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Darum ist Leipzig eine ernste Gefahr für den FC Bayern

RBL rüttelt kräftig am Thron der Bayern

Wenn die roten Bullen die Muskeln spielen lassen, wird's auch für den deutschen Rekordmeister eng.
Image: Wenn die roten Bullen die Muskeln spielen lassen, wird's auch für den deutschen Rekordmeister eng.  © Sky

3:0, 5:4, 6:5 nach Elfmeterschießen. Drei Spiele, drei Siege. Der FC Bayern München wahrt gegen RB Leipzig seine weiße Weste. Aber eine Tendenz ist klar zu erkennen: Es wird immer enger für den deutschen Rekordmeister.

Der Emporkömmling aus Sachsen rückt den Bayern mehr und mehr auf die Pelle. Und das nicht nur, was die Ergebnisse angeht, sondern auf allen Ebenen. Sky Sport vergleicht die beiden Klubs, die sich im DFB-Pokal eine wahre Schlacht lieferten.

Kommentar: Zu viel Ungerechtigkeit gegen Leipzig!
Kommentar: Zu viel Ungerechtigkeit gegen Leipzig!

Sky Kommentator Kai Dittmann analysiert das DFB-Pokalspiel Leipzig gegen Bayern.

Die Kader

Der Marktwert des Bayern-Kaders beläuft sich aktuell auf 599,1 Millionen Euro. Wertvollster Spieler ist Robert Lewandowski, dessen Marktwert bei 80 Millionen Euro liegt. Der RBL-Kader bringt es auf einen Marktwert von 256,58 Millionen Euro. Timo Werner und Naby Keita sind mit einem Marktwert von jeweils 50 Millionen Euro die Perlen der "Roten Bullen".

Das Durchschnittsalter des Bayern-Kaders liegt bei 26,4 Jahren, das der Leipziger bei 24,4 Jahren. Zahlreiche Leistungsträger wie Werner (21), Upamecano (18), Bruma (23), Forsberg (26), Augustin (20) und Poulsen (23) haben noch viel Entwicklungspotential und die besten Jahre noch vor sich.

Auf Seiten der Bayern sind einige Leistungsträger in die Jahre gekommen. So haben Ribery (34) und Robben (33) die 30er-Marke bereits weit überschritten. Weitere Stars wie Hummels (28), Boateng (29), Martinez (29) und Vidal (30) werden auch nicht jünger.

Stellt man die aktuellen Kader gegenüber, haben die Bayern sicher noch einen qualitativen Vorsprung. Allerdings sind die Leipziger für die Zukunft top aufgestellt und liegen in diesem Punkt vor den Bayern.

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Hamann: Bayern hat Umbruch verpasst

Das sieht auch Dietmar Hamann so. Der Sky Experte lobt die Transferpolitik der Sachsen. "Im Sommer haben sie Bruma und Augustin geholt. Die beiden gehen nach vorne richtig ab. Im Spiel in Dortmund haben sie einen Wirbel veranstaltet, wie wir es selten gesehen haben", sagte er bei "Wontorra - der KIA-Fußball-Talk" auf Sky Sport News HD.

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Die Bayern dagegen hätten "den Umbruch verpasst. Einen Reus, einen Dembele hätten sie möglicherweise bekommen, wenn sie Robben oder Ribery abgegeben hätten. Das haben sie nicht gemacht. Jetzt müssen sie schauen, wie lange es die zwei alten Haudegen noch machen können auf den Außen", kritisierte er die FCB-Verantwortlichen.

Der Nachwuchs

Die Bayern haben im August ihr neues Nachwuchsleistungszentrum eröffnet. Kostenpunkt für den "FC Bayern Campus": 70 Millionen Euro. Das Ziel ist klar: Anstatt teure Stars für zig Millionen Euro zu verpflichten, wollen die Klub-Verantwortlichen die Stars von morgen selbst hervorbringen, fördern und formen.

"Ich bin überzeugt, dass wir damit die richtige Antwort auf die Entwicklung im internationalen Fußball geben können, auf den ganzen Transferwahnsinn und die Gehaltsexplosionen", sagte Uli Hoeneß bei der Eröffnungsfeier des "FC Bayern Campus".

Doch auch hier muss sich RB Leipzig vor den Münchnern nicht verstecken. Als die Bayern ihr neues Prunkstück im Münchner Norden eröffneten, war ihr Nachwuchszentrum bereits schon fix und fertig.

Schon im September 2015 bezogen die erste Mannschaft und sechs Nachwuchsteams den top modernen Profi- bzw. Nachwuchstrakt der neuen RBL-Fußballakademie. 2016 kamen dann eine Tribüne am Hauptplatz (1.000 Plätze), ein Motorikpark, Speed Soccer Courts und Parkplätze hinzu. Zudem wurde der Sprinthügel umgebaut.

Die Trainer

Bei den Bayern sitzt mit Jupp Heynckes zweifelsfrei einer der besten Trainer der Welt auf der Bank. Allerdings ist der Triple-Held von 2013 nur eine Übergangslösung bis zum Sommer. Der 72-Jährige ist nach der Entlassung von Carlo Ancelotti eingesprungen, es ist ein "Freundschaftsdienst" für den FC Bayern.

Wer ab dem kommenden Sommer das Münchner Starensemble trainieren wird, steht noch in den Sternen. Tuchel, Nagelsmann, Klopp, Löw: Viele Namen werden gehandelt. Mit der Entscheidung wollen sich die Klub-Bosse aber noch Zeit lassen.

Dagegen hat RBL mit Ralph Hasenhüttl bereits einen Trainer der jüngeren Garde. Im August feierte er seinen 50. Geburtstag. Der Österreicher hat in Leipzig noch einen Vertrag bis 2019 und steht gemeinsam mit Sportdirektor Ralf Rangnick für den fulminanten sportlichen Aufstieg der Bullen.

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Eberl: In dieser Beziehung ist Leipzig Bayern voraus

Auch Gladbachs Sportdirektor Max Eberl ist voll des Lobes. "Was Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl da auf die Beine stellen, das ist aller Ehren wert. Allerdings haben sie andere Voraussetzungen als viele andere Vereine - das ist der einzige Beisatz, den ich dazu sage. Sie haben eine klare Idee, eine klare Philosophie, was das Spielsystem betrifft, was die Transfers betrifft. Da machen sie wirklich sehr, sehr gute Dinge", sagte er bei "Wontorra - der KIA-Fußball-Talk".

Und weiter: "Wenn man das Potential der Mannschaft nimmt, das Potential der hochinteressanten Spieler, dann kann man sagen, da sind sie momentan an den Bayern vorbei."

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Rangnick sorgt für Rudelbildung

Fazit

Die Münchner haben aktuell noch die Nase vorne. Aber die Leipziger rütteln kräftiger denn je an der Vormachtstellung des bayerischen Platzhirsches.

Die nächste Chance zumindest vorübergehend an den Bayern vorbeizuziehen, haben sie bereits am kommenden Samstag (ab 17:30 Uhr live auf Sky). Dann gastieren die Leipziger im Top-Spiel der Bundesliga in der Münchner Allianz Arena. Mit einem Sieg würden sie die Bayern in der Tabelle überflügeln.

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