FC Chelsea News: Kai Havertz über Lukaku, Tuchel & Werner

Havertz exklusiv: "Lukaku riet mir zum Wechsel - er hatte Recht"

Kai Havertz fühlt sich pudelwohl in London. Seinen Wechsel zum FC Chelsea bereut der 22-Jährige keinen Augenblick. Viel mehr noch, er lechzt nach Titeln. Dennoch beweist der Nationalspieler, dass er das Herz am rechten Fleck hat.

Der erst 22-jährige Nationalspieler fühlt sich pudelwohl beim FC Chelsea. Mit seinem goldenen Treffer Ende Mai schoss der Ex-Leverkusener die Blues zum Champions-League-Sieg. Ein Tor für die Geschichtsbücher!

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten ist Havertz in London angekommen! Doch der Start war aus sportlicher Sicht durchaus holprig. Nach seinem Wechsel in die Premier League hatten mit der Corona-Pandemie und seiner Infektion äußere Faktoren direkte Einflüsse auf sein Leben und seine Leistungen.

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Werner & Rüdiger unterstützten Havertz

"Ich bin als Spieler und Person vor allem in den schlechten Zeiten gewachsen. Ich bin auf einer Welle geschwommen, als mich alle Leute hochjubelten, feierten. Ich war der teuerste deutsche Transfer. Und auf einmal läuft es aber schlecht", blickt Havertz im exklusiven Sky Interview auf die Anfangszeit in London zurück.

Die positiven als auch negativen Erfahrungen haben den Mittelfeldspieler jedoch wachsen lassen: "Solche Phasen tun einem ganz gut, um einen wieder runter zu bringen. Ich bin jetzt stärker als letzte Saison."

Volle Unterstützung hatte Havertz stets von seinen Mannschaftskollegen erhalten, im Speziellen von Timo Werner und Antonio Rüdiger. Auch der vierte Deutsche an der Stamford Bridge beeinflusst den Offensivspieler positiv: Trainer Thomas Tuchel. "Was ich an ihm schätze, ist, dass er sehr ehrlich mit einem umgeht. Er sagt einem, was man gut macht und schlecht macht. Dass hilft einem jungen Spieler. Der ganze Erfolg macht ihn und das ganze Team einfach noch hungriger."

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Chelsea-Star Kai Havertz spricht im exklusiven Interview über die Premier League, seinen Wechsel nach London und seine Zukunft (Videolänge: 05:06 Min.).

Havertz sieht Chelsea als Jäger

Seine Ziele sind damit klar definiert: Havertz will Titel sammeln! Aber auch wenn die Blues als amtierender Champions-League-Sieger in die neue Saison gestartet sind, sieht sich der gebürtige Aachener nicht als Liga-Primus: "In der Premier League ist es so schwer, hier sind so viele gute Teams, da wäre es falsch zu sagen, wir sind die Favoriten. Wir wollen die anderen jagen."

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Havertz lechzt nach Erfolg: "Ich will immer mehr. Nach der bitteren EM, denkst du dir: 'Ja, ist scheiße gelaufen', aber ich habe noch viele Jahre vor mir, um es besser zu machen."

Viel besser als der Titel in der Königsklasse - und das in seiner ersten Saison mit dem FC Chelsea - ist kaum möglich. Aber um die Vitrine an der Stamford Bridge mit weiteren Pokalen zu schmücken, haben die Blues tief in die Tasche gegriffen und Superstar Romelu Lukaku verpflichtet.

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Kai Havertz spricht über die Qualitäten von Romelu Lukaku (Videolänge: 2:19 Min.).

Havertz glaubt an Duo Lukaku & Werner

Und der Belgier hat sich gleichmal mit einem glanzvollen Einstand zurückgemeldet. Der 115-Millionen-Neuzugang erzielte bei seinem Comeback im Trikot der Blues nach nur 15 Minuten seinen ersten Treffer. In den Augen von Kai Havertz ist der bullige Angreifer eine optimale Verstärkung: "Er ist ein sehr vielseitiger Stürmer. Er ist schnell und robust. Für uns Mittelfeldspieler gibt er sehr viel Flexibilität. Er kann die Bälle behaupten, man kann ihn aber auch tief schicken. Er tut dem ganzen Team gut. Vielleicht können wir mit ihm auch einen etwas dreckigeren Fußball spielen."

Die Verpflichtung des 1,91-Hünen bedeutet natürlich auch neue Konkurrenz für Timo Werner. Allerdings sieht Havertz seinen Nationalmannschaftskollegen nicht plötzlich außen vor: "In der letzten Saison hatte Timo oft auf der linken Halbposition gespielt, nicht unbedingt auf der Neun. Timo und Romelu sind komplett andere Spielertypen. Ich glaube, sie können auch sehr gut zusammen spielen." Havertz fügt hinzu: "Wir sind nicht nur im Sturm sehr gut besetzt, sondern auf jeder Position. Wir haben eine gute Breite - aber die brauchen wir auch bei 50 bis 60 Spielen in dieser Saison."

Seinen Wechsel auf die Insel bereut Havertz keinen Augenblick. Wenn es im Sommer 2020 überhaupt noch einen Hauch von Überzeugung brauchte in Leverkusen die Taschen zu packen, dann hatte Lukaku vielleicht den letzten Impuls gegeben, erinnert sich Havertz: "Damals hatten wir das Viertelfinale gegen Inter verloren. Ich war natürlich sehr traurig. Er ist dann zu mir gekommen und hat mich getröstet. Damals stand eigentlich schon fest, dass ich zu Chelsea wechseln werde. Er sagte mir, 'es sei die richtige Entscheidung', er könne mir nur raten, hier her zu kommen. Er hat am Ende recht gehabt."

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Kai Havertz möchte mit Aktionen Geld für die Opfer der Flutkatastrophe sammeln (Videolänge: 1:30 Min.).

Havertz spendet für Opfer der Flutkatastrophe

Aber auch wenn es den 22-jährigen Youngster in die weite Welt hinaus verzog, blieb Havertz mit beiden Beinen auf dem Boden. Die Flutkatastrophe Mitte Juli hatte vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für Leid und Trauer gesorgt. Auch Havertz hat die Bilder aus der Heimat auf der Insel wahrgenommen und ist aktiv geworden: "Ich war viel mit meiner Familie in Kontakt, weil sie relativ nah dran waren. Ich persönlich habe mich in der Pflicht gefühlt zu helfen."

Eine besondere Aktion präsentierte der Linksfuß am vergangenen Spieltag: "Als Zeichen der Solidarität habe ich einen Schuh entworfen, den man erwerben kann. Mein getragener Schuh vom Wochenende wird versteigert. Ich persönlich habe auch Geld gespendet und versuche so viele Leute mit ins Boot zu nehmen, wie es geht." Mit diesen Aktionen beweist Kai Havertz, dass er nicht nur ein begnadeter Fußballer ist, sondern auch das Herz am richtige Fleck hat.

Wo auch immer seine nächste Reise hinführt, eines ist für Havertz klar: "Ich denke nicht darüber nach, ob alles zu schnell geht. Es ist eher die Vorfreude auf das nächste Abenteuer."

Mehr zum Autor Peter Bielefeldt