Nach Salihamidzic-Kritik! Sane jetzt in der Bringschuld bei Bayern
25.04.2022 | 20:24 Uhr
Leroy Sane hat sich nach seinem durchwachsenen ersten Jahr beim FC Bayern in der Hinrunde dieser Saison deutlich gesteigert. Doch zuletzt verfiel der deutsche Nationalspieler wieder in alte Muster und enttäuschte vor allem mit seiner schwachen Körpersprache. Sane muss jetzt langsam mal liefern.
Es schien wie ein Denkzettel von Julian Nagelsmann gewesen zu sein.
Ausgerechnet im entscheidenden Spiel gegen Borussia Dortmund (3:1) um die deutsche Meisterschaft ließ der Trainer des FC Bayern München Sane 82 Minuten lang auf der Bank schmoren. Ein deutliches Zeichen an den 26-Jährigen, der zuletzt kaum überzeugen konnte.
"Der Druck auf Sane erhöht sich, er ist nicht mehr in der Probezeit. Sane muss abliefern und seiner Ablöse gerecht werden. Das liegt jetzt allein an ihm, weil der FC Bayern ihm alle Möglichkeiten bietet, sich zu entfalten. Daher liegt es nur an ihm. Es ist ein Sane-Problem und kein Bayern-Problem", machte Sky Reporter Florian Plettenberg deutlich.
Die Probezeit hatte der Flügelstürmer noch in der Vorsaison, als er nach seinem 60-Millionen-Euro-Wechsel von Manchester City an die Säbener Straße und nach vielen schwachen Auftritten stets von den FCB-Verantwortlichen medial geschützt wurde. Doch die Eingewöhnungszeit ist längst vorbei, die Kritik am gebürtigen Essener wird immer lauter.
"Er ist ein unglaublich talentierter junger Mann, der alles hat. Leroy ist sau schnell, gut am Ball und hat diese mentale Stärke. Aber jetzt muss er kommen. Es macht Spaß, wenn er diese Körperspannung hat auf dem Feld. Wenn er sie allerdings nicht hat, dann gefällt mir das einfach nicht. Das möchte ich als Spieler oder Verantwortlicher nicht", kritisierte FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky90 den ehemaligen Schalker.
Und der Bosnier legte noch einmal nach: "Wir sprechen immer von Potenzial. Und das möchte ich sehen, dann muss es auf dem Platz knallen. Das erwarten wir alle von ihm. Nicht nur wir in der Führungsetage, sondern auch die Trainer und die Mannschaft. Die erwartet, dass er explodiert. Er kriegt die Wertschätzung von allen Seiten und das wollen wir jetzt zurück."
Das ein Verantwortlicher vom deutschen Rekordmeister Sane in der Öffentlichkeit so dermaßen kritisiert, ist neu. Die Alarmglocken beim deutschen Nationalspieler sollten laut schrillen. Sane steht unter Zugzwang, seine Leistungen in den vergangenen Wochen waren schwach.
Während Sane besonders in der Hinrunde sowie der Champions-League-Gruppenphase konstante Leistungen zeigte und unter Nagelsmann einen deutlichen Schritt nach vorne machte, war er zuletzt überhaupt kein Faktor mehr im Bayern-Spiel. Seit sieben Bundesligapartien wartet der 26-Jährige auf eine Torbeteiligung, beim Königsklassen-K.o. gegen Villarreal war er unsichtbar.
"Er war zuletzt unterirdisch. In dieser Saison hatte er sich eigentlich stabilisiert und war mit der effektivste Flügelspieler bei den Bayern. Jetzt ist er wieder in alte Muster verfallen. Die Frage ist: Wie oft willst du mit ihm sprechen? Du kannst ein oder zweimal mit ihm reden. Aber irgendwann muss er kapieren, was du zu tun hast. Und das scheint ja nicht der Fall zu sein", meinte Didi Hamann.
Der Sky Experte rüffelte Sane zudem für dessen Persönlichkeit und sieht in ihm keinen Teamplayer, der zum FC Bayern passt. "Ich habe mit Leuten in Manchester gesprochen. Er macht sein eigenes Ding wie in Sachen Pünktlichkeit beim Training. Er denkt, er ist Freigeist und überragend genug, um sein eigenes Ding zu machen. Du musst dir den Respekt der Teamkollegen aber erarbeiten. Ob das bei ihm der Fall ist, keine Ahnung", so Hamann.
Kingsley Coman und Serge Gnabry lieferten zuletzt bessere Leistungen ab und auch Jamal Musiala, der gegen den BVB 20 Minuten vor Sane ins Spiel kam und zum spielentscheidenden 3:1 traf, ist in der Hierarchie am gebürtigen Münchner vorbeigezogen. Sane muss nun eine Reaktion zeigen, am besten noch im Laufe dieser Saison.
"Er ist alt genug und jetzt im zweiten Jahr bei den Bayern. Als Spieler musst du dich auch selbst einbringen. Es liegt jetzt an ihm, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen", betonte Sky Experte Roman Weidenfeller. Drei Bundesligaspiele bleiben dem 26-Jährigen dazu noch in der Schlussphase dieser Spielzeit. Dann geht Sane auch schon in seine dritte Saison in München.
Der Vertrag des Offensivakteurs an der Säbener Straße läuft noch bis 2025. Sane muss die Bayern-Bosse jetzt mit Leistungen überzeugen. Ansonsten könnte er bei Salihamidzic und Nagelsmann schnell zum Verkaufskandidaten werden.
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