HSV hofft trotz Niederlage in Frankfurt weiter auf den Klassenerhalt
Dino glaubt an seine Chance
07.05.2018 | 10:52 Uhr
Der Aufwärtstrend des Hamburger SV wurde nach zuletzt drei Siegen aus vier Spielen jäh gestoppt. Nach der deutlichen Niederlage in Frankfurt benötigt der Dino am letzten Spieltag ein Wunder, um den erstmaligen Abstieg zu verhindern. Dennoch haben Spieler und Trainer noch Hoffnung.
Mit Wundern kennt sich der Hamburger SV aus. 2014 und 2015 glückte der Klassenerhalt auf dramatische Art und Weise erst in der Relegation. In der vergangenen Saison rettete sich der Dino am letzten Spieltag durch einen späten Treffer von Luca Waldschmidt im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg und überholte die Wölfe auf der Zielgeraden.
Müller glaubt noch an die Rettung
Auch dieses Jahr will der HSV den VfL noch abfangen, hat es nach der deutlichen Schlappe in Frankfurt aber nicht mehr in der eigenen Hand. Dem VW-Klub reicht am kommenden Samstag zu Hause bereits ein Punkt gegen das abgestiegene Schlusslicht aus Köln für die Relegation. Nur bei einer Niederlage dürfen die Hamburger noch hoffen - vorausgesetzt, die Titz-Elf erledigt seine Hausaufgaben gegen Borussia Mönchengladbach und holt drei Punkte.
Trotz der fast hoffnungslosen Ausgangssituation steckt beim Dino niemand den Kopf in den Sand. Der Glaube an die Rettung ist weiter vorhanden. "Ich glaube daran. Wenn wir unser Spiel gewinnen, gibt es auf jeden Fall die Chance, dass wir auf den Relegationsplatz kommen", sagt Nicolai Müller, der gegen Frankfurt sein Comeback nach Kreuzbandriss gab.
Wolfsburg hält HSV am Leben
Der Relegationsheld gegen den KSC aus dem Jahr 2015 gibt sich am Sky Mikrofon trotzig: "Warum sollte Köln nicht in Wolfsburg gewinnen? Die Kölner haben gezeigt, dass sie sich ordentlich aus der Bundesliga verabschieden wollen. Die haben eine gute Mannschaft und Wolfsburg hat keinen positiven Trend."
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Dieser Trend ist der Grund, dass die Hamburger trotz nur 28 Punkten überhaupt noch hoffen dürfen. Die Wölfe präsentierten sich in den letzten Wochen oft desolat. Auch in Leipzig ging der VfL mit 1:4 baden und verpasste der vorzeitigen Klassenerhalt.
"Wolfsburg hat uns heute am Leben gelassen", weiß Aaron Hunt und gibt bei Sky Moderator Patrick Wasserziehr die Richtung vor: "Wir müssen nächste Woche unser Heimspiel gegen Gladbach gewinnen und auf Köln hoffen. Die größeren Chancen sind bei Wolfsburg, aber wir stecken nicht auf."
Titz hadert mit Abseitsentscheidung
Sein Trainer schlägt bei Sky Sport in die gleiche Kerbe: "Es ist nach wie vor rechnerisch möglich. Wir glauben noch dran und geben uns nicht auf", so Christian Titz: "Wir versuchen unser Heimspiel zu gewinnen und hoffen, dass Wolfsburg vielleicht doch noch verliert."
Titz ärgerte sich allerdings auch, dass sich sein Team in Frankfurt keine bessere Ausgangslage erarbeiten konnte. Zwar gab der Übungsleiter zu, dass die Durchschlagskraft etwas gefehlt habe und die Eintracht ein "klares Plus an Chancen" hatte, haderte aber auch mit einer Aktion in der 25. Minute.
Nach Zuspiel von Hunt traf Tatsuya Ito zum vermeintlichen 0:1. Der Japaner stand allerdings hauchdünn im Abseits und Schiedsrichter Deniz Aytekin nahm den Treffer nach Hinweis von Video-Assistent Günter Perl zurück. "Wenn wir 1:0 in Führung gehen, wird es ein anderes Spiel, da Eintracht Frankfurt dann nicht kontern kann und wir uns anders formieren. Es ist ein wenig unglücklich gelaufen", so Titz nach dem Spiel bei Sky.
Der Coach wollte dem Unparteiischen zwar keine Schuld zuweisen, wunderte sich aber, dass Aytekin die Szene nicht in der Review-Area nochmal selbst studierte. "Es gibt ein Regelwerk und eine Möglichkeit, die aber nicht genutzt wurde", so Titz wörtlich.
Aytekin erklärt Entscheidung - Merk voll des Lobes
Aytekin klärte wenig später gegenüber Wasserziehr auf: "Der Videoschiedsrichter war sich sicher und hat mir das übermittelt. Und wenn man sich die Bilder ansieht, war das eben Abseits. Es ist eine faktische Entscheidung - das war auch der Grund, warum ich nicht rausgelaufen bin", so der Schiedsrichter.
Und weiter: "Ich kann nachvollziehen, dass es Diskussionen gibt, aber wir müssen uns an die Fakten halten und die sind nunmal so, dass es Abseits ist und deswegen mussten wir das Tor aberkennen."
Markus Merk lobte die Entscheidung: "Der Video-Assistent hat absolut top entschieden. Was Günter Perl da auf der Stelle entschieden hat, ist für mich bewundernswert", so der Sky Experte: "Er hat zu 100 Prozent alles richtig gemacht. Es war für mich ein Bewerbungs-Video für den Video-Assistenten des Jahres."
Gelingt das nächste HSV-Wunder?
Titz will das Spiel nun aufarbeiten und mit voller Energie in das Saisonfinale gegen die Fohlen gehen. "Ich glaube nicht, dass die Mannschaft sich hängen lassen wird und ab morgen sind unsere Augen auf das Spiel gegen Gladbach gerichtet", so der Übungsleiter und beschwört dann das nähste HSV-Wunder:
"Im Fußball ist vieles möglich und es ist noch nichts entschieden. Ich traue meiner Mannschaft zu, dass wir das Spiel gewinnen und dann schauen wir mal, was in den anderen Stadien passiert..."