FC Bayern News: Bayerischer Orkan fegt durch die Liga & (erneut) auf Rekordkurs
Bayerischer Orkan fegt durch die Liga & ist (erneut) auf Rekordkurs
17.12.2021 | 23:53 Uhr
Wenn der Bayern-Sturm unterwegs ist, bleibt von den Gegnern häufig nicht viel übrig. Jüngstes Opfer war der VfB Stuttgart. Als nächstes geht es gegen den wenig wetterfesten VfL Wolfsburg. Der Bayern-Orkan könnte ein Rekord-Sturm werden.
Nur ein Tor gegen den VfL Wolfsburg? Das gab es beim FC Bayern letztmals 2017 im Pokal-Achtelfinale. Danach schossen die Münchner gegen die Wölfe im Schnitt 3,3 Tore pro Spiel. Ganz chancenlos waren die Niedersachsen gegen Bayern in den vergangenen beiden Partien nicht, davor hagelte es jedoch häufiger Klatschen und der derzeitige Zustand des VfL Wolfsburg lässt wenig Hoffnung auf einen VfL-Erfolg zu.
Bayern steuern auf 110-Tore-Saison zu
Das liegt nicht nur daran, dass das Team von Trainer Florian Kohfeldt aktuell nicht performt. Viel wird wohl auf die Ballerlaune des FC Bayern zurückzuführen sein. Der Rekordmeister ist erneut auf Rekordjagd. 52 Mal trafen die Bayern in dieser Saison schon - nach nur 16 Spieltagen!
Hochgerechnet auf die gesamte Saison würden die Münchner auf spektakuläre 110 Tore kommen und damit den 101-Tore-Rekord aus der Saison 1971/72 regelrecht pulverisieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Doch so wie es beim FC Bayern in dieser Saison in der Offensive läuft, ist der Rekord durchaus realistisch.
VOTING: Knacken die Bayern diese Saison den 101-Tore-Rekord?
Die Portion Extra-Motivation dürfte den Münchnern sogar noch aus der Vorsaison in den Köpfen stecken. Die vergangene Spielzeit beendeten Lewy, Müller und Co. mit 99 Treffern (48 Tore am 16. Spieltag) und ärgerten sich ein wenig, dass sie die 101 nicht mindestens eingestellt hatten. 2019/20 waren sie mit 100 Toren (44 Tore am 16. Spieltag) sogar noch ein Tor besser. In der dritten Saison könnte es also endlich klappen. Der Grundstein ist gelegt.
Lewandowski überragend und hängt trotzdem hinterher
Sturmtreiber sind vor allem drei Spieler der hochkarätigen Bayern-Offensive: Robert Lewandowski, Serge Gnabry und Thomas Müller. Das ist eigentlich nichts Neues und doch sind fast alle drei so gefährlich wie nie zuvor. Gut, Lewandowski hängt mit seinen "nur" 18 Toren hinter seine Ausbeute aus der Vorsaison her (21 Tore zu diesem Zeitpunkt). Zusammen mit Patrik Schick und Erling Haaland hängt er dafür aber trotzdem den Rest der Liga ab.
42 Tore schoss der Pole in diesem Kalenderjahr bereits. So viel wie nur Gerd Müller zuvor in der Bundesliga (1972). Nur Lionel Messi (59 Tore, 2012) und Cristiano Ronaldo (43 Tore, 2011) übertrafen das in den letzten zehn Jahren. Zumindest CR7 kann Lewy noch packen gegen Wolfsburg.
Müller: Vom Goalgetter zum Assistkönig
Doch was wäre Robert Lewandowski ohne seinen kongenialen Partner Thomas Müller? Der bayerische Tausendsassa hat schon zwei Assist-Rekorde in der Tasche. Erstens, weil er alleine in der Hinrunde schon zwölf Tore auflegte. Damit knackte er seinen eigenen Rekord. Zweitens, weil er im Jahr 2021 insgesamt schon 23 Mal den letzten Pass zu einem Bundesliga-Tor spielte. Das ist seit detaillierter Datenerfassung (2006/07) laufender Rekord für ein Kalenderjahr in den fünf großen europäischen Ligen.
Ein Blick auf die vergangenen Saisons zeigt: Müller entwickelte sich im Laufe der Jahre von einer Tormaschine zum Assistkönig. Vor sechs Jahren traf er das letzte Mal häufiger, als dass er vorlegte. Seitdem steht sein Vorlagen-Konto in der Bundesliga immer mindestens auf zwölf.
Gnabry so effizient wie nie bei Bayern
Und dann gibt es in München noch einen, der beides kann, wie er gegen Stuttgart bewies. Serge Gnabry war am Dienstag an allen fünf Toren direkt beteiligt. Drei erzielte er selbst, zwei legte er auf. Der Außenstürmer, der zuletzt ein wenig hinter Leroy Sane und Kingsley Coman zurückzufallen drohte, meldete sich gegen den VfB mit voller Wucht zurück.
Auch wenn diese Ausnahme-Performance die Zahlen etwas schönt, ist Gnabry aktuell auf dem besten Wege seine beste Saison bei den Bayern zu spielen. Zumindest statistisch.
Seine elf Pflichtspieltreffer aus der Vorsaison hat er jetzt schon eingestellt. Nie brauchte er weniger Minuten für ein Tor (113) oder eine Torbeteiligung (83) als aktuell. Mit einer Chancenverwertung von 29 Prozent ist er zudem effizient wie noch nie beim FC Bayern.
VfL das nächste Opfer?
Was die drei im Bayern-Angriff abliefern, lässt die Liga aktuell erzittern. Und selbst wenn einer von ihnen mal nicht fit ist, haben die Bayern zumindest gegen Wolfsburg ja auch noch einen Leroy Sane in der Hinterhand, der sich mit vier Toren und fünf Assists endlich ins Bayern-Spiel integriert hat. Kingsley Coman (vier Tore) fehlt vorerst mit einem Muskelfaserriss.
Bayern-Coach Julian Nagelsmann hat der ohnehin starken Münchner Offensive noch einmal einen Schub geben können. So viele Tore wie bisher schoss noch nie ein Bundesliga-Team zu diesem Zeitpunkt der Saison. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Am Freitag kommen nun die schwächelnden Wolfsburger, die in den vergangenen sieben Pflichtspielen sechs Mal verloren und immer mindestens zwei Tore haben schlucken müssen. Hinzu kommt, dass Coach Florian Kohfeldt nicht gerade bekannt dafür ist, dass seine Teams defensiv glänzen. Sturmfeste Niedersachsen sehen anders aus. Es muss schon einiges zusammenkommen, damit der bayerische Orkan an Wolfsburg vorbei in die Winterpause fegt.
Quelle der statistischen Daten: Stats Perform/Opta
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