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FC Bayern München: Pro und Contra zu möglichem Lewandowski-Verkauf

Sollte Lewandowski verkauft werden? Pro & Contra zur Bayern-Zwickmühle

Robert Lewandowski will den FC Bayern verlassen - doch wann wird das passieren?
Image: Robert Lewandowski will den FC Bayern verlassen - doch wann wird das passieren?  © Imago

Robert Lewandowski will den FC Bayern verlassen. Das steht nach Sky Informationen bereits fest. Fraglich ist nur, wann. Der Vertrag des Polen läuft noch bis 2023 - in diesem Sommer könnten die Münchner also noch Ablöse generieren. Macht ein Verkauf Sinn? Ein Pro und Contra.

Bereits vor einigen Wochen, als die Gerüchte um ein Interesse vom FC Barcelona an Lewandowski hochkochten, sprach Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky90 ein eindeutiges Machtwort. "Nein", antwortete der 45-Jährige trocken auf die Frage, ob ein Lewandowski-Verkauf im Sommer 2022 eine Option sei und bekräftigte: "Er hat Vertrag bis zum 30. Juni 2023."

Sky User für Lewandowski-Verkauf

Nun kehrt wieder frischer Wind in die Diskussion um einen vorzeitigen Abgang des 33-Jährigen. Der Stürmer hat den Bayern nach Sky Informationen mitgeteilt, dass er den Verein verlassen möchte. Dies scheint ein endgültiger Entschluss, doch offen bleibt, wann genau das passieren wird. Angesprochen auf die Entscheidung des Weltfußballers schloss sich nun auch FCB-Präsident Herbert Hainer seinem Sportvorstand an und schob einem Wechsel in diesem Sommer den Riegel vor.

Doch macht ein Festhalten an Lewandowski wirklich Sinn für die Bayern? Die Sky User sind sich relativ einig: 82 Prozent der über 20.000 Befragten sagten, dass der Rekordmeister den Angreifer noch in diesem Sommer für eine Ablösesumme ziehen lassen sollte. Lediglich 18 Prozent sprachen sich dafür aus, auf den bis 2023 gültigen Vertrag zu beharren. Argumente gibt es für beide Seiten.

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Die Sky Reporter Uli Köhler und Torben Hoffmann über die Zukunft von Robert Lewandowski.

Pro Verkauf: Bayern braucht das Lewy-Geld für den Neuanfang

Das wohl stärkste Argument für einen Verkauf des Weltfußballers ist schlicht und ergreifend finanzieller Natur. Durch die Abgabe des Polen würde der FC Bayern nicht nur eine ordentliche Ablöse kassieren, sondern zeitgleich das Bestverdiener-Gehalt der Mannschaft für die kommende Saison einsparen.

"Der Druck auf die Bayern wird größer. Sie kriegen diesen Sommer noch eine Ablöse von 40 oder 50 Millionen und sparen das Gehalt von 25 Millionen Euro. Mit 75 Millionen können die Bayern einen Neuanfang starten. Ob der in diesem Jahr stattfindet oder dann gezwungenermaßen im nächsten, ist dann auch egal", gibt Sky Bayern-Experte Uli Köhler zu bedenken.

Vor allem die Ablöse, die im nächsten Jahr entfallen würde, eröffnet den Münchnern Möglichkeiten zur Neugestaltung des Sturms. Denn die Bayern benötigen auch Geld, um in der Defensive noch auszubessern und den Kader punktuell auch in der Breite zu verstärken.

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Bayern darf einem verdienten Spieler keine Steine in den Weg legen

Ein stets gegebenes Risiko - auch wenn im Fall Lewandowski wohl nur die wenigsten damit rechnen - ist ein möglicher Leistungsabfall. Sollte der Verein nicht dem Wechselwunsch des 33-Jährigen entsprechen, könnte sich Frust breit machen. Auf dem Platz will ein Ehrgeiz-Vorbild wie der Bundesliga-Rekordtorschütze wohl kaum auf seine 30 bis 40 Tore verzichten, doch auch auf die Kabine hat Unmut einzelner Leistungsträger oft Auswirkungen.

Auch das Image des FC Bayern spielt hier eine Rolle. Nachdem beim Abgang von Niklas Süle zu Borussia Dortmund schon viel über fehlende Wertschätzung verdienter Spieler debattiert wurde, könnte es kein allzu gutes Licht auf die Münchner werfen, Lewandowski Steine in den Weg zu legen. Der Pole war acht Jahre im Verein, hat dort immer die Meisterschaft und einmal das sensationelle "Sextuple" gewonnen - wurde obendrein zweimal Weltfußballer.

"Es gibt auch eine Fußballwelt und Bundesliga nach Robert Lewandowski. Man muss dieses Ende eventuell, auch wenn es schwer fällt, vorziehen. Da würde nachher auch keiner zu Salihamidzic sagen: 'Du hast bei Sky90 gelogen'. Das ist einfach das Fußballgeschäft", spricht sich Bayern-Reporter Köhler für einen Wechsel im Sommer aus.

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Die Sky Reporter Uli Köhler und Torben Hoffmann zum Thema Wertschätzung.

Contra Verkauf: Bayern braucht Lewandowskis Tore

Der Verkauf von Lewandowski würde den Bayern gutes Geld in die Kasse spülen, ja. Doch reicht dieses Geld für einen adäquaten Nachfolger für die Tormaschine? Wohl eher nicht. Der 33-Jährige ist amtierender Weltfußballer, gehört damit unbestritten zu den besten Fußballern der Welt. Ihn direkt eins zu eins zu ersetzen ist damit schier unmöglich. Dadurch drängt sich die These auf, dass ein weiteres Jahr mit dem Stürmer vielleicht mehr bringt als eine solide Ablösesumme.

Sky Bayern-Reporter Torben Hofmann meint: "Du hast mit ihm einen Stürmer, der dir auch nächstes Jahr die Tore garantiert, die Bayern braucht, um die ambitionierten Ziele erreichen zu können. Es ist auch eine Frage der Alternative. Wenn sie jetzt noch eine Ablöse bekommen, wen holen sie dann als Ersatz, der dir diese Tore garantiert?"

Und die Ziele der Bayern für das kommende Jahr sind groß. Nach dem desaströsen Aus im DFB-Pokal durch ein historisches 0:5 gegen Borussia Mönchengladbach und dem Scheitern in der Champions League an Wunschgegner Villarreal im Viertelfinale blieb nur der "Pflichtitel" Meisterschaft übrig. Im kommenden Jahr soll sich das ändern. Ohne den wohl besten Spieler wird das nicht einfacher.

Bayern braucht Zeit um die Stümer-Frage zu klären

Zusätzlich haben die Bayern zusätzliche Baustellen im Kader und würden sich mit der Suche nach einem neuen Stürmer ein weiteres Problem für die kommende Transferperiode aufhalsen. Vorerst gilt es, die Abwehr zu stabilisieren. Wollen die Münchner einen Lewy-Nachfolger von hoher Güteklasse, reichen auch die Ablöse-Millionen nicht, um alle Löcher zu stopfen.

Auch Zeitdruck ist ein Faktor, der vor allem für Sportvorstand Salihamidzic eine Rolle spielt. Wird ein Lewandowski-Transfer zur langwierigen Hängepartie, fehlt es an Zeit für Verhandlungen mit Nachfolgern. Gelingt es dann nicht, einen guten Ersatz zu präsentieren, droht den Bayern mindestens eine Hinrunde ohne Knipser. Das dürfte ungemütlich für Salihamidzic werden. Geht der Pole erst 2023, bleibt ein Jahr zur Beantwortung der Stürmer-Frage.

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Sky Experte Dietmar Hamann über einen möglichen Nachfolger für Robert Lewandowski beim FC Bayern.

Das Argument, Lewandowski könnte bei einer Transfer-Sperre nicht mehr liefern, hebelt Bayern-Experte Hofmann leicht aus: "Lewandowski muss liefern, weil er dann 2023, wenn er ablösefrei ist, auch noch den ein oder anderen Traum verwirklichen will." Das geht nur mit entsprechender Leistung. Die Top-Klubs werden nächstes Jahr nicht mehr Schlange stehen, wenn ein dann fast 35 Jahre alter Lewandowski lediglich zehn Tore geschossen hat.

Es gibt durchaus gute Argumente für beide Varianten. Einfach wird es für die Bayern in keinem Fall, den Weltfußballer zu ersetzen. Für den Abschied - ob 2022 oder erst 2023 - gilt laut Köhler allerdings: "Egal wann er geht: Die Fans müssen bei seinem Abgang die Laola machen und danke sagen für das, was Lewandowski geleistet hat."

Mehr zum Autor Lars Pricken

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