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HSV: In nur drei Stunden vom neuen Spirit ins alte Chaos

Pleite, Prügel, Papa-Zoff

Als am Samstag gegen 14 Uhr die Mannschaft des Hamburger SV von Hunderten Fans am Stadion empfangen wird, da wirkt die Welt des Bundesliga-Dinos endlich in Ordnung. Der ganze Verein scheint auf dem Weg in eine bessere, geordnete Zukunft. Aber die Zukunft dauert dann doch nur drei Stunden.

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HSV-Busankunft im VIDEO: Fans stehen Spalier

Noch vor dem ersten Spiel unter Neu-Trainer Christian Titz verbreitet sich im Verein und in der Hansestadt große Aufbruchstimmung. Der Nachfolger von Bernd Hollerbach hatte die Vergangenheit beim HSV schon am Dienstag bei seiner Vorstellung für beendet erklärt.

Jüngste HSV-Startelf seit 44 Jahren

"Der Spirit ist überall zu spüren. Hier im Stadion, auf der Geschäftsstelle und bei der Mannschaft. Da sind der Spaß und die Freude zurück", sagte HSV-Vorstand Frank Wettstein unmittelbar vor dem Anpfiff bei Sky.

Trainer Titz schickte als besonderes Zeichen die jüngste HSV-Startelf seit 44 Jahren auf den Platz. "Wir wissen, dass es heute ein Spiel ist, in dem wir noch einmal zurückkommen können."

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Titz: 'Wichtig was im Hier und Jetzt passiert'

Der Treffer von Douglas ist der Höhepunkt

Den Höhepunkt erreicht diese neue Hoffnung des HSV in der 25. Spielminute gegen Hertha BSC: Douglas Santos erzielt die Führung für den Tabellen-17. Ein schön herausgespielter Treffer. Das Stadion bebt. Titz jubelt. Alles scheint auf dem richtigen Weg.

Von da an geht es allerdings bergab. Der Gegner aus Berlin erzielt in der zweiten Halbzeit zwei Tore. Die Hamburger stehen am Ende wieder mit leeren Händen da. Weiterhin fehlen dem Klub sieben Punkte auf den rettenden Relegationsrang 16.

"In der ersten Halbzeit haben wir es versäumt, dass 2:0 zu machen. Wir kommen aus der Halbzeit und sind nicht mehr eng am Mann und gehen nicht mehr ins Pressing. In den 20 Minuten hat uns der Mut verlassen", übt sich Titz schneller als ihm lieb ist in seiner ersten Krisen-Analyse.

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HSV-Fans prügeln sich mit Polizei

Gegen 17:30 Uhr ist das HSV-Chaos wieder zurück: Auch bei einigen Fans schlägt die Aufbruchstimmung schnell um in den alten Frust. Im und vor dem Stadion prügeln HSV-Anhänger los, die Polizei reagiert mit Tränengas und Schlagstöcken. Neun Menschen wurden bei den Ausschreitungen laut der Hamburger Polizei verletzt.

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Randale nach HSV-Niederlage - Polizei setzt Tränengas ein

Papadopoulos attackiert Neu-Coach Titz

Und dann lässt auch noch Kyriakos Papadopoulos seinen ganzen Frust raus und pöbelt in einem Interview gegen den neuen Coach. Dessen Aufstellung sei "nicht die beste Lösung" gewesen, meckerte der auf die Bank verbannte Papadopoulos. Der Trainer habe auch nicht mit ihm gesprochen, kritisierte der Innenverteidiger.

Der 46 Jahre alte Titz reagiert auf der Pressekonferenz genervt und schmallippig auf die Fragen nach Papadopoulos. "Wir haben uns mit jedem Spieler in dieser Woche beschäftigt. Aber wir klären das intern."

Fehlende Moral, prügelnde Fans und motzende Spieler. Auch Christian Titz dürfte schnell gemerkt haben, dass sich die Vergangenheit beim Bundesliga-Dino nicht so leicht abschütteln lässt.