Goretzka als Verteidiger: Hat Kovac zu viel rotiert?

Nationalspieler unzufrieden

Niko Kovac stellt Leon Goretzka gegen Augsburg als Linksverteidiger auf. Der gelernte Mittelfeldspieler muss zur Pause verletzt raus und hadert mit seiner Leistung.

Bayern-Trainer Niko Kovac ist nicht unbedingt ein Fan davon, stets die gleiche Elf zu bringen. Lieber rotiert der Trainer des Tabellenführers Spiel um Spiel durch, um seine Stars zu schonen. Verständlich, schließlich findet fast alle drei Tage ein Spiel statt. Nach den Abgängen von Juan Bernat und Sebastian Rudy muss er jetzt sogar seine zentralen Mittelfeldspieler umfunktionieren. Oder es zumindest versuchen. Gegen Augsburg probierte es Leon Goretzka.

Startrekord verpasst - Goretzka-Experiment vorzeitig beendet

Das Ergebnis? Der FC Bayern verpasste beim 1:1 den achten Pflichtspielsieg in Folge und somit die Einstellung des Startrekords von Carlo Ancelotti, Goretzka wurde zur Pause ausgewechselt, "weil er ein dickes Sprunggelenk hat", so Kovac. Der 23-Jährige knickte bei einem Foul an Hahn um, bekam die Gelbe Karte und wurde im Anschluss durch David Alaba ersetzt.

Der 46-Jährige war aber trotzdem zufrieden mit seinem neuen Linksverteidiger: "Ich fand, dass er es gut gemacht hat." Goretzka ist da anderer Meinung: "Ich war nicht zufrieden. Es ist klar, dass ich nicht den David Alaba machen und eine Flanke mit links nach der anderen reinschlagen kann. Es war kein gutes Spiel von mir."

Abraham statt Alaba - Kovac leistet sich Versprecher

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Nach dem 1:1 gegen Augsburg verwechselt Bayern-Trainer Niko Kovac David Alaba mit seinem ehemaligen Frankfurter Verteidiger David Abraham (Länge: 1:10 Min.).

Kovac verteidigte seine Maßnahme, Alaba zunächst zu schonen - und leistete sich dabei einen kleinen Versprecher. "Natürlich kann man einen David Abraham nicht eins zu eins ersetzen auf der Position", sagte er - Abraham hatte unter Kovac bei Eintracht Frankfurt gespielt.

Weil Alaba aber bei den Bayern und in der österreichischen Nationalmannschaft viele Spiele habe, müsse er von Zeit zu Zeit vor Verletzungen geschützt werden.

Wagner für Lewandowski - Thiago für Wagner

Auch Robert Lewandowski bekam gegen Augsburg eine Pause. Lewandowskis Backup Sandro Wagner nutzte seine Chance jedoch nicht.

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Als Kovac Wagner in der 75. Minute vom Platz holte, brachte er allerdings nicht den Polen, sondern Thiago. Der Spanier sollte wohl mithelfen, den Sieg über die Zeit zu bringen, doch der Plan ging nicht auf.

Sanches weiter im Aufwind - James klagt über geringe Einsatzzeiten

Im Mittelfeld ist der FC Bayern überbesetzt, auch wenn Corentin Tolisso gerade verletzt ausfällt. Schließlich hat Renato Sanches endlich wieder Freude am Fußball gefunden und ist für den Tabellenführer derzeit eine echte Verstärkung.

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Bayern-Trainer Niko Kovac nach dem Spiel gegen den FC Augsburg.

Kovac versucht, seine Stars fit und bei Laune zu halten, jeden Mal spielen zu lassen. Das aber auch führt dazu, dass ein James Rodriguez sich jetzt schon über zu geringe Einsatzzeiten beschwert und ein Leon Goretzka sich auf der Position des Linksverteidigers nicht wohlfühlt. Vielleicht sucht Kovac aber auch einfach nur nach seiner perfekten Elf - und das braucht Zeit.

Mehr zum Autor Fabio Porta