Mit einer international hochgelobten Leistung beendet Dr. Felix Brych im Alter von 45 Jahren seine internationale Karriere.
Als Rekordhalter und mit einer von vielen Seiten gelobten Schiedsrichter-Leistung verabschiedet sich der deutsche Schiedsrichter Dr. Felix Brych von der internationalen Bühne. Das gab der Weltschiedsrichter gegenüber dem Kicker bekannt.
Brych leitete während der EURO 2020 fünf Spiele, mehr als jemals ein Unparteiischer zuvor bei der europäischen Kontinentalmeisterschaft. Das Highlight war das Halbfinale zwischen Italien und Spanien. Die EM war gleichzeitig sein letztes großes Turnier. Brych werde seine Karriere in internationalen Wettbewerben mit dem Jahreswechsel beenden, sagte er gegenüber dem Kicker.
"Ein großes, erfolgreiches internationales Turnier hat mir in meiner Karriere noch gefehlt", so Brych. "Jetzt fühlt sich meine Laufbahn vollkommen an." Zwei Weltmeisterschaften, zwei Europameisterschaften, sowie die Olympischen Spiele 2012 in London, Brych kam in den wichtigsten Wettbewerben pfeifen. Er leitete zudem das Champions-League-Finale 2017 zwischen Juventus und Real Madrid.
Brych: Kann Leistung nicht wiederholen
Der Jurist aus München hätte seinem internationalen Lebenslauf jedoch noch den einen oder anderen Wettbewerb hinzufügen können. Zwar hat Brych mit seinen 45 Jahren die Altersgrenze der UEFA erreicht, der Kontinentalverband machte jedoch zuletzt Ausnahmen, wie bei Björn Kuipers, der mit 48 nochmal das EM-Finale leiten durfte.
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Doch Brych gab zu, dass die EM anstrengend war: "Bei der EURO war ich über Wochen extrem fokussiert, anders kann man ein solches Turnier auch nicht erfolgreich bestreiten", so Brych. "Ich glaube nicht, dass ich diese Leistung beziehungsweise Leistungsbereitschaft wiederholen kann. Deswegen habe ich entschieden, kein weiteres Turnier mehr zu pfeifen und meine internationale Karriere zum Jahreswechsel hin zu beenden."
Kritik an Gräfe
Brych äußerte sich gegenüber dem Kicker zudem zur Altersgrenze und kritisierte seinen ehemaligen Schiedsrichterkollegen Manuel Gräfe - ohne seinen Namen zu nennen. "Im Rahmen dieser Diskussion wurde auch massiv gegen Werte verstoßen, die einen Top-Schiedsrichter ausmachen. Ein Top-Schiedsrichter wird nämlich nur dann aktiv, wenn es erforderlich ist", sagte Brych dem Kicker: "Er drückt einer Sache oder einem Spiel nicht seinen eigenen Stempel auf."
Gräfe hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) verklagt, weil er die Schiedsrichter-Altersgrenze von 47 Jahren als diskriminierend ansieht. Dafür wurde der Berliner sowohl gelobt als auch kritisiert.
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