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Fjörtoft: "Frankfurt hat den deutschen Fußball gerettet"

Interview mit Frankfurt-Ikone Jan Aage Fjörtoft

Sky Experte Jan Aage Fjörtoft kritisiert die DFB-Führung heftig.
Image: Sky Experte Jan Aage Fjörtoft lobt die Eintracht in höchsten Tönen.  © Getty

Eintracht Frankfurt begeistert mit ihren offensiven Auftritten national wie international. skysport.de hat mit Vereins-Ikone Jan Aage Fjörtoft über die Gründe des Aufschwungs gesprochen.

Zudem schätzt der Sky Experte die Chancen der Hessen auf den Triumph in der Europa League ein.

skysport.de: Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Eintracht Frankfurt denken?

Jan Aage Fjörtoft: Die Eintracht hat mit ihrer Freude in der Europa League in diesem Jahr den deutschen Fußball gerettet. Ich hatte in Frankfurt drei super Jahre, obwohl ich auch gegen den Abstieg gespielt habe. Ich sage immer, meine Nichtabstiegsprämien sind meine Trophäen - davon habe ich mit der Eintracht zwei.

skysport.de: Wie bewerten Sie den Frankfurter Aufschwung?

Fjörtoft: Der Aufschwung der Frankfurter ist auf verschiedenen Ebenen sichtbar - im sportlichen Bereich,
im organisatorischen, im geschäftlichen Bereich und sie haben tolle Trainer. Eintracht Frankfurt hat sich in den letzten Jahren auf allen Ebenen entwickelt. Und diese Entwicklung spiegelt sich vor allem in der Europa League wieder. Wie sich die Mannschaft von Trainer Adi Hütter präsentiert hat, dass hat richtig Spaß gemacht zuzuschauen.

Momentan greifen in Frankfurt alle Rädchen in einander. Sie haben eine Mannschaft zusammengestellt, die länger als ein zwei Jahre gemeinsam für Erfolge sorgen soll.

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skysport.de: Welche Unterschiede sehen Sie in der Arbeit zwischen Niko Kovac und seinem Nachfolger Adi Hütter?

Fjörtoft: Adi Hütter hat der Mannschaft zwar ein anderes Gesicht gegeben als Niko Kovac, aber er hat es auch geschafft diese Freude, die es unter Kovac gab, beizubehalten. Er hat die besten Sachen von Kovac noch weiterentwickelt und das ist sehr bewundernswert.

Hütter hat es wie Kovac geschafft - obwohl ich anfangs, wie viele andere gespannt war - eine Mannschaft zu formen. Zu Beginn sah man bei der Eintracht noch viel von Kovac, ein Spiegelbild wie er als Trainer ist, aber die Spieler haben sich unter dem Österreicher entwickelt.

Jetzt sind sie noch flexibler geworden. Mal sitzt Luka Jovic auf der Bank, mal Ante Rebic. Mal kommt Filip Kostic über die Zentrale, mal über den Flügel - es herrscht Ruhe und alle ordnen sich dem Erfolg unter.

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Eintracht Frankfurt befindet sich derzeit auf einer Erfolgswelle. Die Hessen sind 2019 noch ungeschlagen. Das hatte Sportdirektor Bruno Hübner vor der Saison wohl noch nicht einmal in seinen kühnsten Träumen erwartet.

skysport.de: Welchen Anteil hat Fredi Bobic?

Fjörtoft: Einen großen Anteil. Bobic arbeitet gut mit dem Trainer zusammen, ob in der Vergangenheit mit Kovac und jetzt mit Hütter. Sie sprechen miteinander - und das ist auch ein Teil des Erfolgs. Bobic ist der Mann in der Mitte, das Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft, der Mann, der alles zusammenhält.

Er ist ein Fachmann. Er fängt nicht erst im Sommer an zu planen, sondern er hat bereits einen Plan B im Hinterkopf, wenn er einen der drei Spieler (Jovic, Rebic, Haller) abgeben muss. Frankfurt weiß, dass sie Spieler verkaufen müssen, wenn die Top-Klubs anfragen.

Bobic hat die nötige Lockerheit, die ein Verein braucht - vor allem die Eintracht. In der Europa League hat man es eindrucksvoll gesehen, dass er ein positiver Botschafter der Frankfurter ist.

skysport.de: In der Europa League trifft die Eintracht im Viertelfinale auf Benfica - wie groß sehen Sie die Chancen der Eintracht womöglich bis ins Finale einzuziehen?

Fjörtoft: Mit dieser Freude können es die Frankfurter auch ins Finale schaffen. Sie haben es von Anfang an gezeigt, dass sie diesen Wettbewerb ernst nehmen. In der Vergangenheit gab es schon fast peinliche Auftritte
anderer deutscher Mannschaften.

Aber jetzt wartet erstmal Benfica. Sie müssen natürlich voll konzentriert sein. Aber wenn sie weiterkommen, ist es auch keine Überraschung. Es wäre nur die Konsequenz der tollen Auftritte in dieser Saison.

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skysport.de: Die Eintracht ist gerade Tabellenfünfter der Bundesliga - nur drei Punkte hinter Platz drei. Wo wird die Eintracht am Ende landen? Champions League?

Fjörtoft: Mit diesen Leistungen aktuell kann die Eintracht natürlich auch nächste Saison in der Champions League spielen. Sie haben ja zwei Chancen - entweder die Europa League zu gewinnen, oder sich über die Bundesliga zu qualifizieren. Es ist alles drin.

Die Eintracht kann überall gewinnen - dass ist ihre Stärke. Ihre flexible Spielweise in der Offensive und die kompakte Defensive lässt die Eintracht realistisch von der Königsklasse träumen. Aber wie Jupp Heynckes gesagt hat, jetzt im April kommen die Wochen der Entscheidung, jetzt muss man konzentriert sein.

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