Das Derby in London bleibt ohne Tore
17.09.2017 | 19:24 Uhr
Manchester United hat beim Wiedersehen mit Vereinslegende Wayne Rooney den längeren Atem bewiesen und mit einer Schlussoffensive die Tabellenführung erfolgreich verteidigt. Die Mannschaft von José Mourinho setzte sich gegen den FC Everton am Sonntag mit 4:0 (1:0) durch und liegt nun punkt- und torgleich mit Manchester City auf Rang eins.
Antonio Valencia (4.) hatte den Rekordmeister mit einem Traumtor von der Strafraumgrenze in Führung gebracht, der Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan (84.) erhöhte auf 2:0, sein Vorbereiter Romelu Lukaku (90.) traf in der Schlussphase selbst, ehe Anthony Martial (90.+2) mit einem Handelfmeter den Endstand sicherte.
Rooney, der bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations bedacht wurde, blieb bei seinem ersten Spiel gegen ManUnited seit 13 Jahren erfolglos. Der Rekordtorschütze der Red Devils steckt mit Everton bereits tief im Abstiegskampf. Der Klub aus Liverpool hat nur vier Punkte aus fünf Spielen und liegt auf Rang 18.
Der FC Arsenal überzeugte drei Tage nach dem erfolgreichen Europa-League-Auftakt gegen den 1. FC Köln (3:1) in der Premier League im Londoner Derby gegen den FC Chelsea und erreichte im Duell mit dem Meister ein 0:0. Da es für die Mannschaft von Teammanager Arsène Wenger trotz einiger dicker Chancen aber nicht zum Sieg reichte, bleiben die Gunners als Zwölfter weiter nur Mittelmaß.
In dem Spiel, das nach dem Anschlag auf die Londoner U-Bahn am Freitag unter erhöhten Sicherheitsbedingungen stattfand, ließ Arsenal unter anderem zwei Großchancen von Danny Welbeck (16.) und Aaron Ramsey (42.) ungenutzt. Chelseas David Luiz sah in der 88. Minute nach einem Foul am Ex-Schalker Sead Kolasinac die Gelb-Rote Karte.
Wenger setzte am fünften Spieltag von Beginn an nur auf drei Spieler aus der Startformation der Köln-Partie (Nacho Monreal, Hector Bellerin, Alex Iwobi). Weltmeister Shkodran Mustafi rückte in die erste Elf, Mesut Özil stand gar nicht im Kader. Grund dafür sollen muskuläre Probleme sein. Der 28-Jährige war schon gegen Köln geschont worden.
Chelsea und Teammanager Antonio Conte bleiben nach dem Unentschieden Dritter und haben drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City (13 Zähler).
Der deutsche Teammanager Jürgen Klopp hingegen ist mit Liverpool außer Tritt geraten. Gegen den FC Burnley kamen die Reds am 5. Spieltag nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und verloren den Kontakt zur Spitze.
Der deutsche Nationalspieler Emre Can verhinderte mit der Vorlage zum Ausgleich von Mohamed Salah (37.) eine Niederlage. Liverpool liegt dennoch hinter David Wagner und Huddersfield Town, das 1:1 (0:0) gegen Leicester City spielte.
Manchester City hat mit einem 6:0-Kantersieg gegen den FC Watford die Tabellenführung in der Premier League übernommen. Ilkay Gündogan feierte sein Comeback.
"Es war ein ganz besonderer Tag für mich", schrieb er anschließend bei Twitter. "Mein erster Auftritt nach so langer Zeit hat sich einfach wunderbar angefühlt." Der Mittelfeldspieler hatte im Dezember einen Kreuzbandriss erlitten und vor Kurzem schon einmal für die zweite Mannschaft der Citizens gespielt.
ManCity war zum Abschluss seiner 15-Tore-Woche nicht aufzuhalten (zuvor 5:0 gegen den FC Liverpool und 4:0 bei Feyenoord Rotterdam in der Champions League). Sergio Agüero (27./31./81.) erzielte seine Saisontore drei bis fünf, Gabriel Jesus (37.) auf Vorlage Agüeros sein viertes. Zudem trafen Nicolas Otamendi (63.) und Raheem Sterling (89., Elfmeter) bei Watford, das sich bis dahin als Überraschungsmannschaft hatte fühlen dürfen.
Für Leicester glich der englische Nationalstürmer Jamie Vardy (50./ Elfmeter) kurz nach der Huddersfield-Führung durch Laurent Depoitre (46.) aus.
Auch der neue Teammanager Roy Hodgson stoppte die Alptraumserie von Crystal Palace nicht. Der frühere Nationaltrainer verlor mit den Londonern gegen den FC Southampton mit 0:1 (0:1). Fünf Niederlagen ohne Tor ab Saisonstart bedeuten einen Negativrekord in der Premier-League-Geschichte. Hodgson, erst der dritte Premier-League-Teammanager jenseits der 70, hatte den nach nur 77 Tagen entlassenen Niederländer Frank de Boer beerbt.