Naldo ist ein Gesicht der Bundesliga: Nach 13 Jahren Schalke, Bremen und Wolfsburg zieht es den 36-Jährigen nach Monaco. S04-Sportvorstand Christian Heidel erklärt im Interview den Ablauf des Transfers.
Heidel über....
... die frische Vertragsverlängerung mit Naldo:
"Wir haben mit Naldo im Oktober den Vertrag verlängert und mit ihm alles bis ins kleinste Detail besprochen. Wir haben ihm gesagt, dass unser Vertrauen in ihn groß ist, dass er auf dem Platz und neben dem Platz wichtig ist."
"Aber Fakt ist auch, dass er immer wieder zum Einsatz kommen, aber nicht mehr alle 34 Spiele in der Bundesliga machen wird. Wir haben ihn gefragt: 'Möchtest du das, wirst du das akzeptieren? Dann sind wir bereit, mit Dir den Vertrag zu verlängern.'"
... das überraschende Angebot aus Monaco:
"Vor zwei Wochen haben wir noch Gespräche geführt, was er nach seiner Karriere auf Schalke machen kann. Da ging es auch um ein Studium an der Uni in St. Gallen. Es hat nichts nach einem Wechsel ausgesehen."
"In der Woche vor dem Spiel in Stuttgart rief mich sein Berater an und sagte, dass wir wegen Naldo reden müssen. Er sagte: 'Naldo hat ein Angebot, das er morgen nicht mehr bekommt'. Ich habe sofort gesagt: 'Das ist kein Thema für uns.'"
... Naldos Motivation, zu wechseln:
"Wir haben mit Naldo den Vertrag verlängert und werden das nicht zwei Monate später auflösen. Der Berater sagte dann, dass es Naldos großer Wunsch ist, das Angebot aus Monaco anzunehmen."
"Natürlich hofft Naldo, dass er jetzt in Monaco alle Spiele macht. Aber es geht auch um Kleingeld, da habe ich totales Verständnis für."
... die Beweggründe, Naldo abzugeben:
"Wenn wir ihn nicht hätten gehen lassen, hätten wir einen Naldo hier, der in der vergangenen Saison alle Spiele bestritten hat, jetzt weniger spielt. Und dass das Naldo nicht freut, ist doch völlig normal."
"Thierry Henry hat ihm erzählt, dass er in Monaco viel spielt und das auch noch entsprechend entlohnt wird."
"Vor dieser Problematik haben wir gestanden. Insbesondere, weil wir Ruhe im Kader haben wollen, verstärkter auf den Mannschaftsgeist achten wollen. Deshalb haben wir uns so entschieden. Wir haben Naldo niemals irgendwo angeboten."
... das Verhältnis zwischen Schalke und Naldo:
"Ich habe zu Naldo noch gesagt: 'Ich weiß, dass wir dafür ohne Ende auf die Fresse bekommen, wir machen es aber für dich.' Und jetzt werden wir dafür verprügelt."
"Es gibt null Komma null Streit zwischen uns. Er muss uns in die Arme fallen, dass wir es gemacht haben. Ein radikaleres Nein, als ich erst gesagt habe, gibt es eigentlich gar nicht. Er ist sehr dankbar, dass wir dem Wechsel zugestimmt haben. Naldo wird immer ein Bild von Schalke sein."