FC Bayern-Spieler bleiben Pokalübergabe fern - schlechte Verlierer?
Nur die Torhüter erweisen Eintracht die Ehre
24.05.2018 | 09:37 Uhr
Nach dem verlorenen DFB-Pokal-Finale gegen Eintracht Frankfurt (1:3) wird dem FC Bayern vorgeworfen, ein schlechter Verlierer zu sein. Nach der Kritik an dem Verhalten erklären Trainer Jupp Heynckes und Spieler wie Thomas Müller ihr Verhalten.
Als Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht bekam und diesen in die Höhe stemmte, befanden sich die meisten Spieler des FC Bayern bereits in der Kabine.
Nur die Ersatztorhüter Manuel Neuer und Tom Starke verfolgten die Zeremonie und applaudierten den Siegern.
Der Frust war bei den Münchner aufgrund der strittigen Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer groß, doch die respektlose Aktion des deutschen Rekordmeisters sorgte für Kritik - und im Netz für absolutes Unverständnis.
Auch Sky Experte Lothar Matthäus kritisierte das Verhalten: "Das ist kein respektvolles Verhalten gegenüber dem Gewinner. Normalerweise applaudiert die Verlierer-Mannschaft, steht dem Sieger Spalier. Das ist von den Bayern-Verantwortlichen nicht gut organisiert gewesen. Diese wären in der Pflicht gewesen, die Mannschaft wieder auf den Platz zu holen. Das war kein gutes Zeichen!"
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Heynckes nimmt Verantwortliche in die Pflicht!
So sah es auch Jupp Heynckes. "Ich hätte von den Verantwortlichen des FC Bayern oder des DFB erwartet, dass sie uns kurz mitteilen, dass wir noch so lange warten sollen, bis der Pokal überreicht ist", sagte der Bayern-Trainer.
"Um ehrlich zu sein, habe ich in diesem Moment gar nicht daran gedacht. Ansonsten hätte ich die Spieler wieder auf den Platz geschickt. Es ist ein Missverständnis gewesen", erklärte Heynckes.
Müller, Hummels und Kimmich verteidigen sich
"Das war kein Zeichen von Respektlosigkeit. Es ist schon hart genug, als Verlierer durch ein Spalier zu gehen. Das ist ein harter Gang, da den Siegern ins Gesicht zu sehen", sagte Weltmeister Thomas Müller.
Ergänzend dazu erklärte Mats Hummels, dass er bestimmt schon ein-, zweimal in seiner Karriere vorzeitig in die Kabine gegangen sei. "Aber das hatte nie was mit Respektlosigkeit zu tun", betonte Hummels und fügte hinzu: "Einer hat den Anfang gemacht - und alle anderen sind wie eine Entenfamilie hinterhergedackelt."
Joshua Kimmich rechtfertigte sich mit den Worten: "Ich weiß gar nicht, wie das abläuft normalerweise. Wenn es respektlos rüberkommt, tut es mir Leid. Das war nicht unsere Absicht." (sky sport/sid)