Schmadtke dementiert Kontakt
09.03.2018 | 14:05 Uhr
Der neue Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann (55) vom Krisenklub Hamburger SV will sich nach der Freistellung von Heribert Bruchhagen Zeit nehmen bei der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden.
"Wir werden nicht den Fehler der letzten Jahre machen, sofort eine neue Lösung auf einer Position zu präsentieren", sagte Hoffmann bei einer Pressekonferenz am Donnerstag: "Eile ist nicht geboten. Es gibt keinen Grund für operative Hektik."
Trotz des Führungschaos beim Tabellenvorletzten der Bundesliga sieht Hoffmann den HSV "gut aufgestellt, die Weichen zu stellen. Hier werden nicht die Räder stillstehen."
Der beim Hamburger SV als künftiger Sportdirektor gehandelte Jörg Schmadtke hat Kontakte zu dem Fußball-Bundesligsten dementiert. "Es gibt keinen Kontakt zum HSV. Das sind Spekulationen, mehr kann ich dazu nicht sagen", sagte Schmadtke am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Am Donnerstagmorgen hatte der HSV die sofortige Freistellung des Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und des Sportchefs Jens Todt bekanntgegeben.
Neben Bruchhagen musste auch Sportchef Jens Todt nur zwei Tage vor dem schwierigen Auswärtsspiel bei Bayern München am Samstag (13:00 Uhr live und exklusiv auf Sky) seinen Posten räumen. Der bisherige Finanzvorstand Frank Wettstein übernimmt in der wohl schlimmsten Krise der Vereinsgeschichte zunächst die operative Führung des Klubs.
Die Trennung von Bruchhagen, dessen Vertrag beim HSV erst im Dezember bis 2019 verlängert wurde, bezeichnete Hoffmann als alternativlos. "Wir glauben, dass es zwingend nötig ist, einen Neustart zu haben", sagte der Manager, der die Hanseaten selber als Vorstandsvorsitzender von 2003 bis 2011 führte - in diese Zeit fallen auch die bisher letzten Auftritte des Klubs in der Champions League und in der Europa League.
Eine Rückkehr als Klubchef strebt der machtbewusste Hoffmann laut eigener Aussage aber nicht an. "Ich möchte nicht Vorstandsvorsitzender werden, ich möchte die beste Lösung für den HSV", sagte er und betonte, dass Investor Klaus-Michael Kühne keinen Einfluss auf die Entscheidung, Bruchhagen zu entlassen, genommen habe.
Wettstein vermied es derweil, Trainer Bernd Hollerbach eine Jobgarantie bis Saisonende auszusprechen. "Stand heute halte ich einen Trainerwechsel für nicht möglich", sagte er nur. Die Kaderplanung für die neue Saison, ob in der Bundesliga oder nach dem drohenden ersten Abstieg der Vereinsgeschichte in der 2. Liga, könne auch ohne Todt vorangetrieben werden: "Wir laufen keine Gefahr, dass der HSV auseinanderfliegt." (sid)