren. Genau dieses Versprechen hat der Rekordmeister dem Schalker aber offenbar gegeben. "Man hat Nübel bekommen mit 'du sollst unsere neue Nummer eins werden, der neue Neuer'. Aber vor allem auch mit dem Angebot wir machen Jobsharing", erklärt Behrenbeck.
Neuer erst vor Kurzem informiert
Das Jobsharing-Modell wäre ein Novum für Neuer. Seit seinem Wechsel zu den Bayern im Jahr 2011 ist der 33-Jährige die unangefochtene Nummer eins. Der Nationaltorwart soll erst vor Kurzem von dieser Idee erfahren haben.
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"Wir haben gehört, dass erst im Dezember mit Neuer darüber gesprochen wurde und überhaupt das Ganze mal erwähnt wurde. Also nicht, als man mit Nübel schon verhandelt hatte." Dies soll laut Behrenbeck im Sommer bzw. im Herbst der Fall gewesen sein.
Neuer will kein Jobsharing
Neuer hält offenbar nicht viel von diesem Konzept. "Er hat den Bossen zu verstehen gegeben, dass das Jobsharing-Modell für ihn keine Option ist. Das ist natürlich ein Problem für den FC Bayern. Auch, dass das Ganze öffentlich geworden ist. Hätte man das Ganze nach der Vertragsverlängerung mit Neuer über die Bühne gebracht, wäre es wahrscheinlich für den FC Bayern geräuschloser gewesen", meint der Sky Reporter.
Trotz des Flirts mit Nübel stehen die Münchner offenbar weiter auf Neuer. Der Vertrag mit dem aktuellen Stamm-Keeper soll laut Behrenbeck unbedingt bis 2023 verlängert werden. "Man will ihn sogar bis 37 als Nummer eins behalten. Trotzdem ist natürlich auch diese Vertragsverlängerung gerade bei der Causa Nübel schwierig, weil der auch irgendwann die Nummer eins werden will", erklärt Behrenbeck.
Löst sich das Problem von selbst?
Wie könnten die Bayern dieses Problem lösen? Behrenbeck glaubt, dass der Rekordmeister es aussitzen könnte. "Ich glaube nicht, dass man eine explizite Lösung findet, sondern, dass man Nübel erstmal kommen lässt und dann weiterschaut. Neuer hat jetzt eine längere verletzungsfreie Zeit, trotzdem war er lange Zeit anfällig. Ob er das durchhalten kann ohne Verletzung, ist die Frage. Dann kann sich solch ein Problem auch schnell von selbst lösen. Ich glaube, das ist auch so ein bisschen die Hoffnung - ohne es zu wissen - aber so würde ich glaube ich die Strategie als FC Bayern angehen."
Ein vorzeitiger Abgang von Neuer scheint dagegen sehr unwahrscheinlich. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bayern Neuer gehen lässt, weil man dem Spieler sehr verbunden und dankbar ist. Deshalb sind die Bayern jetzt in der Bredouille. Man will nicht, dass Neuer sich so fühlt, wie er sich fühlt und trotzdem muss man an die Zukunft denken. Und die Zukunft ist Nübel, den bekommt man jetzt für kleines Geld. Man muss es machen", erläutert Behrenbeck.
Bayern wollen Fehler nicht wiederholen
Der Sky Reporter glaubt, dass die Münchner aus der Vergangenheit gelernt haben. "Man kann nicht weiter warten. Auf anderen Positionen hat man das gemacht - gerade bei Arjen Robben und Franck Ribery hat man lange nicht reagiert und hatte dann auch Saisons, die schwierig waren. Deshalb will man diesen Fehler nicht nochmal machen".
So oder so manövrieren sich die Bayern mit einer Nübel-Verpflichtung auf dünnes Eis. Sie bauen für die Zukunft vor, wollen aber gleichzeitig Neuer nicht verärgern. Eine Situation, die viel Fingerspitzengefühl von allen Beteiligten erfordern wird.