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FC Liverpool News: Jürgen Klopp im exklusiven Sky Interview

Klopp zur Newcastle-Übernahme: ''Das wird eine Supermacht''

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Liverpools Teammanager Jürgen Klopp im exklusiven Interview über den Terminkalender im Fußball. (Videolänge: 3:17 Minuten)

Jürgen Klopp echauffiert sich über die Belastung für die Spieler. Im exklusiven Sky Interview betont der Trainer des FC Liverpool, dass die Spieler mehr Pausen sowie eine längere Vorbereitung brauchen und kritisiert vor allem die Partien der Nations League.

Klopp erklärte, dass aufgrund der hohen Anzahl der Spiele kaum noch Zeit zum Trainieren wäre. Die Nations League bezeichnete der 54-Jährige dabei als einen "unsinnigen Wettbewerb".

Sportlich sieht Klopp seinen FC Liverpool mit dem FC Chelsea, Manchester City und Manchester United auf Augenhöhe und erwartet ein enges Rennen um die englische Meisterschaft.

Zudem äußerte sich der ehemalige BVB-Trainer zu seinem Superstar Mo Salah sowie dem Wiedersehen mit Claudio Ranieri. Der Italiener, der Leicester City 2016 sensationell zum Titel führte, ist der neue starke Mann an der Seitenlinie vom FC Watford, dem kommenden Gegner der Reds (Samstag ab 13:30 Uhr live auf Sky).

Jürgen Klopp über ...

... Claudio Ranieri: "Claudio ist ein großartiger Kerl, eine wichtige Figur aus unserer Branche. Er hat schon ein paar Vereine gehabt, ist lange dabei und ein ziemlich relaxter Kerl. Ich freue mich auch, ihn zu sehen."

... das Spiel beim FC Watford: "Wir können nur ein bisschen mutmaßen. Claudio hat Sampdoria Genua auf eine bestimmte Art und Weise vorangebracht und stabilisiert. Er ist ein pragmatischer Vertreter der ganzen Geschichte. Er hat angedeutet, dass Watford die Räume ein bisschen geschickter schließen müssen und die Geschwindigkeit, die sie beim Kontern haben, nutzen wollen. Wir werden uns darum mehr mit dem Ball beschäftigen müssen als ohne."

Jürgen Klopp (links) und Claudio Ranieri kennen sich gut.
Image: Jürgen Klopp (links) und Claudio Ranieri kennen sich gut.  © Imago

... die Nations League: "Es ist verrückt, was wir da machen. Im Sommer sind auch wieder vier Spiele der Nations League, was ja auch Wahnsinn ist. Wir hatten damals gesagt, als die Nations League eingeführt wurde, dass das ein komplett unsinniger Wettbewerb ist. Der Grund dafür war, dass es zu viele bedeutungslose Spiele gibt, es so viele Freundschaftsspiele gibt. Aber da der Wettbewerb da ist, gibt es keine Möglichkeit mehr, mal ein Spiel rauszunehmen. Alle Verbände haben sich da reinmanövriert. Der Spieler muss es ausbaden, das ist absoluter Wahnsinn. Es ist nicht in Ordnung, dass es so gemacht wird. Diese Gier wird auf dem Rücken der Spieler ausgetragen. Ich wusste nicht, dass es ein Spiel um Platz 3 in der Nations League gibt. Das macht keinen Sinn. Mit den Anforderungen für die Spieler ist das nicht möglich."

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... die Belastungen für die Spieler: "Wir haben keine Zeit mehr zu trainieren, das gibt es in keiner anderen Sportart. Beim Fußball wird viel Geld umgesetzt, bei den amerikanischen Sportarten noch mehr. Die haben alle vier Monate Pause plus eine Vorbereitung. Die spielen auch bum, bum, bum, bum - aber die haben eine Pause. Wir haben weder eine Pause noch eine richtige Vorbereitung und während der Saison auch keine Zeit zum Trainieren. Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen, da stimmt etwas nicht. Dass die Jungs trotzdem auf so einem hohen Niveau performen, dann unglaublich oft, ist den Jungs zuzuschreiben. Langfristig kann das nur in eine Richtung führen - und das ist die falsche."

Mo Salah (vorne) ist derzeit in Topform beim FC Liverpool.
Image: Mo Salah (vorne) ist derzeit in Topform beim FC Liverpool.  © Imago

... die Leistungen von Mo Salah: "Die Zahlen, die er produziert, sind absolut völlig verrückt - das muss man einfach sagen. Das ist Wahnsinn. Für einen Außenbahnspieler steht er sehr oft zur Verfügung, weil er seinen Körper in einer Top-Verfassung hält, was natürlich auch notwendig ist. Und dementsprechend gehört er im Moment ganz bestimmt zu den besten Spielern der Welt, ohne Wenn und Aber. Und nicht nur im Moment, sondern natürlich auch schon eine ganze Weile. Er ist ganz happy im Moment, wie das Ganze so läuft - und ich auch."

... den Meisterkampf in der Premier League: "Sehr wahrscheinlich wird das sehr eng werden - das muss man wirklich sagen. City ist sicher nicht schlechter geworden als letztes Jahr, was die für einen Fußball spielen, ist brutal. Wir sind ganz gut drauf. Chelsea hat eine Top-Mannschaft und einen Riesenkader. United ist United, die werden nicht aufhören zu investieren, bis es irgendwann einmal klappt. Den Kader, den sie jetzt beisammen haben, ist auch stark."

... die Übernahme von Newcastle: "Auch da können wir eine ganze Menge zu sagen oder auch gar nichts. Ich möchte es nicht zu meiner Sache machen, weil es auch nicht meine Sache ist. Es gibt keine zwei Meinungen über die offensichtlichen Bedenken bezüglich der Menschenrechte in Saudi-Arabien. Das ist ja keine Frage. Aber wie es dann dazu kommen konnte, dass das trotz vieler Bedenken trotzdem zugelassen wurde, das kann ich nicht einschätzen. Das müssen ein paar andere Leute sein. Wenn wir nur über den Fußball sprechen, dann ist das langfristig natürlich schon so, dass man sagen muss, das wird eine Supermacht. Das ist der dritte Verein im Weltfußball, von dem ich weiß, der einem Land gehört und das offensichtlich der wohlhabendsten Familie auf dem ganzen Planeten.

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Liverpools Teammanager Jürgen Klopp im exklusiven Interview zum neuen Investor von Newcastle United. (Videolänge: 2:20 Minuten)

Die Möglichkeiten, die sich auftun, sind natürlich immens. Bei der Super League hat sich berechtigterweise die ganze Welt darüber aufgeregt. Das ist jetzt im Grunde genommen so was wie die Super League - halt nur für einen Verein. Dann wird Newcastle garantiert die nächsten 20, 30 Jahre im Weltfußball eine dominierende Rolle spielen. Man kann mit Geld viel Mist bauen, aber langfristig rennen zu viele gute Leute im Fußball herum und die wird auch Newcastle finden. Dementsprechend ist das jetzt, wie es ist. Es ist nicht meine Entscheidung gewesen und wir leben jetzt ganz einfach mit den Tatsachen. Anders kann man es nicht machen. Aber da sich noch niemand so großartig geäußert hat, bin ich auch nicht bereit, jetzt so richtig meine Meinung abzugeben, ob ich das gut oder schlecht finde. Es gibt die Bedenken, die alle haben, da bin ich nicht allein mit und den Rest haben offensichtlich andere Leute entschieden."

Das Gespräch führte Max Bielefeld.

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