Heidel-Debatte & Fan-Frust: Stimmung bei S04 droht zu kippen

Nach dem 1:1 beim FC Augsburg

Der FC Schalke 04 tritt in der Bundesliga auf der Stelle. Neben der Debatte um Sportvorstand Christian Heidel verlieren auch die Fans allmählich die Geduld.

Beim enttäuschenden 1:1 gegen den FC Augsburg gab es bereits während der ersten Halbzeit deutlich hörbare Unmutsäußerungen aus dem blau-weißen Gästeblock. Trainer Domenico Tedesco zeigte dafür Verständnis. "Es ist legitim, wenn die Fans pfeifen und uns auffordern, zu kämpfen."

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Schalke-Torwart Ralf Fährmann verteidigt die Leistung gegen den FC Augsburg (Video: 00:51).

Im ersten Durchgang sei man "ein bisschen aufgefressen" worden, konstatierte der Deutsch-Italiener. "Augsburg hat uns den Schneid abgekauft, das kann nicht sein", kritisierte auch Sportvorstand Christian Heidel seine Knappen, "wir wollten gewinnen, aber das hat in der ersten Halbzeit nicht so ausgesehen."

Da halfen auch die Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten sowie der Ausgleichstreffer durch Daniel Caligiuri nicht, um die mitgereisten Anhänger hundertprozentig versöhnen. Statt aufmunternden Applaus gab es nach dem Schlusspfiff "Wir wollen Euch kämpfen sehen"-Gesänge.

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Vizemeister Schalke 04 kommt in der Bundesliga einfach nicht in Tritt.

Heidel genervt von Berater-Debatte

Kampf und Einsatz kann man den Königsblauen zwar nicht absprechen, doch die bislang enttäuschende Bundesliga-Saison hinterlässt ihre Spuren. 15 Punkte nach 15 Spielen bei nur drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz lösen auch bei Tedesco "keine Freudensprünge" aus. Für Unruhe beim Tabellen-14. sorgen aber nicht nur die sportlichen Problemen und der Fan-Frust, sondern auch die anhaltende Diskussion um einen externen Berater für Heidel.

Aufsichtsratschef Clemens Tönnies höchstpersönlich hatte öffentlich angeregt, Heidel möge sich etwa bei Transfers von außen unterstützen lassen. Dem Manager geht die hausgemachte Debatte auf die Nerven. "Ich halte nichts von einem externen Berater, der einmal im Monat vorbeikommt", sagte er bei Sky. Tönnies' Aktion sei unnötig gewesen, das "sehr, sehr freundschaftliche Verhältnis" zum Boss aber ungetrübt.

Wright und Kutucu bilden S04-Sturm

Mutmaßungen, er lasse sich aus Eitelkeit nicht hineinreden, wies Heidel zurück. "Es wäre fatal, wenn es die Möglichkeit gibt, Schalke besser zu machen - und ich sage: Ich will das nicht", meinte er. Im Übrigen gebe es auf Schalke "nicht nur mich", meinte Heidel - und zählte von Peter Knäbel bis Huub Stevens mehrere Fachleute auf, die er höre. Am liebsten, sagte Heidel, wolle er die Debatte schnellstmöglich beenden. "Nicht wegen mir, sondern weil es für die Mannschaft nicht gut ist." Die hat schließlich genügend Probleme - sportlich wie personell.

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Aufgrund der Verletzungsmisere im Sturm bildeten im zweiten Durchgang die eingewechselten Youngstern Haji Wright (20 Jahre) und Ahmed Kutucu (18), der sein Bundesliga-Debüt feierte, den Angriff. "Wir können nicht erwarten, dass uns ein Jahrgang 2000 Spiele gewinnt", sagte Tedesco.

Erwartet wird von den Fans am Mittwoch jedoch ein Heimsieg gegen Bayer Leverkusen (ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga 1 HD). Ganz egal, mit welchem Personal. Ansonsten droht die Stimmung kurz vor Weihnachten endgültig zu kippen. (Sky Sport/sid)