Krönt sich Dembele zum König mit dem Goldenen Ball?

Ousmane Dembele steht mit Paris Saint-Germain im Champions-League-Finale. Seine Karriere war von Eklats und Verletzungen geprägt, doch bei PSG scheint der Edeltechniker die dunkle Seite seiner Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. 

Ousmane Dembele wurde in Frankreich zum besten Spieler der abgelaufenen Saison gewählt und war in der Champions League einer der Leistungsträger bei PSG.
Image: Ousmane Dembele wurde in Frankreich zum besten Spieler der abgelaufenen Saison gewählt und war in der Champions League einer der Leistungsträger bei PSG.  © DPA pa

Nun winkt ihm nicht nur der Gewinn der Königsklasse, sondern auch der Ballon d'Or.

Von Lennart Fitzler

Bei Borussia Dortmund gelang ihm sein Durchbruch. Danach ging es zum FC Barcelona, dann zu Paris Saint-Germain und bald könnte er vielleicht sogar den Ballon D'or gewinnen. Die Karriere von Ousmane Dembele klingt nach einem steilen Aufstieg, doch seine Karriere glich bisher eher einer Achterbahnfahrt - mit vielen Höhen und Tiefen.

Fürstlich bezahlt, aber unprofessionelles Verhalten

Der französische Flügelflitzer wurde in seiner Fußballerlaufbahn oft als Opportunist abgestempelt. Die Chance beim BVB ergriff er, um sich einen Namen zu machen. Barcelona steuerte er an, um eine Menge Geld zu verdienen. Kurz vor dem Wechsel zu den Katalanen, im Sommer 2017, fiel er erstmals negativ auf. Dembele schwänzte bewusst das BVB-Training, um einen Wechsel nach Barcelona zu erzwingen. Für rund stolze 130 Millionen Euro ließen die Dortmunder den Flügelspieler dann ziehen.

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Dembele wurde in Spanien wie ein Superstar bezahlt, lebte aber wie ein Kreisligakicker. Durchzechte Nächte, Fast Food-Exzesse, Verspätungen und versäumte Sprachkurse - der Flügelflitzer fiel immer wieder durch seine Disziplinlosigkeit auf. Falsche Ernährung und Schlafmangel könnten auch Gründe für die ständigen Verletzungsprobleme des Angreifers gewesen sein. 110 Spiele verpasste Dembele deswegen zwischen 2018 und 2023 für Barca und die Nationalmannschaft.

Dembeles neue, alte Stärke in Paris

2023 wechselte er dann zurück nach Frankreich. Bei PSG zeigte er endlich wieder, welches Potenzial in ihm steckt. Nach dem Abgang von Kylian Mbappe zu Real Madrid, konnte er die Rolle des absoluten Leistungsträgers übernehmen. Reals Superstar zeigte sich beeindruckt von der positiven Entwicklung seines Nationalmannschaftskollegen, mit dem er 2018 zusammen Weltmeister geworden war.

"Zu sehen, was er erreicht, berührt mich persönlich, weil ich weiß, wie sehr er kritisiert und verspottet wurde", sagte Mbappe gegenüber "Le Parisien".

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Der Hauptfaktor für Dembeles Leistungsexplosion war aber vor allem PSG-Trainer Luis Enrique. Der Spanier krempelte nicht nur die PSG-Spielphilosophie um, sondern konnte Dembele auf sein bisher bestes Fußballerlevel bringen. "Er ist ein Spieler, der vor Selbstvertrauen strotzt. Als ich früher Playstation gespielt habe, gab es diesen einen Spieler, den du ausgewählt hast, damit du das Spiel gewinnst. Das ist er. Seine Einstellung ist tadellos", sagte Enrique über seinen Stürmerstar.

Aber vor allem wird der Ex-Dortmunder von seinem spanischen Trainer auf dem Feld anders eingesetzt. Dembele spielt unter ihm als "Falsche Neun" im Sturmzentrum, hat damit mehr Freiheiten im Angriff - und das funktioniert.

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PSG auf dem Weg zum ersten CL-Titel

In dieser Saison erzielte Dembele 21 Tore in 29 Spielen, legte dazu noch acht Tore für seine Teamkollegen auf. In der Champions League traf er acht Mal in 14 Spielen und bereitete wiederum vier Treffer vor.

Im Finale gegen Inter Mailand könnten die Pariser am Samstag zum allerersten Mal den Titel in der Königsklasse gewinnen. Für Dembele wäre der Gewinn des Henkelpotts der größte Erfolg in seiner bisherigen Vereinskarriere.

Dembele könnte der Ballon D'or winken

Die Auszeichnung als „Spieler des Jahres in der Ligue 1" hat er bereits bekommen - nun könnte ihm sogar der Ballon d'Or winken. Namhafte Mitkonkurrenten wie Mbappe (Real Madrid), Lamine Yamal, Raphina (beide FC Barcelona) und Mohamed Salah (FC Liverpool) mussten in der Champions League bereits die Segel streichen.

Mit einer guten Leistung im Finale am Samstag (ab 21:00 Uhr im Liveticker) und im Idealfall mit dem Titel, hätte der PSG-Star sehr gute Chancen, sich am 22. September auch den begehrten goldenen Ball zu sichern.

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