Kreuzband-Schock & Transfer-Stau: Werder hofft auf "Gold-Schmid"
Die Grün-Weißen haben in der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Spielzeit viel Verletzungspech.
18.07.2025 | 12:55 Uhr
Die finanzielle Notlage erfordert von den Verantwortlichen mal wieder viel Kreativität, um mit einer qualitativ gutbesetzen Kader eine gute Rolle in der neuen Saison zu spielen.
Adäquater Ersatz für Weiser wäre kostspielig. Und bevor Werder sich auf dem Transfermarkt bewegen kann, müssen die Bosse ohnehin erst mal verkaufen. Am Ende ist ein Transferüberschuss von 7,5 Millionen Euro notwendig. Könnte also eine gute Idee sein, Weisers Ausfall mit Bordmitteln zu kompensieren. Mit Felix Agu zum Beispiel - der allerdings selbst zu den Verkaufskandidaten zählt.
"Ich gehe davon aus, dass ich Bestandteil des Kaders sein werde. Da deutet sich nichts anderes an", sagte der 25-jährige Schienen-Spezialist über den aktuellen Stand der Dinge. Ganz sicher mit Überzeugung vorgetragen, zu diesem Zeitpunkt der Transferperiode (endet am 1.9.) sind Treuebekenntnisse aber natürlich mit Vorsicht zu genießen und bereits außerordentlich häufig als Momentaufnahmen mit dürftiger Halbwertszeit entlarvt worden.
Das Werder-Dilemma: Geld oder Qualität
An Agus Situation lässt sich das derzeitige Werder-Dilemma jedenfalls recht anschaulich ausbuchstabieren. Werder braucht Geld und Qualität durch frischen Input. Marvin Ducksch, der beste Stürmer der vergangenen Jahre, wollte weg, weil er weg sollte, ist aber verletzt. Jens Stage könnte eine Millionen-Ablöse einbringen, soll eigentlich bleiben, ist aber momentan ebenfalls verletzt - beide Leistungsträger der Vorsaison sind folglich voraussichtlich unverkäuflich in der laufenden Transferperiode.
Hoffnungsträger mit Preisschild
Als rettender Goldesel könnte Romano Schmid am Ende vom Bremer Hof galoppieren. Traumablöse mit grün-weißer Brille: um die 20 Millionen. Finanziell ein Coup - aber natürlich wollen sie an der Weser auch die sportlichen Ziele nicht aus den Augen verlieren. Schmid, dessen erneuter Beraterwechsel die Interpretation nahelegt, der technische versierte Österreicher würde selbst einen Wechsel forcieren, hatte in der abgelaufenen Spielzeit herausragenden Einfluss auf den Bremer Offensiv-Vortrag. Ersatz nicht in Aussicht. Einen Spieler seiner Qualität zu verpflichten, dürfte Werder angesichts der aktuellen Finanzlage kaum möglich sein.
Routine im Krisenmodus & ein neuer Trainer
Es ist wieder mal ein recht kompliziertes Spannungsfeld an der Weser zwischen konkurrenzfähiger Kader-Qualität und wirtschaftlicher Stabilität. Die Bosse zwingt das zu Kreativität. Eine Disziplin, in der sich die sportlich Verantwortlichen Clemens Fritz und Peter Niemeyer mit einer gewissen Routine bewegen - denn die benannte Klemme ist nichts Neues am Osterdeich. Bei Ole Werner hat diese Perspektive persönliche Skepsis wachsen und schließlich die Erkenntnis reifen lassen, dass er andernorts (RB Leipzig) besser aufgehoben ist. Beim neuen Coach Horst Steffen ist derweil Geduld gefragt - und Nervenstärke.
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