Bayern siegt in Bremen
27.08.2017 | 17:10 Uhr
Der FC Bayern München eilt weiter von Sieg zu Sieg. Die Münchner taten sich beim 2:0-Triumph in Bremen zwar lange schwer, fuhren aber dank eines überragenden Robert Lewandowski den dritten Pflichtspielerfolg der Saison ein. Der Torjäger war mit zwei Treffern der Mann des Spiels und erhielt anschließend viel Lob von allen Seiten. Ein anderer Bayern-Star schiebt dagegen Frust.
Trotz des 2:0-Siegs in Bremen war Thomas Müller war nach dem Spiel sichtlich bedient. Der Weltmeister fand sich zu Spielbeginn nur auf der Bank wieder. Für den Nationalspieler rückte der wiedergenesene Thiago in die Startformation.
Müller wurde erst in der Schlussphase eingewechselt, was ihm gar nicht gefiel. "Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Meine sind scheinbar nicht 100-prozentig gefragt", klagte der 27-Jährige im ARD-Hörfunk. Und kurz darauf antwortete er auf die Frage, ob er gesetzt sei nur: "Ich habe mich doch heute gesetzt - auf die Bank".
Die erste Stammelf-Debatte bei den Bayern ist also eröffnet, auch wenn Salihamidzic anschließend versuchte, die Wogen zu glätten: "Wir haben viele Spiele diese Saison und wissen, was wir an Thomas haben."
Auch in Bremen zeigte Müller in der kurzen Zeit seine Qualitäten und bereitete den Endstand vor. Viele Torchancen konnten sich die Bayern zuvor gegen lange gut stehende Bremer nicht erspielen.
Das Spiel gewannen die Münchner dennoch. Es war bereits der 13. Dreier in Serie gegen Bremen - weil sich der Rekordmeister auf seinen Torgaranten verlassen kann.
Robert Lewandowski entschied die Partie mit seinem Blitz-Doppelpack (72., 75.) quasi im Alleingang. "Sicher ist er der beste Stürmer der Bundesliga und einer der besten der Welt", lobte Sportdirektor Hasan Salihamidzic anschließend. "Für uns ist Lewa einfach der Knaller!".
Auch Carlo Ancelotti ist begeistert von seinem Torjäger: "Wir sind glücklich, Robert zu haben. Er ist sehr effizient und gut drauf", erklärte der Italiener und schob hinterher: "Ich würde ihn mit keinem anderen Angreifer der Welt tauschen".
David Alaba war ebenfalls angetan von der Leistung des Polen. "Er war heute einer der Unterschiede", sagte der Österreicher. "Dafür ist er bei uns. Nicht umsonst einer der besten Stürmer der Welt, das hat er wieder unter Beweis gestellt."
Der Linksverteidiger spielte damit auf die Art und Weise an, wie Lewandowski die beiden Tore erzielte. Das Führungstor markierte der Angreifer sehenswert mit der Hacke, wenig später legte er nach einem Solo durch die Bremer Hintermannschaft nach.
Das reichte, denn bei der Rückkehr von Manuel Neuer nach über vier Monaten spielten die Münchner gleich zu Null und ließen kaum Chancen zu.
"Wir haben eine gute Defensivleistung gezeigt", lobte Neuer nach dem Spiel. "Es war deutlich besser als gegen Leverkusen, wo wir zu offen waren."
Neuer, der froh war, "wieder dabeisein zu können" und seine Vorderleute waren sich einig, dass noch viel Luft nach oben ist. "Uns haben die Ideen gefehlt", berichtete der Rückkehrer.
Lewandowski ergänzte: "Wir waren geduldig, das war das Wichtigste. Werder hat sehr defensiv gespielt und stand sehr tief", so der Matchwinner. "Wir hatten nicht viel Raum und es war nicht einfach für uns."
Sein Coach hat auch nichts anderes erwartet und erklärte, dass "zu Saisonbeginn jedes Spiel schwierig" sei. Dennoch sah der Coach einen verdienten Sieg seiner Elf - weil auf die Stars einfach Verlass ist.