Kein Boykott von Real nach Schiri-Eklat
Eklat vor dem Clasico: Die Diskussionen um den angesetzten Schiedsrichter beim Finale der Copa del Rey zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona sind eskaliert.
25.04.2025 | 22:55 Uhr
Der spanische Rekordmeister Madrid sagte am Freitag alle offiziellen Aktivitäten im Vorfeld des Endspiels ab. Grund dafür sind die deutlichen Worte von Referee Ricardo de Burgos Bengoetxea, der zuvor unter Tränen über den von Real ausgeübten Druck geklagt hatte. Zum Super-GAU kommt es aber nicht.
Die Königlichen hatten in ihrem TV-Kanal den Unparteiischen kritisiert und unter anderem die Siegquoten von Real und dem FC Barcelona bei Spielen unter der Leitung des Basken ausgerechnet. Zudem wurde in dem Beitrag betont, dass der 39-Jährige noch nie in der Champions League oder bei einem FIFA-Turnier zum Einsatz gekommen und daher nicht geeignet sei.
Medienberichten zufolge forderte Real zudem einen Austausch des Schiedsrichters. Dies wurde laut Transfer Experte Fabrizio Romano allerdings abgelehnt. De Burgos Bengoetxea steht seit 2018 auf der Liste der FIFA-Schiedsrichter.
Schiri wird emotional
De Burgos Bengoetxea reagierte auf der Pressekonferenz vor dem Endspiel am Samstag (22.00 Uhr/DAZN) emotional. "Wenn Ihr Kind in die Schule geht, und andere ihm sagen, sein Vater sei ein 'Dieb', und es dann weinend nach Hause kommt, dann ist das krass", sagte er: "Ich sage meinem Sohn immer, dass sein Vater ehrlich ist, und dass er Fehler machen darf, so wie jeder Sportler." De Burgos Bengoetxea steht seit 2018 auf der Liste der FIFA-Schiedsrichter.
Madrid boykottierte daraufhin sämtliche Termine im Vorfeld des Endspiels. "Real Madrid hat dem RFEF mitgeteilt, dass sie weder an der Pressekonferenz noch an der offiziellen Trainingseinheit teilnehmen", teilte der spanische Fußballverband (RFEF) mit. Der Verein sagte darüber hinaus das traditionelle Gruppenfoto mit Barcelona sowie das gemeinsame Abendessen der Klubpräsidenten ab.
Update: Real will von Finalboykott nichts wissen
"Real Madrid C. F. hält die heutigen öffentlichen Äußerungen der für das Finale der Copa de S. M. del Rey am morgigen 26. April 2025 angesetzten Schiedsrichter für inakzeptabel", stand in einer offiziellen Erklärung des Klubs. Der Schiedsrichter und einige seiner Kollegen hätten sich in einem "drohenden" Ton geäußert. Real erwarte nun wegen "der Schwere des Vorfalls" vom Fußballverband RFEF "die notwendigen Maßnahmen". Welche das sein sollten, ließ der Klub offen.
In einigen Sport-Medien kursierten sogar Gerüchte, Real könne das Spiel gegen Barça mit dem deutschen Trainer Hansi Flick ganz absagen, wenn die Schiedsrichter nicht ausgetauscht würden. Real sah sich am späten Freitagabend sogar gezwungen, dazu in einer Mitteilung Stellung zu nehmen und einen Final-Boykott auszuschließen.
Das Team habe "nie in Erwägung gezogen hat, vom morgigen Finale zurückzutreten", teilen die Königlichen mit. Die Vorfälle seien kein Grund für den "Abbruch eines Sportereignisses von globaler Bedeutung». Außerdem habe man "Respekt vor allen Fans, die eine Reise nach Sevilla planen, und allen, die sich bereits in der andalusischen Hauptstadt befinden". Rund 30.000 Eintrittskarten sind an Madrid-Fans verkauft worden.
Real mit Rundumschlag
Der Umgang mit Unparteiischen in Spanien ist schon seit mehreren Monaten ein Thema. Im Februar hatte Real Madrid immer wieder die Leistungen der Unparteiischen öffentlich kritisiert. Besonders hart traf es Jose Luis Munuera Montero, der daraufhin vor allem in den Sozialen Netzwerken übel angegangen worden war und sogar Morddrohungen erhielt.
Zuvor hatte Real bereits in einem vierseitigen Brandbrief zum Rundumschlag ausgeholt. Es benötige eine "vollständige" Reform des Schiedsrichterwesens. Das System habe sich als "von innen heraus korrupt" erwiesen. Der Klub-Sender hatte begleitend dazu immer wieder Videos gezeigt, in denen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zusammengestellt worden waren.
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