Vor Freiburg: Heynckes watscht Ancelotti-Defensive ab
Bayern-Trainer will Abwehrarbeit verbessern
14.10.2017 | 11:18 Uhr
Jupp Heynckes will am Samstag gegen den SC Freiburg vor allem die Abwehr stabilisieren. Ein Star fällt beim Comeback des Triple-Trainers sicher aus.
Bereits in der Vorbereitung deutete sich an, dass die Defensive die Achillesferse beim Rekordmeister sein könnte. Bei den deutlichen Klatschen gegen Milan oder Liverpool hagelte es Gegentore. Auch in den letzten drei Pflichtspielen musste Torhüter Sven Ulreich den Ball jeweils mindestens zweimal aus dem Netz holen.
Heynckes will an Defensive arbeiten
Heynckes will daher vor allem an der Kompaktheit seiner Mannschaft arbeiten und kritisierte indirekt die Arbeit seines Vorgängers Carlo Ancelotti. "In den letzten drei Spielen haben wir sieben Gegentore bekommen - das haben wir in der Triple-Saison in einer Halbserie bekommen. Es ist das A und O, dass man in der Defensive stabil ist", erklärte der 72-Jährige.
Arturo Vidal wird gegen Freiburg beim Tore verhindern nicht mithelfen können. Der Chilene habe nach seiner Muskelverhärtung zwar im Ausdauerbereich gearbeitet, "das war positiv, aber ich bin ein Trainer, der kein Risiko eingeht. Dafür ist er ein zu wichtiger Spieler", sagte Heynckes.
Vidal fällt aus - Rückendeckung für Ribery
Dagegen erwartet er Neuzugang James "wohlbehalten" von dessen Länderspieleinsätzen mit Kolumbien zurück. Zu den Startproblemen des Offensivspielers sagte Heynckes:
"Man muss berücksichtigen, dass der deutsche Fußball anders ist. Andere Mentalität, andere Sprache. Ich werde mich um ihn kümmern, wir können uns verständigen. Das wird ihm eine große Hilfe sein."
Auch beim verletzten Franck Ribery, einer der entschiedensten Kritiker von Heynckes' Vorgänger Carlo Ancelotti, erwartet der 72-Jährige Fortschritte. "Bei mir funktioniert der, davon bin ich felsenfest überzeugt", sagte Heynckes.
Heynckes warnt vor hohen Erwartungen
Grundsätzlich warnte der Triple-Trainer aber vor zu hohen Erwartungen. "Mit Handauflegen ist es nicht getan, es funktioniert nicht alles von jetzt auf gleich", sagte er zum Ende einer "sehr arbeitsreichen Woche".
Auch er selbst müsse sich "erst wieder reinfinden". In der Mannschaft herrsche aber eine "sehr gute Atmosphäre", die Spieler hätten "wieder Spaß an der Arbeit". Und auch für ihn gelte: "Ich merke selbst bei mir, dass es wieder Spaß macht."
Seine Rückkehr nach 1596 Tagen lässt ihn nicht kalt. "Ich weiß, dass eine Situation eintreten kann, wo der Puls vielleicht ein bisschen höher gehen kann", sagte er mit Blick auf Samstag und hat großen Respekt vor dem Gegner.
Großes Lob für Streich
"Freiburg ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die immer ungemein laufstark und aggressiv ist, ein gutes Zweikampfverhalten hat und taktisch gut geschult ist", erläuterte Heynckes. "Das wird keine einfache Aufgabe, denn sie haben auch einen Trainer, der eine absolute Institution ist in Freiburg."
Heynckes stimmte anschließend ein Loblied auf eben diesen Christian Streich an. "Jedes Mal verliert er die besten Spieler, und immer wieder schafft er es, eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen."