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Koen Casteels erwischt Christian Gentner am Kopf - Merk kritisiert Video-Schiri

Gentner muss operiert werden

Christian Gentner vom VfB Stuttgart hat sich bei einem Foulspiel von Wolfsburgs Torwart Koen Casteels am Samstag mehrere Brüche im Gesicht zugezogen und muss operiert werden. Sky Schiedsrichter Experte Dr. Markus Merk kritisiert die Entscheidung des Schiedsrichters Guido Winkmann.

Der Mittelfeldspieler hat sich laut Angaben des Vereins den seitlichen Augenhöhlenboden, das Nasenbein sowie den Oberkiefer gebrochen. Mitspieler und Trainer Hannes Wolff sind schockiert vom Unfall. "Es waren dramatische Minuten, die Zeit stand komplett still", sagte Wolff, der mit einem oder mehreren Brüchen im Gesicht rechnet. Keiner will Wolfsburg-Keeper Casteels Absicht unterstellen. "Man kann dem Torwart keinen Vorwurf machen. Er hat das Knie angewinkelt und wollte das ganz sicher nicht", so etwa Ron-Robert Zieler im Sky Interview.

"Völlig inakzeptabel"

Schiedsrichter Guido Winkmann verzichtete allerdings auf eine Verwarnung für Casteels, auch den Videobeweis nutzte er nicht. "Aber das interessiert mich jetzt gar nicht, die Schiedsrichter haben so einen schweren Job. Mich interessiert nur, dass unser Kapitän hoffentlich schnell wieder gesund wird", sagte Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke.

Für die Horror-Szene gab es weder Gelb-Rot noch einen berechtigten Elfmeter. Die Frage drängt sich auf, warum der Assistent nicht eingegriffen hat. Schiedsrichter Experte Markus Merk sagt: "Das ist völlig inakzeptabel. Entweder hat der Video-Schiedsrichter die Situation komplett falsch eingeschätzt oder die technische Verbindung hat nicht funktioniert."

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Laut des ehemaligen FIFA-Schiedsrichters Hellmut Krug, beim DFB Chef-Instruktor und Projektleiter Video, waren sich Referee Guido Winkmann (Kerken) und der Video-Assistent einig bei der Einschätzung der Szene, die zur schweren Kopfverletzung von Stuttgarts Kapitän Christian Gentner führte. Als Video-Assistent fungierte Deniz Aytekin (Oberasbach).

Unglücklicher Zusammenprall?

"Guido Winkmann hat die Szene im Spiel direkt als unglücklichen Zusammenprall bewertet, da der Wolfsburger Torhüter ausschließlich den Ball im Blick hat, klar wegfaustet und Christian Gentner nicht kommen sieht", sagte Krug auf SID-Anfrage.

Dennoch habe Winkmann in der Spielunterbrechung Kontakt zum Video-Assistenten aufgenommen, "der diese Einschätzung nach Ansicht der TV-Bilder bestätigte. Deshalb wurde die Entscheidung nicht korrigiert", so Krug: "Regeltechnisch ist die Entscheidung zwar grenzwertig, aber vertretbar, auch wenn der Zusammenprall schlimm aussieht und die schwere Verletzung von Christian Gentner, dem wir eine baldige Genesung wünsche, mehr als bedauerlich ist." Technische Probleme hätten nicht vorgelegen, "die Verbindung zwischen Schiedsrichter und Video-Assistenten funktionierte über die gesamte Spielzeit reibungslos", betonte der einstige Spitzen-Unparteiische.

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Die Diagnose bei Gentner ist für den VfB ein schwerer Schlag. "Wir hatten riesige Angst, dass das bleibende Schäden hinterlässt", sagte Trainer Hannes Wolf. "Die Minuten danach waren dramatisch."

Wolf selbst war nach Gentners Zusammenprall mit Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels auf den Platz geeilt, um nach seinem Kapitän zu sehen. Der Schock beim VfB sitzt tief: "Es ist eine sehr bittere Nachricht sowohl für Gente und seine Familie als auch für uns. Die wichtigste Nachricht ist aber, dass er wieder vollständig gesund wird. Christian bekommt alle Zeit von uns, um vollständig fit zu werden. Anschließend freuen wir uns darauf, wenn wir unseren Kapitän wieder an Bord haben werden. Denn Christian ist auf und neben dem Platz ein enorm wichtiger Spieler für uns, in den bisherigen vier Bundesliga-Spielen hat er seine außergewöhnliche Qualität eindrucksvoll unter Beweis gestellt."