Jupp Heynckes setzt beim FC Bayern auf bewährte Kräfte
03.11.2017 | 08:13 Uhr
Jupp Heynckes feiert ein traumhaftes Comeback in der Champions League. Mit einem 3:0-Sieg gegen Celtic Glasgow zeigt er eindrucksvoll, dass er es auch mit 72 Jahren noch kann.
Heynckes setzt in dieser Partie auf "Langzeit-Bayern" und bringt sechs Deutsche in die Startelf. Seine Taktik geht auf, denn mit Müller, Kimmich und Hummels treffen gleich drei Nationalspieler. Er setzt aber nicht nur auf Spieler, die den Bayern schon lange treu sind, sondern auch auf sein alt bewährtes System: das 4-2-3-1. Im Vergleich zu Carlo Ancelotti gibt es also einige Veränderungen. Sky Sport schaut sich die großen Gewinner und Verlierer unter Jupp Heynckes an.
Besonders Sven Ulreich wurde nach der Partie gegen Glasgow von Heynckes gelobt. Bereits vor einigen Tagen führten die beiden ein längeres Gespräch, in dem Heynckes dem Keeper sein Vertrauen aussprach. Ulreich ist unter Jupp also klar zwischen den Pfosten gesetzt.
Ein weiterer Gewinner ist Arjen Robben, der Heynckes nur zu gut kennt. Im Jahr 2013 holten die beiden gemeinsam den Champions-League-Titel. Nach einer sensationellen Leistung gegen Glasgow spricht Robben in den höchsten Tönen von Heynckes "Wir wissen, was wir an ihm haben", so der Niederländer, dessen Position unter Heynckes nicht mehr zur Debatte steht.
Der vermeintlich größte Gewinner unter Heynckes ist Thomas Müller. Der 28-Jährige kam unter Ancelotti kaum in der Startelf zum Einsatz und rutschte in eine kleine Krise ab. Jetzt unter Heynckes wird Müller vom Ersatzspieler zum Kapitän und Torschützen.
Heynckes nach dem 3:0 gegen Celtic: "Thomas hat heute ein überragendes Spiel gemacht. Mannschaftsdienlich, läuferisch. Wir haben natürlich den Gegner analysiert und unser Spiel über Außen angelegt, das war der Schlüssel zum Sieg."
Der Flügelflitzer: Kingsley Coman. Unter Ancelotti drückte er lediglich die Bank und zog sogar einen Wechsel in Erwägung. Jetzt überzeugt er endlich. Durch Franck Riberys Verletzung kommt Coman zum Einsatz und zeigt, dass er es verdient hat. Bereits zwei Assists und ein Treffer unter Heynckes - auch für Coman läuft's!
Wo es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Wer drückt also die Bank beim Rekordmeister? Der ehemalige beziehungsweise aktuelle Trainer Jupp Heynckes setzt auf alte Bekannte. Die Leidtragenden? Natürlich die Neuzugänge.
James Rodriguez hat es sich beim Rekordmeister sicher anders vorgestellt. Ancelotti, der James bereits aus Madrid kennt, holte den Kolumbianer nach München. Jetzt ist Ancelotti weg, was James wohl gar nicht gefällt. Der 26-Jährige soll sich nach Angaben von spanischen Medien schon wieder an seinen Abschied denken.
Ebenfalls eng wird es für die zwei Neuzugänge aus Hoffenheim. Sebastian Rudy und Niklas Süle werden wohl auf Ausfälle hoffen müssen. Denn unter Heynckes sind Boateng und Hummels in der Innenverteidigung gesetzt. Javi Martinez rückt auf die Sechs neben Thiago. Da Martinez aktuell an einer Schulterblessur laboriert, durfte Rudy gegen Celtic ran. Anders als ein weiterer Neuzugang, der ebenfalls für die Position im defensiven Mittelfeld geholt wurde.
Corentin Tolisso kam unter Heynckes bislang nur rund zwölf Minuten zum Einsatz. Ihm ergeht es, wie den anderen Neuzugängen auch. Er muss Platz machen, für arrivierte Profis des FCB.