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FC Bayern nach Robert Lewandowski: Transfers und Taktik für die Offensive

Variabilität als Wunschlösung: So spielt Bayern ohne Lewy

Serge Gnabry und Thomas Müller sollen mit ihren Toren gemeinsam Robert Lewandowski ersetzen.
Image: Serge Gnabry und Thomas Müller sollen mit ihren Toren gemeinsam Robert Lewandowski ersetzen.  © Imago

Nun ist es fix: Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern. Ersetzen werden ihn die Münchner vorerst nicht durch Aktivitäten auf dem Transfermarkt.

Am Samstagvormittag gab es nochmal Beifall und Umarmungen von den Mitspielern für Robert Lewandowski. Die Würdigungen seiner Leistungen in acht Jahren beim FC Bayern wollte sich der 33-Jährige dann doch nicht entgehen lassen und trainierte deshalb noch ein letztes Mal mit den zukünftigen Ex-Kollegen an der Säbener Straße.

Lewandowski verlässt den FC Bayern nach 238 Toren in 253 Pflichtspielen. Bombastische Zahlen, die so schnell keinem anderen Spieler gelingen werden. So stellt sich nun für viele Fans die Frage: Wie will der FC Bayern diesen Mann ersetzen?

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Nach der Trainingseinheit an der Säbener Straße, die Robert Lewandowski noch mitgemacht hat, hat sich der Pole von Trainer, Staff und Teamkollegen verabschiedet und alle umarmt.

System auf Lewandowski ausgerichtet

Es sind ja nicht nur die 29,75 Tore, die Lewandowski im Schnitt pro Bundesliga-Saison für die Bayern erzielte. Das Spielsystem des Rekordmeisters war komplett auf den polnischen Torjäger ausgerichtet. 152 Pässe spielten die Bayern vergangene Saison direkt in die Spitze auf Lewandowski, wie Trainer Julian Nagelsmann selbst vorrechnete. Das war Ligahöchstwert.

Wollen diese Bayern dieses über Jahre auch von der Mannschaft verinnerlichte und so erfolgreich praktizierte Spielsystem beibehalten, müsste der Rekordmeister einen ähnlichen Spielertypen wie Lewandowski verpflichten.

Transferkasse wird anderweitig geleert

Allerdings sind auch die finanziellen Mittel der Bayern irgendwann erschöpft.

Ohne Boni haben die Bayern bereits über 50 Millionen Euro für Sadio Mane und Ryan Gravenberch ausgegeben. Zwar spült der Lewandowski-Transfer bis zu 50 Millionen in die Kassen. Das Geld soll aber in den Wunsch-Neuzugang für die Abwehr, Matthijs de Ligt, gesteckt werden. 80 Millionen Euro fordert Juventus Turin für den Niederländer.

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Zudem versuchen die Bayern auch noch die Verpflichtung von Konrad Laimer umzusetzen. Nach Sky Informationen verlangt RB Leipzig 30 Millionen Euro für den Abfangjäger im Mittelfeld. Für potenziellen Ersatz auf der Mittelstürmer-Position ist die Marktlage aber ohnehin dünn. Das zeigten die vergangenen Wochen.

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte
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Wahrscheinlichkeit für Ronaldo-Transfer gering

Bei Stuttgarts Sasa Kalajdzic kam es nie zu ernsthaften Bemühungen. "Man hat sich mit ihm ausgetauscht. Unserer Info werden die Bayern aber nicht auf Kalajdzic gehen", weiß Sky Reporter Florian Plettenberg. Nach aktuellem Stand wird sich der Österreicher Richtung Premier League orientieren.

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Ein wirklich großer Name wäre offenbar tatsächlich verfügbar. Superstar Cristiano Ronaldo möchte Manchester United verlassen. Er beziehungsweise sein Berater bekundeten Interesse an einem Wechsel nach München. Doch sowohl Hasan Salihamidzic als auch Oliver Kahn stellten umgehend klar, dass eine Verpflichtung des fünfmaligen Weltfußballers nicht zur Philosophie des FC Bayern passte.

Die Spekulationen um Ronaldo werden zwar vorerst nicht abreißen, solange der Portugiese selbst nicht für Klarheit bezüglich seiner Zukunft gesorgt hat. Die Chancen, dass es tatsächlich zu diesem Transfer kommt, sind aber minimalst. "Die Vereinskultur, das ganze Spielsystem wäre dann auf ihn zugeschnitten, das passt nicht in diese homogene Mannschaft", zeigt sich Sky Reporter Uli Köhler skeptisch.

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Sturmjuwel Tel soll kommen

Statt eines 37-Jährigen wollen die Münchner lieber einen Mann verpflichten, der die Zukunft noch vor sich hat: den 17-jährigen Mathys Tel von Stade Rennes. "Das ist das europäische Sturmtalent. Es gibt Vergleiche mit Karim Benzema und Kylian Mbappe", weiß Florian Plettenberg über das Torjägerjuwel.

Tel wurde zuletzt mit Frankreich U17-Europameister und erzielte in diesem Turnier drei Treffer. Mit dem Youngster selbst sind sich die Bayern bereits einig, die Verhandlungen mit Rennes laufen. Das aktuelle Angebot der Bayern für den Youngster beläuft sich auf 17 Millionen Euro inklusive Boni.

Trotz seines jungen Alters ist der 1,83 Meter große Angreifer direkt für den Kader der Profimannschaft eingeplant. Dass er jetzt gleich den zweitbesten Torjäger der Bundesliga-Geschichte ersetzen kann, ist aber freilich nicht zu erwarten.

  1. Zehn Meisterschaften, zehn verschiedene Trikots: Und nun alle zusammen vereint in einem Shirt. Das ist die Idee des neuen Patchwork-Sondertrikots der Bayern (Quelle: FC Bayern Store).
    Image: Zehn Meisterschaften, zehn verschiedene Trikots: Und nun alle zusammen vereint in einem Shirt. Das ist die Idee des neuen Patchwork-Sondertrikots der Bayern (Quelle: FC Bayern Store).
  2. Die Rückseite des FC-Bayern-Sondertrikots zeigt weitere Ausschnitte der verschiedenen Trikots und das "X" für die zehn Meisterschaften sowie den Bayern-Leitspruch "Mia san mia" (Quelle: FC Bayern Store).
    Image: Die Rückseite des FC-Bayern-Sondertrikots zeigt weitere Ausschnitte der verschiedenen Trikots und das "X" für die zehn Meisterschaften sowie den Bayern-Leitspruch "Mia san mia" (Quelle: FC Bayern Store).
  3. Das Sondertrikot erinnert ein wenig an eine Patchworkdecke, die aus verschiedenen Flicken zusammengenäht ist (Quelle: FC Bayern Store).
    Image: Das Sondertrikot erinnert ein wenig an eine Patchworkdecke, die aus verschiedenen Flicken zusammengenäht ist (Quelle: FC Bayern Store).
  4. Das Design des Sondertrikots ist eine Mischung der Designs der vergangenen zehn Jahre (Quelle: FC Bayern Store).
    Image: Das Design des Sondertrikots ist eine Mischung der Designs der vergangenen zehn Jahre (Quelle: FC Bayern Store).

Torjäger-Last auf mehreren Schultern

Und deshalb werden die Bayern versuchen, das Lewandowski-Erbe auf mehrere Schultern zu verteilen. Leon Goretzka zweifelt nicht daran, dass das klappt: "Wenn man sich die Namen durchliest, die in unserem Kader in der Offensive auflaufen können, dann ist das absolute Weltklasse", sagte der Mittelfeldspieler in der Sport Bild.

So könnten die Bayern ohne Robert Lewandowski auflaufen.
Image: So könnten die Bayern ohne Robert Lewandowski auflaufen.  © Sky

Da ist zum einen Sadio Mane, der mit insgesamt 111 Premier-League-Treffern und der Torschützenkrone in England 2018/2019 als Visitenkarte nach München kommt. Da ist Kultfigur Thomas Müller, der bereits 137 Bundesligatore für die Bayern erzielte. Und da ist Serge Gnabry. Wie der FC Bayern am Samstag offiziell bestätigte, hat der 27-Jährige seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Auch seine Torquote kann sich mit 64 Toren in 171 Spielen für die Bayern sehen lassen.

20 Tore erzielte er zudem in 34 Länderspielen für das DFB-Team, wo er vor allem in der Zeit von Joachim Löw oftmals als Neuner auflief. Unter Hansi Flick war zwar nominell Timo Werner als vorderste Sturmspitze aufgestellt, doch Gnabry rotierte während des Spiels immer wieder ins Zentrum und traf beispielsweise in der WM-Qualifikation vier Mal.

Profitiert Sane?

Dieses System mit vielen Offensivspielern, die immer wieder abwechselnd in die Sturmspitze vorstoßen, schwebt auch Trainer Julian Nagelsmann vor. Sky Reporter Uli Köhler sieht in der neuen Taktik sogar einen Vorteil: "Durch diese verwirrenden Positionswechsel ist der FC Bayern von den Gegnern schwerer auszurechnen."

Die leichte Veränderung der Bayern-Statik deutete sich bereits in der vergangenen Saison an, als Nagelsmann mehrfach Leroy Sane als eine Art zweiten Zehner neben Thomas Müller hinter Sturmspitze Lewandowski zog.

Das Sorgenkind Leroy Sane könnte nach Uli Köhlers Meinung ebenfalls von der neuen Variabilität profitieren. "Wenn der dann auch noch besser ins Spiel kommt, weil nicht alles auf Robert Lewandowski zugeschnitten ist, dann darf der auch mal zehn oder zwölf Tore schießen."

Und die Offensivspieler des FC Bayern könnten sich im Erfolgsfall kollektiv selbst applaudieren.

Mehr zum Autor Andreas Kloo