Leverkusen News: Moussa Diaby im Interview über Bayer, Tuchel & Leipzig

Diaby exklusiv: "Leipzig kein Team, das für uns nicht erreichbar ist"

Moussa Diaby muss mit Leverkusen bei Lukas Klostermann und RB Leipzig ran.
Image: Moussa Diaby muss mit Leverkusen bei Lukas Klostermann und RB Leipzig ran.  © DPA pa

Moussa Diaby zählt bei Bayer Leverkusen zu den Leistungsträgern. Im Interview mit skysport.de spricht der Linksaußen über seine Schnelligkeit, Spaß im Training, Ex-Trainer Thomas Tuchel und wo er Bayer 04 im Vergleich zu Bayern, Dortmund und Topspiel-Gegner Leipzig (Sa., ab 17:30 Uhr Live auf Sky Sport Bundesliga 1) sieht.

skysport.de: Herr Diaby, an den deutschen Fußball beziehungsweise die Bundesliga haben Sie sich offenbar sehr schnell gewöhnt: Sie wurden gleich im ersten Jahr von den Fans zum Spieler der Saison gewählt.

Moussa Diaby: Darüber habe ich mich sehr gefreut. Das geht aber nur, wenn man in einer guten Mannschaft von allen unterstützt wird. Ich habe in Leverkusen fantastische Mitspieler.

skysport.de: Wie wichtig waren bzw. sind Trainer Peter Bosz und dessen Französisch-Kenntnisse für Sie?

Diaby: Natürlich ist es gut, wenn dich der Cheftrainer versteht und umgekehrt. Es erleichtert die Integration, vor allem natürlich das Verstehen der Spielidee und taktischer Dinge.

skysport.de: Sie sind schon mit 20 Vater geworden. Geht bei Ihnen immer alles schnell?

Diaby: (lacht) Nicht alles. Aber wenn etwas gut zusammenpasst, dann spricht wenig dafür, unnötig lange zu warten.

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skysport.de: Oder gibt es etwas, an das Sie sich (hier in Deutschland) nur sehr langsam oder schwer gewöhnen können?

Diaby: Nein, alles ist gut. Vor allem dann, wenn ich die Sprache noch besser gelernt habe.

skysport.de: Sie sind einer der schnellsten Spieler der Bundesliga. Die Statistik sagt, Sie haben auch eine sehr gute Sprintausdauer. Trainieren Sie das speziell?

Diaby: Gewisse Dinge sind, wie sie sind. Meine Schnelligkeit habe ich nicht speziell antrainiert, die war schon immer da. Aber natürlich gibt es im Hochleistungssport immer Details, die man gezielt noch verbessern kann. Daran arbeiten wir täglich in Leverkusen.

"Leipzig ist kein Team, das für uns nicht erreichbar ist. Sie gehören wie Dortmund, Mönchengladbach und auch Wolfsburg oder Frankfurt gemeinsam mit uns zu denen, die um die Champions League kämpfen werden."
Moussa Diaby

skysport.de: Zusammen mit Leon Bailey bilden Sie eins der spektakulärsten Flügel-Duos der Liga. Wie wichtig ist für Sie der Spaßfaktor im Fußball?

Diaby: Ich glaube, wir alle haben mit dem Fußball begonnen, einfach weil er uns Spaß gemacht hat. Und so ist es auch heute noch. Wenn du in einer Mannschaft keinen Spaß hast, wird sich schwerlich der Erfolg einstellen.

skysport.de: Vor Ihrem Wechsel nach Leverkusen waren Sie bei Paris Saint-Germain Spieler unter Thomas Tuchel. Er soll ja damals nicht so begeistert gewesen sein, als Sie PSG verlassen haben. Was haben Sie bei Tuchel gelernt und was trauen Sie ihm und Ihrem Ex-Teamkollegen Kai Havertz in London zu?

Diaby: Thomas Tuchel hat an mich geglaubt, von Anfang an. Ohne ihn hätte ich es niemals so schnell nach Leverkusen und in die Bundesliga geschafft. Er legt sehr viel Wert auf die technische Ausbildung und hat tolle Trainingsübungen und Lehrmethoden. Ich schätze, dass auch Kai von Thomas Tuchel profitieren wird, der sehr gerne mit jungen Spielern zusammenarbeitet. Kai hatte einen schweren Start bei Chelsea, auch wegen seiner Corona-Erkrankung. Aber ich bin sicher, dass er sich in England durchsetzen und Chelsea bald wieder besser dastehen wird.

skysport.de: Was sind Ihre Ziele mit Bayer 04 und auch irgendwann mit Frankreichs A-Nationalmannschaft

Diaby: Bayer 04 ist ein Top-Klub der Bundesliga. Das wollen wir auch in diesem Jahr bestätigen, die Champions League-Teilnahme ist unser Ziel. Und auch im DFB-Pokal und in der Europa League wollen wir weit kommen. Die Nationalmannschaft liegt mir natürlich sehr am Herzen. Ich will mich durch gute Leistungen dort künftig zu einem Faktor machen.

skysport.de: Wie wichtig wäre es (auch persönlich) für Sie, wieder in der Champions League zu spielen und gibt es eine Mannschaft, gegen die Sie in der Königsklasse gerne (noch) einmal spielen würden?

Diaby: Die Champions League ist der beste Klub-Wettbewerb überhaupt. Es geht einfach darum, in dieser Liga dabei zu sein. Dort gegen die Besten zu spielen, das wünscht sich jeder Fußballer. Die Klubs sind alle so gut, da habe ich wirklich keine persönlichen Vorlieben.

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skysport.de: Was fehlt Bayer 04 im Vergleich zum FC Bayern noch? Auf welchem Niveau sehen Sie Ihr Team im Vergleich zu RB Leipzig (Sa., ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1)?

Diaby: Bayern München hat im vergangenen Jahr die Champions League gewonnen und dabei alle Klubs an die Wand gespielt. In diesem Jahr sind sie weniger dominant, aber immer noch absolute Weltklasse. Leipzig hat auch beeindruckt. Aber sie sind kein Team, das für uns nicht erreichbar ist. Sie gehören wie Dortmund, Mönchengladbach und auch Wolfsburg oder Frankfurt gemeinsam mit uns zu denen, die um die Champions League kämpfen werden.

skysport.de: Auf was oder wen müssen Sie und Ihre Teamkollegen in Leipzig besonders achten? Wie schätzen Sie Ihren Landsmann und Ex-PSG-Kollegen Christopher Nkunku ein?

Diaby: Wir müssen das ganze Kollektiv beachten. Nkunku ist einer von vielen Klassespielern bei RB. Wenn man sich auf einen konzentriert, verliert man andere aus den Augen. Bei der Qualität, die sie mitbringen, kann man sich das nicht leisten.

Das Interview führte Thorsten Mesch.

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