Hamann hält Manuel Neuers WM-Teilnahme für "nahezu ausgeschlossen"

Schafft es Manuel Neuer zur WM und sollte Joachim Löw Sven Ulreich mit nach Russland nehmen? Nein, glaubt Sky Experte Dietmar Hamann. "Neuers WM-Teilnahme halte ich für nahezu ausgeschlossen", sagte Hamann am Sonntag bei "Wontorra - der KIA Fußballtalk".

Er halte es auch für ausgeschlossen, dass Neuer beim FC Bayern in den letzten drei Bundesligaspielen, in der Champions League oder im DFB-Pokalfinale noch einmal zum Einsatz kommen wird.

"Ich glaube, dass wir ihn in dieser Saison bei Bayern nicht mehr sehen", meinte Hamann und erklärte: "Er wird in den nächsten zwei, drei Monaten nicht bei 100 Prozent sein können."

Neuer hat seit seinem Mittelfußbruch im September 2017 kein Spiel mehr bestritten.

Ein gesunder Neuer sei "der beste Torwart der Welt", so Hamann, "aber du kannst keinen verletzten oder nicht zu 100 Prozent fitten Torwart mit zur WM nehmen."

Wenn der Bundestrainer das Risiko eingeht "und es passiert etwas, dann sieht ter Stegen im ersten Spiel Rot - und Löw hat nur noch einen Torwart."

Blockbildung kein Argument für Hamann

Obwohl Neuers Ersatzmann Ulreich in München eine herausragende Saison spielt und mit dem Bayern-Abwehrduo Jerome Boateng und Mats Hummels eingespielt ist, würde Hamann ihn ebenfalls nicht mit zur WM nehmen.

Das Thema Blockbildung halte er für überbewertet. "Das sind alles international erfahrene Spieler", erklärt Hamann.

Der frühere Nationaltorhüter Uli Stein plädiert hingegen für Ulreich. "Er ist momentan der beste Torwart der Bundesliga. Er müsste auf jeden Fall unter den ersten Drei sein - sogar, wenn Neuer dabei sein sollte", findet Stein.

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Beim FC Bayern sieht Stein "aus sportlicher Sicht keinen Grund etwas zu ändern." Klar stehe für Neuer die WM vor der Tür, "aber ich glaube nicht, dass drei Spieltage in der Bundesliga reichen."

Ter Stegen als Nummer eins "in Stein gemeißelt"

Hamann findet die Diskussion, dass Ulreich gut halte, "ja gut und schön, aber für mich ist es keine Diskussion, dass ter Stegen die Nummer eins ist, das ist für mich in Stein gemeißelt", betonte der ehemalige Nationalspieler.

"Ich als ter Stegen hätte null Verständnis, wenn einer, der sechs Monate gut hält, auf einmal die Nummer 1 sein soll", führte Hamann aus. Das wäre für ter Stegen und Bernd Leno "ein Schlag ins Gesicht."

Über die Nummer drei könne man streiten, sagte Hamann und nannte Kevin Trapp (Paris Saint-Germain) und Hoffenheims Oliver Baumann als mögliche Kandidaten.