Nach verlorenem Pokalfinale
21.05.2018 | 11:45 Uhr
Der FC Bayern München feiert mit 15000 Fans am Marienplatz die 28. Meisterschaft, die sechste in Serie. Richtig Stimmung mag bei den Spielern aber nicht aufkommen.
Die Mannschaft wollte sich mit dem Double aus Meisterschaft und Pokal von Jupp Heynckes verabschieden und eine große Party auf dem Marienplatz feiern. Aber Eintracht Frankfurt und Neu-Bayern-Trainer Niko Kovac spielten die Partycrasher.
Das Champions-League-Aus gegen Real Madrid wirkt immer noch nach, das 1:3 gegen Eintracht Frankfurt vergrößerte die Leiden und vermieste bei den Spielern des Rekordmeisters so richtig die Stimmung.
"Es war eine scheiß Woche für mich", sagte Sandro Wagner, der nach seiner Nichtnominierung für die WM aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war und im Finale nur einen Kurzeinsatz hatte.
Wäre es nach Mats Hummels gegangen, hätte man auf die Meisterparty verzichten können. "Ich sage es ganz ehrlich: Ich brauche es nicht nach einem verloren Finale. Aber man muss es wohl machen", hatte er nach der Partie gesagt.
Bereits die geplante Pokal-Titel-Party am Vorabend war in Berlin nicht richtig in Schwung gekommen. "Man steht mit einem Meistertitel da, der emotional schon im Februar geholt wurde - und dementsprechend ist die Ernüchterung extrem", so die Erklärung von Thomas Müller.
Wenige Stunden später in München hatte sich die Stimmung nicht gebessert. Die meisten Spieler standen gelangweilt auf dem Rathausbalkon und zeigten sich in Zurückhaltung. Jupp Heynckes hätte sich die "Trauerfeier" zwar gerne erspart, doch er war bemüht, die Fans und Spieler bei Laune zu halten.
Bei "Wish you were here" seiner Lieblingsband Pink Floyd wurde es doch noch ein versöhnlicher Renteneintritt. "Ich habe das, was ich hier vorfinde, nicht erwartet", rief Heynckes den mehreren Tausend Fans unter dem Rathausbalkon zu, "dass so viele hier sind, die uns feiern, das ist ja Wahnsinn!"
Nach 30 Minuten war die Feier dann auch schon beendet und der Marienplatz leerte sich zügig mit der Hoffnung auf das nächste Jahr. Nächstes Jahr stehen wir hier mit mehr als einem Titel, gab Arjen Robben den Fans mit auf den Heimweg.
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