Niederlage mit Ansage: Korkut hat das falsche Zeichen gesetzt
12.03.2022 | 23:23 Uhr
Hertha-Trainer Tayfun Korkut hat für sein "persönliches Endspiel" im Krisengipfel gegen Gladbach einen extrem defensiven Ansatz gewählt und damit ein völlig falsches Signal gesendet, meint Sky Redakteur Robin Schmidt.
Wer nach der immens stürmischen Woche in Berlin auf einen sportlichen Sturmlauf der Hertha im Borussia-Park gehofft hatte, dem wurde am Samstagabend spätestens mit der Startaufstellung die letzte Illusion genommen.
Peter Pekarik, Linus Gechter, Niklas Stark, Marc-Oliver Kempf, Marvin Plattenhardt, Santiago Ascacibar, Vladimir Darida und Lucas Tousart - Trainer Tayfun Korkut stellte vor Torhüter Marcel Lotka gleich acht(!) defensiv orientierte Spieler auf. Für eine Partie mit der Überschrift "Verlieren verboten" ein fatales Signal.
Nicht falsch verstehen: Dass die Berliner nach den vergangenen Wochen und insbesondere nach dem Desaster gegen Eintracht Frankfurt (1:4) zunächst stabiler stehen wollten, ist verständlich. Allerdings hielten sich die Gäste in der ersten Halbzeit zeitweise mit zehn Akteuren am eigenen Strafraum auf, die beiden Stürmer Davie Selke und Ishak Belfodil hingen komplett in der Luft.
Auch wenn Korkut seiner Mannschaft eine gute Abwehrarbeit attestierte, entfachte der Tabellen-17. offensiv maximal ein laues Lüftchen. Die Torschussbilanz zur Halbzeit (9:1 für Gladbach) sprach Bände.
Für ein "Alles-oder-nichts-Spiel" dieser Art braucht es mehr Mut, mehr Aktivität und auch mehr Risikobereitschaft. All diese Komponenten strahlte die Startaufstellung nicht aus. Erst mit den Einwechslungen von Suat Serdar, Anton Kade, Marco Richter und Jurgen Ekkelenkamp wurden die Berliner offensiv gefälliger, doch Korkuts Maßnahmen kamen zu spät und waren nicht von Erfolg gekrönt. Wie seine gesamte Zeit in der Hauptstadt.
Geschäftsführer Fredi Bobic hatte sich vom Trainerwechsel einen sportlichen Aufwind erwartet, dieser Effekt blieb jedoch aus. Stattdessen steht die Alte Dame acht Spieltage vor Schluss mehr denn je am Abgrund.
Bei den Fans sah sich Korkut ohnehin von Beginn an starkem Gegenwind ausgesetzt, dieser nahm angesichts der katastrophalen Rückrunden-Bilanz (2 von 27 Punkten) vermehrt zu. Sein dürftiger Punkteschnitt von 0,69 Punkten dürfte nun die Trennung zur Folge haben.
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