Vor wenige Tagen hatte Philipp Lahm Bundestrainer Joachim Löw nach Deutschlands bitterem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland nahegelegt, seinen Führungsstil zu überdenken. Ein Unding, wie Sky Experte Didi Hamann findet.
"Ich halte die Aussagen für unangebracht. Zum einen, weil der Bundestrainer wahrscheinlich als erfolgreichster Trainer des DFB in die Geschichte eingehen wird, zum anderen war er derjenige, der Philipp Lahm ins zentrale Mittelfeld gestellt hat, wo er spielen wollte. Ihm zu sagen, was er zu tun hat, halte ich für respektlos und anmaßend", sagt Hamann gegenüber Sky.
Löw hat Anteil an Lahms Werdegang
Ob sich der ehemalige DFB-Kapitän mit seinen Aussagen in eine gute Position für ein mögliches Amt beim DFB bringen wollte, will der Sky Experte nicht beurteilen. "Der Zeitpunkt würde es zumindest nahelegen."
Hamann stößt sich vor allem an der Schärfe von Lahms Kritik. "Ich glaube nicht, dass das der Weg ist, den man gehen sollte, wenn man mit jemandem zehn Jahre erfolgreich zusammengearbeitet hat. Ich glaube auch, dass Jogi Löw sehr viel Einfluss auf den Werdegang hatte, den Lahm bei der Nationalmannschaft und dem FC Bayern gemacht hat."
Lahm kritisiert Löws Führungsstil
Lahm hatte in einem Kommentar auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn geschrieben: "Ich bin überzeugt davon, dass Jogi Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern muss, wenn er mit der neuen Generation von Nationalspielern wieder Erfolg haben möchte." Löw müsse den Individualisten des Teams klar machen, dass sie "Verantwortung für die gesamte Mannschaft tragen."
