Julian Nagelsmann blickt auf Bayern-Entlassung, Völler-Anruf & Heim-EM
Nagelsmann verrät Pläne mit Kimmich, Gündogan, Havertz & Co.
17.12.2023 | 10:33 Uhr
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Julian Nagelsmann hat in diesem viel erlebt - sowohl positiver als auch negativer Natur. Der Bundestrainer freut sich aber auf das, was kommt.
Hinter Julian Nagelsmann liegt ein turbulentes Jahr 2023. Er begann es als Trainer des FC Bayern und beendet es als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Im aktuellen Sportstudio blickt der 36-Jährige zurück, aber auch schon voraus auf die Heim-EM 2024.
Julian Nagelsmann über...
...seinen negativsten Tag des Jahres: "Die Entlassung bei Bayern war schon ein Tag, der in Erinnerung bleibt. Das war meine erste Entlassung. Ich glaube, das macht jeder Trainer mal durch. Trotzdem ist der Moment nicht der schönste. Das kann man sich ja vorstellen. Da rattern dann in dem Moment sehr viele Gedanken durch den Kopf."
...seinen positivsten Tag des Jahres: "Dann kam der Anruf von Rudi Völler. Dass er sich sehr gut vorstellen kann, dass ich der neue Bundestrainer werde war dann im positiven Sinne ein sehr, sehr besonderer Tag in diesem Jahr. Ich war zu Hause. Mein Berater hatte mir schon vorab angekündigt und mich vorgewarnt, dass wahrscheinlich gleich ein Anruf kommt von Rudi Völler und ich nicht aus allen Wolken falle. Im Büro habe ich mich schonmal hingesetzt, dass ich nicht im Stehen umkippe. Ich habe auch vorbereitet, was ich antworte und was ich sagen werde."
...die Tatsache, dass seine Antwort an Rudi Völler schon feststand: "Man zögert es ein bisschen heraus für den Spannungsbogen, aber grundsätzlich ja."
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...die Heim-EM im Sommer: "Es ist in meinem Alter ein unglaubliches Privileg, eine Heim-EM zu haben. Das werde ich nicht mehr erleben als Trainer und viele andere Trainer auch nicht. Von daher soll es viel Vorfreude geben. Es gibt auch Druck. Das ist ganz normal im Fußball. Jeder bewertet einen jeden Tag - nicht nur mich, sondern auch die Spieler. Aber wenn wir beim Eröffnungsspiel in München stehen, sollten wir zuallererst Freude spüren und das Privileg spüren, dass es etwas Besonderes, im eigenen Land eine EM spielen zu können."
...Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger: "Das habe ich nie ausgeschlossen. (…) Rechtsverteidiger hat er in einigen großen Spielen gemacht und die Position kann er auch besetzen. Wenn er auch offensiv die Rechtsverteidigerposition besetzt und nicht nur im Verteidigen. Durch eine kleine Anpassung - ist jetzt kein 180-Grad-Wandel - ist auch Joshua ein Kandidat auf dieser Position."
...über die Kritik an seiner Person: "Es ist wichtig, dass man ein gewisses Verständnis mitbringt, wo die Kritik herkommt. Von Journalisten, die ihren Job machen und die je nach Medium Klicks generieren müssen. Natürlich auch die Kritik der Fans, die eine andere Nationalmannschaft sehen wollen, als die wir in den letzten Spielen gesehen haben. Wenn man das Verständnis hat, kann man mit der Kritik umgehen. Und ich habe schon bei Bayern München gelernt: Ich lese kaum mehr was. Wenn du das tust, dann machst du dich schon ein bisschen kirre. Ich habe das lange erzählt, obwohl ich es trotzdem noch gelesen habe. Jetzt mache ich es wirklich nicht mehr."
...Kai Havertz als Linksverteidiger: "Er hat ja nicht ganz hinten links gespielt, aber das ist vorbei. Allerdings nicht, weil der Versuch gescheitert ist. Er hat zwei sehr gute Spiele gemacht auf dieser Position. Das sage ich nicht, weil ich mich verteidigen will, sondern weil ich von Kai Havertz auf verschiedenen Positionen mehr als überzeugt bin."
... über den Kampf um die Nummer eins: "Marc [Andre ter Stegen] ist gerade leider verletzt und wird einige Zeit ausfallen. Manu [Neuer] - habe ich schon gesagt - macht es außergewöhnlich gut. Ich glaube, das Comeback war ein sehr, sehr emotionaler Moment, weil es eine sehr, sehr schwere Verletzung war. Ich bin viel im Austausch mit ihm, ich finde seine Leistung herausragend gut."
... Läuft es also auf Neuer hinaus? "Wenn alles so weitergeht, wie es jetzt aktuell den Anschein hat Richtung März, dann läuft es darauf hinaus."
... die Position von Kapitän Ilkay Gündogan: "Ich sehe Ilkay in der neuen Struktur eher eine Position weiter vorne, wo er auch die besten Spiele in Manchester gemacht hat. Und auch in Barcelona, wo er eher auf der Acht spielt und wenig auf der Sechs. Da hat er einfach ein bisschen mehr Freiheiten. Er ist ein Spieler mit großer Torgefahr und einem guten Gespür für Ballaktionen im Sechzehner."
...die Monster-Grätsche von BVB-Verteidiger Niklas Süle im Champions-League-Spiel gegen PSG: "Ich finde immer gut, wenn man solche Reaktionen dann danach sieht, wie er nach so einer Grätsche reagiert und ich begrüße es sehr, wenn Spieler Grätschen, die Tore verhindern, ähnlich feiern wie Tore vorne."
...seinen viel diskutierten Satz 'Wir werden keine Verteidigungsmonster mehr': "Ich bereue ihn nicht. Da fehlt ein Halbsatz. 'Wenn wir an der Kaderstruktur nichts ändern würden' - ich glaube, das ist der entscheidende Halbsatz, den ich da noch nicht gesagt habe."
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