Merk über Interview von Gräfe schockiert
19.08.2017 | 17:29 Uhr
Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe kritisiert die ehemaligen Schiedsrichter-Chefs Hellmut Krug und Herbert Fandel für die Auswahl und Nominierung der Unparteiischen.
"Da sind Leute in Positionen gekommen, für die sie einfach nicht gut oder weit genug waren", sagte Manuel Gräfe dem Tagesspiegel.
"Und es fällt doch auf, dass in den vergangenen Jahren alle, die nicht uneingeschränkt auf einer Wellenlänge mit der Führung lagen, also nicht zu allem ja und Amen gesagt haben, auf verschiedenen Ebenen bearbeitet wurden", kritisiert der DFB-Schiedsrichter des Jahres von 2010/11 seine ehemaligen Chefs Hellmut Krug und Herbert Fandel.
Der 43-Jährige lässt auch an FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer kein gutes Haar: "Wie kann so jemand bis in die Spitze der deutschen Top-Schiedsrichter kommen? Kann es vielleicht sein, dass Fandel und Krug dort einen Mann haben wollten, der ihnen zu bedingungsloser Loyalität verpflichtet war?"
Der 36-jährige Berliner Felix Zwayer war im Skandal um den früheren Referee Robert Hoyzer (Wettskandal von 2005) verwickelt, konnte dennoch einen furiosen Aufstieg feiern.
Sky Schiedsrichter Experte Dr. Markus Merk äußert sich im Vorlauf zur Bundesliga-Konferenz zum Interview: "Ich bin über diese Aussagen schockiert. Ich bin immer ein Teil des Systems - und Manuel Gräfe ist es auch." Vor allem ist Merk über die Kritik an Felix Zwayer entsetzt: "Er ist nach Felix Brych die Nummer zwei, ein ganz toller Schiedsrichter. Zwayer hat Gräfe in der internationalen Liste überholt. Eine traurige Situation: Ich hoffe, man wird die notwendigen Konsequenzen ziehen."