Maguire: Vom Edelfan und Müllsack-Träger zum Rekord-Verteidiger
Harry Maguire wechselt zu Manchester United und ist damit der teuerste Verteidiger der Welt
06.08.2019 | 21:53 Uhr
Manchester United hat Harry Maguire von Leicester City verpflichtet. Der Abwehrspieler kommt für rund 87 Millionen Euro und ist somit der teuerste Verteidiger der Geschichte.
Erst vor kurzem wechselte der Niederländer Matthijs de Ligt für 85,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zu Juventus Turin und war damit der teuerste Verteidiger der Geschichte. Er übertraf den Rekord von Virgil van Dijk, der im Dezember 2017 für 84,65 Millionen Euro vom FC Southampton zum FC Liverpool gewechselt war. Jetzt toppt ein gewisser Harry Maguire beide, doch wer ist der Verteidiger?
Maguires Stern ging vollends erst vor knapp einem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Russland auf. Nach seinem Debüt 2017 in der englischen Nationalmannschaft arbeitete er sich zum Stammspieler hoch. Bei der WM kam er in jedem Spiel zum Einsatz und köpfte sich spätestens im Viertelfinale mit seinem Tor gegen Schweden (2:0) in die Herzen der Fans.
Maguire reift in Leicester zum Top-Verteidiger
Seit 2017 stand der 26-Jährige bei Leicester City unter Vertrag. Zuvor spielte er für Sheffield United, Hull City und Wigan Athletic. Damals dachte er noch gar nicht an eine Nominierung für sein Heimatland. 2012 hatte er einen U21-Einsatz, allerdings spielte er nur 30 Minuten gegen Nordirland, mehr nicht. Mittlerweile hat Maguire 20 Länderspiele auf seinem Konto.
Bereits nach dem Turnier in Russland wurde über einen Wechsel zu den Red Devils spekuliert, im September unterschrieb Maguire dann allerdings einen neuen Fünfjahresvertrag bei Leicester. Ein Jahr später wurde der Transfer nun doch fixiert. Zuvor soll auch Manchester City an Maguire interessiert gewesen sein, doch der Statdrivale United setzte sich am Ende durch.
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Auch Guardiola lobt Maguire
"Maguire ist ein exzellenter Spieler der Spitzenklasse", lobte Pep Guardiola den Abwehrmann und gab zu: "Wir waren interessiert, konnten uns ihn aber nicht leisten. United konnte es sich leisten. Er ist stark in der Luft, gut am Ball, kann das Spiel lenken und ist so schnell. Er hat viele Qualitäten, also herzlichen Glückwunsch an United."
Mit seinen 1,94 Metern ist Maguire gefürchtet für seine Präsenz bei hohen Bällen. In der Innenverteidigung dürfte er einen Stammplatz sicher haben. Zwar schnitt er in der letzten Saison mit 54,8 Prozent erfolgreicher Tacklings im Vergleich zu seinen Manchester-Konkurrenten Victor Lindelöf (67,5 Prozent), Eric Bailly (60 Prozent), Chris Smalling (56,7 Prozent) und Phil Jones (68,4 Prozent) am schlechtesten ab, auf der anderen Seite gewann er insgesamt 181 Duelle und damit 41 mehr als der nächstbeste Smalling.
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Maguire mit Müllbeutel zum Nationalteam
Maguire überzeugt nicht nur auf dem Feld, sondern fängt auch mit seiner Art neben dem Platz die Sympathien der Fans ab. Für reichlich Lacher sorgte er auch bei seinen Teamkollegen. Als er erstmals für die Nationalmannschaft nominiert wurde, trug er einen großen, schwarzen Müllbeutel mit sich herum. Darin Fußballschuhe, Schienbeinschoner und Schmutzwäsche. Berichten zufolge wurde er von seinem Leicester-Kollegen Jamie Vardy auf die Schippe genommen.
Dass Maguire 2019 nun der teuerste Verteidiger der Welt ist, wird er selbst kaum glauben können. 2016 reiste der Abwehrmann den Three Lions zur Europameisterschaft in Frankreich noch als Edelfan hinterher. Mittlerweile lässt sich der ein oder andere "verrückte" Anhänger sogar Maguires Gesicht auf der Haut verewigen. Und nicht nur das.
Bindeglied zwischen Mannschaft und Fans
Der Rekord-Verteidiger sollte sogar den englischen 50-Pfund-Schein zieren. Und zwar nicht etwa im England-Trikot, sondern in der Badehose auf einem aufblasbaren Einhorn reitend. Das war zumindest die Idee einer Online-Petition, die mehr als 17.000 Fans unterzeichneten. Das via Social Media bekannt gewordene Motiv stammt aus dem WM-Camp der Engländer.
Seine Art und Weise macht Maguire zur Identifikationsfigur des englischen Teams, zum Bindeglied zwischen Mannschaft und Fans. Sollte er in Manchester genau so auftreten, wird er auch dort seinen Weg finden.