Bank-Rolle trotz "Top-Verfassung": Goretzka äußert seinen Unmut
11.03.2020 | 10:58 Uhr
Bayerns Leon Goretzka zeigte sich nach dem Spiel gegen den FC Augsburg über seinen Platz auf der Bank verärgert. Hasan Salihamidzic zeigte sich daraufhin ähnlich verständnisvoll wie die Sky90-Gäste rund um Friedhelm Funkel.
In der 70. Minute hatte das Warten für Leon Goretzka ein Ende. Der auf die Bank verfrachtete Mittelfeldspieler kam für Joshua Zirkzee und zeigte sofort Präsenz. In der 90. Minute erlöste der Nationalspieler den FC Bayern mit dem Treffer zum 2:0, der gleichzeitig den Endstand in einer bis dato extrem knappen Partie bedeutete.
Nach dem Spiel gegen die Augsburger äußerte der Edel-Joker seinen Unmut über die Nicht-Berücksichtigung in der Startelf: "Ich bin natürlich nicht glücklich, wenn ich nicht von Anfang an spiele. Das wird man besprechen müssen. Dass ich damit nicht glücklich bin, kann ich aber ganz offen und ehrlich sagen."
Enttäuscht ist Goretzka vor allem deshalb, weil er momentan einen echten Lauf hat. In der Rückrunde kommt der 25-Jährige auf drei Treffer und vier Vorlagen, obwohl er in den letzten vier Spielen nicht in der Startelf stand. Eine Partie verpasste er aufgrund muskulärer Probleme, die er überwunden hat: "Ich fühle mich eigentlich in einer Top-Verfassung aktuell. Vielleicht sogar die beste Verfassung meiner bisherigen Laufbahn, dementsprechend gut fühle ich mich."
Die Bayern zeigten in Form von Sportdirektor Hasan Salihamidzic Verständnis für den Nationalspieler. "Wenn er es auf dem Platz so macht, wie er es heute gemacht hat, dann kann er seine Unzufriedenheit äußern. Ich habe es zwar lieber, wenn wir das unter vier oder mit dem Trainer unter sechs Augen besprechen, aber Leon ist ein Nationalspieler, der Ansprüche hat. Wenn er das so sagt, dann weiß ich auch, wie er das meint", so der künftige Sportvorstand der Münchner.
Auch bei Sky90 am Sonntagabend waren die Aussagen der beiden Bayern-Akteure Thema. Die Runde um Friedhelm Funkel sieht die geäußerten Ansprüche als ähnlich verständlich an wie Salihamidzic. Dass keine größere Geschichte daraus wird, liege auch an FCB-Trainer Hansi Flick, der ein gutes Händchen für solche Situationen habe.
"Ich glaube, dass Hansi das völlig entspannt sieht. Leon ist sicher kein Spieler, der Unruhe stiften will und wird. Hansi ist jemand, der den Spieler zu sich holt, mal in den Arm nimmt und diese Dinge ganz, ganz schnell aus der Welt geschaffen bekommt", ist sich Funkel sicher, der gleichzeitig ein klein wenig mit der Art und Weise der Aussagen hadert: "Dass man sich mal äußert, ist normal. Ob das jetzt in der Mixed Zone sein muss, sei mal dahingestellt."
Tim Walter, der bis Dezember vergangenen Jahres Trainer in Stuttgart war, findet die gierige Einstellung Goretzkas sogar lobenswert: "Soll Goretzka mit der Situation zufrieden sein? Ich finde es gut, wenn er sich auch dementsprechend äußert. Ich finde es wichtig, dass er auf den Platz will."
Ob seine Äußerungen dazu führen, dass er bei der nächsten Partie gegen Union Berlin (am Samstag ab 17:30 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 1 HD und mit Sky Ticket im Stream) wieder von Beginn an ran darf, bleibt abzuwarten.
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