Keine Entscheidung gegen den Nationalspieler
14.08.2017 | 16:12 Uhr
Benedikt Höwedes ist nach sechs Jahren als Schalke-Kapitän vom neuen Coach Domenico Tedesco seines Amtes enthoben worden. In Zukunft ist Ralf Fährmann der neue Mann mit der Binde. Sky Reporter Dirk große Schlarmann gibt eine Einschätzung zum königsblauen Paukenschlag.
"Der Zeitpunkt überrascht, da kurz vor den Pflichtspielen noch einmal Unruhe reingebracht wird. Es schärft aber das Profil von Domenico Tedesco, er hat keine Angst vor großen Namen, er möchte das so haben", erklärt der Sky Reporter.
Laut den Verantwortlichen war die Entscheidung nicht gegen Benedikt Höwedes gerichtet und auch nicht sportlicher Natur. "Es sei eine Entscheidung, die Mannschaft mehr in die Verantwortung zu nehmen". Höwedes "kann sich komplett auf das Fußballspielen konzentrieren und muss sich in den letzten Minuten nicht schon überlegen was er den Reportern erzählt, wenn es mal in die Hose geht".
Besonders die Tatsache, dass sich der 29-Jährige in der vergangenen Saison häufig als Einziger rechtfertigen musste, nagte an ihm. Er wurde "immer vorgeschoben. Es gab viele schwierige Situationen in der Vorsaison, viele schlechte Spiele und Höwedes konnte sich immer schon darauf vorbereiten, dass er wieder zum Interview muss, weil von der Mannschaft sonst niemand spricht. Da ist es verständlich, dass man jetzt die gesamte Mannschaft in die Verantwortung nehmen will. Aber Höwedes jetzt - etwas überspitzt formuliert - so abzusägen, ist mutig von Tedesco", so Dirk große Schlarmann.
Droht Benedikt Höwedes jetzt auch die Bank? "Man könnte daraus deuten, dass Höwedes vielleicht nicht die komplette Saison in der Startformation stehen wird. Daher glaube ich, dass der sportliche Teil vielleicht doch eine kleine Rolle gespielt haben könnte."
Bei den Fans findet der neue Wind aber erstmal keinen Zuspruch. "Höwedes bezeichnen die Fans als den Schalker überhaupt, aber Ralf Fährmann steht dem in nichts nach", bekräftigt der Sky Reporter.