FC Bayern: Personalien Kimmich, Neuer, de Ligt, Mazraoui & Co.
FCB-Fragezeichen: Wie steht's um Kimmich, Mazraoui, Neuer & Co.?
19.10.2023 | 11:29 Uhr
In der Länderspielpause war es ruhig auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße. Doch peu a peu trudeln die Nationalspieler wieder in München ein und die Zeit drängt, denn: Vor dem Gastspiel in Mainz sind beim Rekordmeister noch einige Personalien zu klären.
Mainz war in den vergangenen Jahren nicht immer eine Reise wert für den FC Bayern. Die letzten drei Bundesliga-Partien bei den Rheinhessen verlor der Branchenprimus allesamt. Einzig im DFB-Pokal konnten die Münchner beim deutlichen 4:0-Sieg im Februar dieses Jahres jubeln.
Gegen ein ähnliches Ergebnis hätte Thomas Tuchel am kommenden Samstag (ab 17:30 Uhr live und exklusiv bei Sky Sport Bundesliga) wohl nichts einzuwenden. Doch vorher muss der Übungsleiter einige Fragezeichen in seinem Kader auflösen. Sky Sport liefert einen Überblick:
Wie steht es um Joshua Kimmich und Noussair Mazraoui?
Kimmich reiste erkrankt bereits am Samstag von der USA-Reise der Nationalmannschaft wieder zurück nach München. Am Mittwoch fehlte er auf dem Platz. Doch trainieren konnte der Anführer erst Donnerstag wieder. Damit ist sein Einsatz gegen Mainz wieder wahrscheinlicher geworden.
Sollte der 28-Jährige nicht rechtzeitig fit werden, dürften Leon Goretzka und Konrad Laimer in der Mittelfeldzentrale erste Wahl sein, was aber ein weiteres Problem mit sich bringt. Bei diesem Szenario würde nämlich Noussair Mazraoui aufgrund fehlender Alternativen rechts hinten verteidigen (müssen).
Doch der Marokkaner sorgte zuletzt mit Pro-Palästina-Posts in den sozialen Medien für Aufsehen. Die FCB-Verantwortlichen zögerten lange mit einem öffentlichen Statement zu der Thematik, erklärten aber letztlich, dass man ein ausführliches Gespräch mit dem 25-Jährigen führen wolle.
Ob Mazraoui mit Konsequenzen zu rechnen hat, wurde aus dem Statement nicht klar, aber die Freistellung von Anwar El Ghazi beim kommenden Gegner aus Mainz zeigt, welche Folgen derartige Posts haben können. Sollten sich auch die Münchner Bosse entscheiden, dem Abwehrmann zumindest eine Denkpause zu verpassen, müsste Tuchel improvisieren. Beim Donnerstagstraining war der Außenverteidiger zumindest nicht dabei. Eine Dreierkette inklusive Schienenspieler ist ziemlich sicher keine Option, denn drei fitte Innenverteidiger stehen dem Coach nicht zur Verfügung. Im Gegenteil.
Reicht es bei Matthijs de Ligt fürs Comeback?
Der eigentlich als Abwehrchef eingeplante Niederländer hat bisher eine Seuchensaison hinter sich. Nach einer Verletzung in der Vorbereitung spielten sich Min-Jae Kim und Dayot Upamecano in der Zentralen fest und de Ligt blieb nur der undankbare Platz auf der Reservebank. Als er dann gegen den VfL Bochum erstmals in der Startelf stand, verletzte er sich erneut und fiel zuletzt bei RB Leipzig und gegen den SC Freiburg aus.
Doch der 24-Jährige stieg am Dienstag wieder ins Teamtraining ein und sollte gegen Mainz einsatzbereit sein. Das ist auch nötig, denn Upamecano wird dem FC Bayern nach Sky Informationen in den kommenden Wochen fehlen. Sollte de Ligt also noch nicht die Luft für 90 Minuten haben, wäre erneut Tuchel gefragt. Das Problem: Die Alternativen werden an anderer Stelle gebraucht (Goretzka) oder sind selbst ein Fragezeichen (Mazraoui).
Steht Manuel Neuer schon in Mainz zwischen den Pfosten?
Ein Fragezeichen steht auch hinter Neuer. Kehrt der Kapitän bereits in Mainz zwischen die Pfosten zurück? Wie Sky bereits am 10. Oktober exklusiv berichtete, ist der 37-Jährige komplett schmerzfrei und will sein Comeback spätestens am 28. Oktober in der heimischen Allianz Arena gegen Darmstadt feiern. Doch auch ein Einsatz beim FSV ist nach wie vor denkbar, denn der Schlussmann ist fit und macht große Fortschritte.
Sven Ulreich hatte den Routinier zuletzt glänzend vertreten, aber klar ist: Wenn Neuer bereit ist und auf einen Einsatz drängt, könnte die lange Leidenszeit bereits in wenigen Tagen zu Ende sein.
Wie reagiert Leon Goretzka auf die enttäuschende USA-Reise?
Aufgrund der dünnen Personaldecke ist ein Goretzka-Einsatz ähnlich sicher wie das Amen in der Kirche. Die Frage ist nur: Wie wird der Antreiber spielen? Nach seiner Ausbootung in der Nationalmannschaft unter Ex-Bundestrainer Hansi Flick zählte Goretzka unter Julian Nagelsmann wieder zum erlauchten Kreis.
Doch bei den Spielen gegen USA und Mexiko spielte er trotz des Ausfalls von Kimmich nur eine Nebenrolle. Neben Kapitän Ilkay Gündogan durfte Pascal Groß ran und machte seine Sache mehr als ordentlich. Im zentralen Mittelfeld ist Goretzka rund acht Monate vor der Heim-EM in der Nationalmannschaft derzeit nur noch die Nummer vier.
Tuchel wird auf eine Trotzreaktion seines Box-to-Box-Spieler hoffen und die Zeichen stehen durchaus gut, denn: Nach der Nicht-Nominierung unter Flick überzeugte der gebürtige Bochumer mit einer starken Körpersprache und guten sportlichen Leistungen. Natürlich besteht die Gefahr, dass Goretzka übermotiviert in die Partie in Mainz geht, aber der 28-Jährige ist erfahren genug, um nicht zu überdrehen.
Tuchel würde sich über eine starke Performance Goretzkas sicherlich freuen. Es würde auch die Chancen auf den nächsten Bayern-Sieg in der Bundesliga erhöhen, um mit der potenten Konkurrenz aus Leverkusen, Dortmund, Leipzig & Co. Schritt zu halten.
Dann wäre Mainz auch endlich wieder eine Reise wert für den deutschen Rekordmeister...