Endspiel gegen Nordirland
05.10.2017 | 19:38 Uhr
Ein Punkt fehlt nach einer bisher tadellosen Qualifikation noch, dann kann die deutsche Nationalmannschaft endlich für die WM 2018 in Russland planen. Auf die leichte Schulter will Bundestrainer Joachim Löw das Duell am Donnerstag gegen Nordirland im Windsor Park (20:45 Uhr) aber nicht nehmen.
"Es ist definitiv wie ein Finale. Wir haben die Verantwortung, uns für Russland zu qualifizieren", betont Löw. Der DFB-Coach setzt trotz der Ausfälle von Timo Werner und Mario Gomez gegen defensivstarke Nordiren auf Angriff. "Unsere Effizienz ist viel besser geworden. Wir sind schon sehr torgefährlich, egal welche Stürmer spielen", sagte Löw, der ein Dutzend Startelf-Kandidaten um den verletzten Kapitän Manuel Neuer ersetzen muss.
Die Statistik spricht eindeutig für die DFB-Auswahl. In 46 WM-Qualifikationsspielen gab es für den viermaligen Weltmeister auswärts noch keine Niederlage, zudem ist die DFB-Elf seit der Pleite im EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich seit 17 Spielen ohne Niederlage.
Löw warnte dennoch vor dem kampfstarken Gegner, der in der Quali nur zwei Gegentore - im Hinspiel in Hannover durch Julian Draxler und Sami Khedira - hinnehmen musste: "Nordirland wird sehr riskant spielen von der Einstellung her. Die Spieler sind unglaublich einsatzfreudig und zweikampfstark, es wird ein Spiel mit viel Brisanz."
Gegen die seit vier Jahren in Pflichtspielen zu Hause ungeschlagenen Nordiren werden Mats Hummels und Rückkehrer Jerome Boateng die Innenverteidigung bilden. Boateng musste im DFB-Team verletzungsbedingt fast ein Jahr pausieren. Auch wenn der 29-Jährige noch nicht bei 100 Prozent ist, fühlt er sich "absolut bereit" für einen Startelfeinsatz. "Meine Idee ist es schon, dass er von Beginn an spielt", sagte Löw. Hinten links dürfte Confed-Cup-Sieger Marvin Plattenhardt den verletzten Jonas Hector ersetzen.
Nach nur einer Niederlage in acht Spielen der WM-Qualifikation ist das Selbstvertrauen des Gastgebers unterdessen trotz Personalsorgen in der Defensive enorm. "Wir glauben daran, dass wir ihnen wehtun können. Wir können die Welt überraschen", sagte Abwehrchef Gareth McAuley. Für Teammanager Michael O'Neill ist die DFB-Auswahl zwar die "derzeit beste Mannschaft der Welt", doch Torhüter Michael McGovern verspricht: "Das Stadion wird rocken und wir werden ihnen einen richtigen Kampf liefern."
Nordirland: McGovern - McLaughlin, McAuley, Evans, Brunt - Norwood, Davis, Dallas, Magennis - Lafferty, Washington
Deutschland: ter Stegen - Kimmich, Boateng, Hummels, Plattenhardt - Rudy, Goretzka - Müller, Kroos, Draxler - Stindl