FC Bayern München News: Hasan Salihamidzic ist FCB-Sportvorstand

"Brazzo" neuer FCB-Sportvorstand - Transfers, Wahrnehmung & Einfluss

Hasan Salihamidzic (r., im Gespräch mit Karl-Heinz Rummenigge)  ist seit dem 1. Juli 2020 Sportvorstand beim FC Bayern München.
Image: Hasan Salihamidzic (r., im Gespräch mit Karl-Heinz Rummenigge) ist seit dem 1. Juli 2020 Sportvorstand beim FC Bayern München.  © Imago

Seit dem 1. Juli ist Hasan Salihamidzic offiziell Sportvorstand des FC Bayern. Wie es zu dieser Beförderung kommt, was der bisherige Sportdirektor erreicht hat und was sein neuer Posten bedeutet.

Viel gelobt, oft kritisiert: Salihamidzic ist der wohl umstrittenste Funktionär beim deutschen Rekordmeister. Am 1. Juli erhielt der bisherige Sportdirektor die Beförderung zum Sportvorstand. Ein Titel, um den sich "Brazzo" in den kommenden Monaten noch verdient machen muss. Auch, wenn sein Einfluss im Verein schon größer ist, als so mancher glaubt.

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Jugendarbeit wird zu Salihamidzic' Steckenpferd

Vor allem in Sachen Jugendarbeit hat der 43-Jährige den Verein weiterentwickelt. "Die neue Campus-Strategie ist genau die richtige. Salihamidzic ist ein großer Teil davon, zusammen mit Jochen Sauer und dem Restvorstand", meint Sky Bayern-Reporter Marc Behrenbeck, der auf die Erfolge der zweiten Mannschaft der Bayern verweist. Diese steht in der dritten Liga kurz vor dem Saisonende an der Tabellenspitze.

"Der neue Bayern-Weg ist es, viele Talente für relativ kleines Geld aus ganz Europa zu holen und zu integrieren. Nach Thomas Müller, David Alaba etc. kam lange wenig aus der eigenen Jugend hoch - jetzt ist man wieder am Drücker mit eigenen und auch zugekauften Talenten", lobt Behrenbeck die Jugend-Arbeit, die zu den Herzensprojekten des neuen Sportvorstands gehört.

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FC Bayern München: Das ist Salihamidzic hervorragend gelungen

Davies: Nicht entdeckt, aber gekauft

Wenn man über die neue Ära bei den Münchner sinniert, stößt man unweigerlich auf den Namen Alphonso Davies. Der bisher als Königstransfer geltende Winterneuzugang des vergangenen Jahres ist allerdings mit Vorsicht Salihamidzic anzurechnen. Entdeckt hat der Funktionär den Kanadier nur bedingt. "Davies wurde vielen Vereinen angeboten. Wie andere hat auch Bayern München erstmal gesagt: 'In der MLS scouten wir eigentlich nicht'. Dann hat Scouting-Leiter Marco Neppe sich den Jungen mal angesehen und für gut befunden", erklärt Behrenbeck, stellt aber auch klar: "Salihamidzic hat sich für den Kauf stark gemacht und diesen letztlich auch umgesetzt."

Allgemein lassen sich die Transfers des gebürtigen Bosniers noch nicht sonderlich gut einschätzen. Neben Not-Leihen von Odriozola, Perisic oder Coutinho, mit denen Salihamidzic weder Fehlgriffe noch echte Königstransfers gelandet hat, steht vor allem ein Neuzugang auf dem Prüfstand. "Sein größter Transfer, Lucas Hernandez, ist nach den langwierigen Verletzungen noch schwer einzuschätzen", meint Sky Transfer-Experte Behrenbeck.

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Fehler in der Außendarstellung sind Vergangenenheit

Neben dem ausbleiben eines Star-Einkaufs, der wirklich einschlägt, stand lange "Brazzos" Außenwirkung in der Kritik. Mit großen Ankündigungen und fahrlässigen Aussagen bezüglich der Transfers von Callum Hudson-Odoi und Leroy Sane machte Salihamidzic vor allem in seinen ersten Monaten einige Anfängerfehler.

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"Diese Fehler leistet er sich langsam nicht mehr. Auch wenn er nicht mehr der große Redner wird, hat er sich in der Kommunikation nach Außen schon enorm verbessert", meint Behrenbeck. Demgegenüber steht - und stand immer - die Wahrnehmung innerhalb des Vereins. Dort genießt der neue Sportvorstand ein insgesamt gutes Standing, weiß der Bayern-Reporter: "Er ist sehr fleißig, stets akribisch am arbeiten und planen und lernt viel dazu. Er ist nicht beratungsresistent, geht gleichzeitig aber voran. Er versucht mangelnde Erfahrung mit Fleiß wett zumachen."

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Eine Beförderung für die Öffentlichkeit

Ob und wie ihm das gelingt, stellt sich erst in seiner neuen Rolle heraus. Diese suggeriert einen gehören Aufstieg, wobei die Berufung in den Vorstand vor allem einen Effekt hat: "Die öffentliche Wahrnehmung seiner Position wird verbessert. Als Zeichen, dass der Verein hinter ihm steht, ist die Beförderung sehr wichtig. Intern ist die Bedeutung überschaubar."

Zwar hat Salihamidzic aktiv mehr Möglichkeiten, ist in wichtigen Sitzungen dabei und kann das Wort ergreifen, "doch mit Oliver Kahn hat er den nächsten starken Mann vor sich gesetzt bekommen", erläutert Bayern-Reporter Behrenbeck. Entscheidungen werden also immer noch im Verbund getroffen.

Der nächste, große Transfercoup ist dann allerdings auf den Sportvortand zurückzuführen. Und auf die insgesamt gute Arbeit, die Salihamidzic bisher bei den Bayern leistet.

Mehr zum Autor Lars Pricken