Fußball News: Afghanische Nationalspielerinnen nehmen FIFA in die Pflicht

Sky Sport Spezial: Afghanische Fußballerinnen in Not

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Die ehemaligen afghanischen Nationalspielerinnen Shabnam Ruhin, Mina Ahmadi und Mariam Gitti Ruhin haben im Interview mit Sky Sport zur Unterstützung für ihre Teamkolleginnen in Afghanistan aufgerufen (Videolänge: 21:58 Min.).

Die ehemaligen afghanischen Nationalspielerinnen Shabnam Ruhin, Mina Ahmadi und Mariam Gitti Ruhin haben im Interview mit Sky Sport zur Unterstützung für ihre Teamkolleginnen in Afghanistan aufgerufen.

Die drei Hamburgerinnen waren bis 2018 für die afghanische Nationalmannschaft aktiv und traten damals wegen eines Missbrauchsskandals innerhalb des Verbandes zurück.

Shabnam Ruhin beschreibt die dramatische Situation vor Ort in Kabul: "Es sind noch viele Mädchen vor Ort am Airport, sie sind momentan auf der Straße, sie wissen nicht wohin." Mit Hilfe der internationalen Spielergewerkschaft FIFPRO konnten bereits insgesamt 77 Personen (Spielerinnen, Personal und deren Familienangehörige) ausgeflogen werden.

"FIFA hat nicht schnell genug gehandelt"

Mariam Gitti Ruhin fordert jetzt mehr Unterstützung für die noch in Afghanistan verbliebenen Nationalspielerinnen durch den Fußballweltverband: "Wir sind von der FIFA sehr enttäuscht, die Hilfeschreie sind da und die hört man auch - die sind laut. Aber die FIFA ist immer ein Stück zu spät. [...] Dass diese Mädchen dort zurückgelassen worden und nicht gerettet wurden, liegt daran, dass die FIFA nicht schnell genug gehandelt hat." Noch möge sie die Hoffnung für ihre Mitspielerinnen vor Ort aber nicht aufgeben: "Es ist meine Pflicht als Nationalspielerin, als Mitspielerin, diese Hoffnung zu geben und weiterhin von außen zu kämpfen. Solange wir kämpfen, werden sie auch kämpfen."

Für die Zukunft des Frauenfußballs in Afghanistan zeichnet Shabnam Ruhin nach der Machtübernahme der Taliban allerdings ein dunkles Bild: "In der Idealvorstellung der Taliban besteht kein Frauensport, geschweige denn Frauenfußball. Das ist tatsächlich eine Sache, die komplett zerstört wurde und in naher Zukunft nicht mehr aufgebaut werden kann."

Ahmadi hofft auf Weiterbestehen der Nationalmannschaft

Mina Ahmadi hofft, dass die Nationalmannschaft auch außerhalb des Landes bestandhaben kann und formuliert deswegen eine weitere Forderung an die FIFA: "Unsere Hoffnung ist, dass die Mädels, denen es gelungen ist zu fliehen, nicht alleine gelassen werden und dass die FIFA ihnen Hilfe gibt, dass es eine Möglichkeit gibt, dass die Mädels nicht das Gefühl haben, das war es mit der Nationalmannschaft. Wir haben unsere Träume in Afghanistan gelassen und jetzt wissen wir nicht wohin mit uns."

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