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Borussia-Büffel in meisterlicher Form: Das macht Gladbach so stark

Borussia verteidigt die Tabellenführung

Borussia Mönchengladbach eroberte gegen Frankfurt die Tabellenführung zurück.
Image: Borussia Mönchengladbach eroberte gegen Frankfurt die Tabellenführung zurück.  © Getty

In einem Spektakel-Spiel hat Borussia Mönchengladbach mit einem 4:2 gegen Eintracht Frankfurt die Tabellenführung zurückerobert. Die Fans verleitet das zum Träumen - zuletzt grüßte die Borussia in der Meistersaison 1967 drei Spieltage lang von der Spitze.

Die Zahlen sprechen für die Elf von Trainer Marco Rose: Platz eins mit 19 Punkten - vor den Bayern. Die zweitbeste Defensive der Liga, dazu der drittbeste Angriff. Auswärts punktet Gladbach so stark wie seit Jahren nicht und der Borussia-Park geht in dieser Saison wieder als Festung durch.

Warum es bei den Fohlen so gut läuft, analysieren Sky Sport und Gladbach-Reporter Christopher Lymberopoulos.

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Büffelherde im Fohlensturm

Frankfurt bekam die eigene Medizin zu schmecken: Rose lässt die Büffel los! Marcus Thuram, Breel Embolo und Alassane Plea bringen viel Wucht und Torgefahr ins Gladbacher Spiel. Bei 15 von 19 Ligatoren hatten die drei ihre Füße im Spiel. Die neue Körperlichkeit im Fohlensturm passt perfekt zu Roses Offensiv-Ausrichtung. Der Trainer ließ auch schon alle drei "Büffel" zusammen los, was sie unkontrollierbar wie eine Stampede macht.

Einschätzung von Lymberopoulos: "Letzte Saison war Plea oft allein auf weiter Flur. Jetzt hat er zwei kongeniale Sturmpartner mit Thuram und Embolo! Die französische Connection harmoniert auf dem Platz und auch daneben."

Eberls goldener Transfersommer

Auch Manager Max Eberl hat seinen Teil beigetragen: Die Neuzugänge schlagen voll ein! Embolo und Thuram wuchten die Bälle ins Tor und entnerven jede Abwehr. Königstransfer war aber Stefan Lainer: Der Salzburger kam zusammen mit Rose aus Salzburg und ist die rechte Hand des Trainers auf dem Platz. Der Flügelflitzer brauchte keine Anlaufzeit und prägt das Gladbacher Spiel. Von den Abgängen spricht hier keiner mehr. Wer waren nochmal Cuisance und Hazard?

Lymberopoulos: "Eberl hat wenige Transfers getätigt, aber die richtigen: Lainer verkörpert die Spielidee des Trainers perfekt und die Sturmpartner haben Plea wieder den Spaß an der Borussia zurückgebracht."

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Breiter Kader trotzt Verletztenmisere

Neun Ausfälle hat Gladbach derzeit zu beklagen, unter anderem Ginter, Traore, Raffael oder Plea. Was an anderen Standorten als Ausrede gilt, macht Rose zur Tugend: Der Trainer hat immer eine Lösung parat. Sei es Comebacker Lars Stindl, der sofort funktioniert, oder die Mittelfeld-Achse Zakaria-Neuhaus-Benes. Der breite Kader fängt das Lazarett auf - und das nahezu ohne Leistungsabfall.

Lymberopoulos: "Rose fängt die Verletztensituation derzeit gut auf. Besonders schmerzt aber der Ausfall von Matthias Ginter, hier fehlt es der Borussia an Alternativen. Für höhere Saisonziele müsste Eberl im Winter nachbessern."

Gladbacher Geruhsamkeit

Das Umfeld am Niederrhein kennt keine Hektik. Rose bekommt die Zeit, der er braucht. Die Zielsetzung internationales Geschäft ist mehr als machbar und setzt den Trainer nicht unter den gleichen Erfolgsdruck wie in Dortmund. Eberl und Co. denken mittelfristig, was Rose Ruhe zum Arbeiten gibt. Der Trainer hat zwar klare Vorstellungen, wie er spielen lassen will. Er passt seine Taktik aber an die Gegebenheiten und das Personal perfekt an. Roses Erfolg liegt bislang auch an der Adaption seiner Ideen an die Umstände.

Roses Glücksgriffe

Neue Trainer setzen zu Beginn neue Impulse. Selten greifen sie aber derart ineinander wie in Gladbach. Die Mittelfeld-Achse ist bislang das Prunkstück: Zakaria spielt wie im Rausch, Neuhaus sorgt für clevere Spieleröffnungen und Benes hat sich durch Leihstation Kiel enorm weiterentwickelt. Die Kombination passt im Moment perfekt, die Hochform der drei treibt die Borussia an. Und auch Patrick Herrmann erlebt seinen x-ten Frühling unter Rose.

Lymberopoulos: "Zakaria ist Gladbachs bester Mann! Er hat eine super Entwicklung genommen, seine Geschwindigkeit und Torgefahr diese Saison sind erstaunlich. Bei Eberl dürften bald die großen Klubs anklopfen."

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National sonnt sich Gladbach im Erfolg, international waren die Leistungen dagegen dürftig: Nur zwei Punkte aus drei Spielen! Gegen Rom im Rückspiel brauchen die Fohlen Zählbares, um sich nicht vorzeitig aus Europa verabschieden zu müssen. Innerhalb von acht Tagen wartet die Dreifachprüfung Dortmund, Leverkusen und Rom. Besteht die Fohlenelf auch hier, wird der goldene Herbst auf unbestimmte Zeit verlängert.

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