Hamburger SV News: Shootingstar Faride Alidou verzückt den HSV
Shootingstar verzückt den HSV: Alidou im Winter weg?
25.12.2021 | 11:14 Uhr
Beim Hamburger SV ist eine Nachwuchshoffnung in dieser Saison richtig durchgestartet. Faride Alidou hat sich unter Trainer Tim Walter in Windeseile zum Leistungsträger entwickelt. Der 20-Jährige weckt aber auch viele Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen.
Er ist der Shootingstar bei den Rothosen und ein Hoffnungsträger für den Aufstieg.
Faride Alidou ist in kürzester Zeit beim Hamburger SV zum Stammspieler und Publikumsliebling aufgestiegen. Der 1,86-Meter große Linksaußen begeistert die Fans mit seinen schnellen Tempodribblings, seiner Unbekümmertheit und auch mit seinem großen Einsatz in der Arbeit gegen den Ball.
Alidou mit rasantem Aufstieg
Der Sohn togoischer Eltern lebt den Traum jedes Nachwuchstalents, das sich aus der eigenen Jugend bis in die erste Mannschaft gespielt hat. Mit elf Jahren kam Alidou zum HSV und durchlief anschließend sämtliche Jugendmannschaften der Hanseaten.
Im vergangenen Jahr schaffte der gebürtige Hamburger den Sprung aus dem Nachwuchs in die Regionalligamannschaft und kam dort regelmäßig zum Einsatz. Auch diese Saison spielte der Flügelspieler zunächst in der HSV-Reserve, bevor ihn Cheftrainer Tim Walter überraschend am 5. Spieltag in den Profi-Kader für die Auswärtspartie beim 1. FC Heidenheim berief.
Auch in der Folgezeit zählte Alidou bei den Spielen gegen den SV Sandhausen und den 1. FC Nürnberg zum Aufgebot des Walter-Teams, kam aber wie in Heidenheim noch nicht zu seinen ersten Minuten. Diese erhielt das Nachwuchstalent dann bei der Partie gegen Fortuna Düsseldorf. Bei seinem Profi-Debüt in der 2. Bundesliga überzeugte Alidou im Volksparkstadion auf Anhieb.
Alidou beeindruckt in Liga zwei
HSV-Coach Walter schenkte Alidou seither das Vertrauen - und der 20-Jährige zahlte dieses eindrucksvoll zurück. In den vergangenen sieben Spielen stand er sechsmal in der Startelf, erzielte zwei Tore und legte vier weitere Treffer auf. Bei seiner Auswechslung im Duell gegen den SSV Jahn Regensburg wurde der Shootingstar von den eigenen Fans mit Sprechchören gefeiert.
"Keine Frage, er ist ein talentierter Spieler klar. Er macht eine super Entwicklung durch und wird natürlich extrem gehypet. Er hat natürlich Qualität, er ist schnell, er hat einen guten Abschluss und kann auch in Eins-gegen-eins gehen. Aber der Junge soll erst mal Fußball spielen", lobte auch Ex-HSV-Star Heiko Westermann bei Sky.
Alidou identifiziert sich mit den Rothosen, klopfte auf dem Rasen auch bereits voller Stolz mehrfach auf das Klubwappen auf seinem Trikot. "Er hat die vergangene Zeit beim HSV genossen und dabei auch etwas mitgenommen. Das ist ein Zeichen, dass er die Stadt und den Verein liebt", sagte Trainer Walter.
Erinnerungen an Arp werden wach
Dennoch ranken sich die Gerüchte um die Zukunft des deutschen U20-Nationalspielers. Eintracht Frankfurt soll bereits bei den Norddeutschen angeklopft haben, zudem sind angeblich Bayer 04 Leverkusen, die TSG 1899 Hoffenheim, der 1. FC Köln und Hertha BSC mit in der Verlosung. Auch im europäischen Ausland wird die Entwicklung des Flügelspielers genau beobachtet.
"Wir sind super froh, dass er sich jetzt so schnell und gut entwickelt hat. Dadurch, dass er bis zum Sommer noch Vertrag hat, ist es nicht so, dass man sich da groß Sorgen machen müsste", machte HSV-Sportdirektor Michael Mutzel den Fans zuletzt am Sky Mikrofon noch Hoffnung.
Die Personalie Alidou weckt allerdings Erinnerungen an den einst an der Elbe als Wunderkind gehypten Jann-Fiete Arp. Der Stürmer spielte sich ebenfalls aus der Jugend der Norddeutschen bis in die erste Mannschaft, wechselte dann aber mit 19 Jahren schon zum FC Bayern. Dort konnte er sich nicht durchsetzen und ist mittlerweile an Holstein Kiel ausgeliehen, wo er zumeist auf der Bank sitzt.
HSV hofft auf Verbleib
Die Hoffnungen, dass Alidou kein Fall Arp 2.0 wird, schwinden allerdings langsam. Ein öffentliches Bekenntnis zum HSV vermied der 20-Jährige bisher und will sich in der Winterpause mit seinem Management zusammensetzen. Den Hanseaten droht ein ablösefreier Abgang im Sommer, wenn sie ihr Nachwuchstalent nicht doch bereits im Winter verkaufen. Das Potenzial des Youngsters wurde vom Verein lange Zeit übersehen, daher hatte auch eine Vertragsverlängerung keine Priorität. Erst HSV-Trainer Walter holte Alidou dann zu den Profis.
"Ich mache das, was ich kann. Ich trainiere jeden Tag mit ihm. Ich kann ihn besser machen, er will besser werden", meinte Walter zuletzt und gab klar zu verstehen, dass er weiter auf eine Zusammenarbeit mit Alidou setzt. Ein Abschied nach nur wenigen Monaten im Profibereich könnte Alidou allerdings auch vor viele Herausforderungen stellen.
"Der Junge ist in seinem gewohnten Umfeld, ist da auch durchgebrochen zu den Profis. Er spielt jetzt eine gute Rolle und da soll er weiterhin Gas geben. Wenn er jetzt wieder zu einer anderen Mannschaft geht - ob Frankfurt oder Leverkusen - muss er da auch erst wieder klarkommen. Ich weiß nicht, wie gefestigt er ist. Deswegen wäre es natürlich nicht nur für den HSV gut, sondern auch für den Jungen, dass er noch ein oder zwei Jahre bleibt", analysierte Westermann die Vertragssituation Alidous.
Vor allem die Anhänger der Rothosen hoffen, dass ihr Nachwuchsjuwel nach den Gesprächen mit seinem Management zu derselben Erkenntnis kommt und doch noch an der Elbe verlängert - auch wenn die Vorzeichen dafür derzeit schlecht stehen.
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