Sky Experte Lothar Matthäus bewertet in seiner Kolumne "So sehe ich das" den Wechsel von Niklas Süle vom FC Bayern München zu Borussia Dortmund und ordnet den Ausfall von Manuel Neuer ein.
Wenn der beste Torwart der Welt ausfällt, ist es immer ein Problem. Manuel Neuer musste sich am Knie operieren lassen. Wenn dieser fantastische Torhüter dem FC Bayern München fehlt, ist dies eine Schwächung, aber aktuell kein allzu großer Grund zur Sorge. Allein die großartigen Paraden, die er beim 3:2 im Top-Spiel gegen Leipzig gezeigt hat beweisen, dass dies zwar keine gute Nachricht ist, aber genauso wenig Anlass zu Panik.
Bayern hat in Ulreich einen guten Ersatz für Neuer
Ich denke es ist etwas, das korrigiert werden musste, Spieler und Verein aber entschieden haben es jetzt zu tun, um Schlimmeres zu verhindern. Manuel fällt für das Champions-League-Hinspiel gegen Salzburg und für ein paar Bundesligaspiele aus. Aber die Situation in der Meisterschaft ist komfortabel und bei allem Respekt vor Salzburg, das müsste auch ohne Manuel Neuer klappen.
Mit Sven Ulreich hat man einen zuverlässigen und guten Ersatz. Und wenn alles planmäßig verläuft, ist Manuel dann wieder zurück, wenn es wirklich wichtig wird für den deutschen Abomeister wird. Nämlich im Frühjahr, wenn es um den Champions-League-Titel geht. Die medizinische Abteilung der Bayern sowie Manuel Neuer selbst, sind total professionell und wissen genau was sie da tun. Somit denke ich, dass dieser Eingriff - wenn man das so sagen kann - ideal geplant worden ist und die Nummer 1 in ein paar Wochen beschwerdefrei weiterspielen kann.
Dortmund fehlt es an Konstanz und Klasse
In Sachen Meisterschaft muss ich der FC Bayern selbst ohne Manuel Neuer in den nächsten Wochen keine Sorgen machen. Der beste Beweis war die 2:5-Klatsche der Dortmunder gegen Bayer 04 Leverkusen. Nicht, dass die Meisterschaft bei einem Sieg des BVB wirklich spannend geworden wäre. Aber auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf einen heißen Titel-Kampf hat sich mit dieser krachende Niederlage endgültig erledigt.
Es fehlt diesem Team einfach an Konstanz, Mentalität und auch an Klasse. Dortmund hat in den letzten Jahren einige Trainer gehabt, aber am Ende reicht es auch in dieser Saison nicht für den Meistertitel. Dem Team von Marco Rose und alle anderen so genannten Bayern-Verfolger, fehlt das gewissen Etwas um den Titel zu holen.
Keiner kann Bayern Paroli bieten
Egal ob Leipzig, Leverkusen oder Dortmund: Keiner ist in der Lage diesem FC Bayern Paroli zu bieten. Und natürlich liegt das auch an den besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten der Bayern. Aber das Finanzielle allein ist nicht entscheidend. Wenn allein das zur Verfügung stehende Geld ausschlaggebend wäre, dann stünden Hertha, Gladbach oder Wolfsburg in der Tabelle nicht hinter Hoffenheim Freiburg oder Union Berlin. Dann hätten Paris oder Manchester City wenigstens einmal die Champions League gewonnen. Haben sie aber nicht.
Es ist am Ende auch eine Einstellungssache, eine Willensleistung und wie so oft die Kontinuität. Und die hat Dortmund einfach nicht. Natürlich sind sie abhängig, sehr sogar, von den Toren eines Erling Haaland. Aber ich glaube selbst mit ihm hätten sie gegen Leverkusen nicht gewonnen. Die Defensivschwächen sind eklatant. 36 Gegentore in 21 Spielen. Nur vier Mannschaften haben mehr Treffer kassiert.
Ich kann Dortmund nur gratulieren
Gut, dass man sich mit Niklas Süle verstärkt. Er wird zur nächsten Saison das schwarz-gelbe Trikot tragen und dazu kann ich dem BVB nur gratulieren. Ein super Transfer. Einen der besten deutschen Innenverteidiger ablösefrei vom FC Bayern wegzulotsen, ist großartig für Borussia Dortmund.
Süle weiß, wie man Titel gewinnt. Er bringt Erfahrung, Qualität und nach seinem Weggang von Bayern mit Sicherheit eine Menge Motivation mit. Er wird die schwache Dortmunder Defensiv-Zentrale stabilisieren und sie auf ein höheres Niveau heben. Gut gemacht, Dortmund.
Für den Spieler ist es sportlich ist es ein Rückschritt, weil es auch mit Süle schwer wird für den BVB, Titel zu holen. Aber wenn er sich in München nicht mehr wohlgefühlt hat und gerne in der Bundesliga bleiben wollte, hat er in Dortmund natürlich auch einen fantastischen Verein mit überragenden Fans. Und wer weiß: vielleicht ist er ja das Puzzleteilchen, das der Nummer zwei in Deutschland gefehlt hat um in der nächsten Saison, ganz oben zu landen.
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